Erinnerung an Vater der Nachhaltigkeit

 

Erfurt/Freiberg (ADN). Die Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) ThüringenForst erinnert am Sonntag an den 305. Todestag des sächsischen Forstpioniers Hans Carl von Carlowitz aus Freiberg. Der Fortwissenschaftler gilt als derjenige, der das heute so aktuelle und bedeutsame Prinzip der Nachhaltigkeit aus der Taufe gehoben und systematisch auf seinen – aus moderner Sicht – dornigen Weg gebracht hat. Von Carlowitz analysierte vor rund drei Jahrhunderten den desaströsen Zustand der Wälder und entwickelte dagegen das Prinzip des „nachhaltenden“ Umgangs mit Ressourcen am Beispiel der regionalen Forste, die durch rücksichtslosen Raubbau ruiniert worden waren. Sachsen war damals die größte Montanregion Europas und benötigte riesige Mengen an Holz zum Bergbau sowie als Energieträger.

Hans Carl von Carlowitz beschrieb seine Idee der „nachhaltigen Nutzung“ in dem 432seitigen Werk „Sylvicultura oeconomica“, das 1713 auf der Leipziger Buchmesse präsentiert wurde. Diese Schrift gilt als grundlegendes Lehrbuch der deutschen Forstwissenschaft und wird unter den Nachhaltigkeitsexperten als eine Art Bibel eingestuft.

Das Werk mit dem Untertitel „Hauswirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baumzucht“ veränderte zunächst die deutsche, später auch die internationale Forstwirtschaft, um dann von den Vereinten Nationen zum Ende des letzten Jahrhunderts als „Sustainable Developement“ übernommen zu werden, schreibt ThüringenForst-Kommunikationschef Horst Sproßmann. Er zitiert dazu Thüringens Forstministerin Birgit Keller: „Angesichts der Folgen des Klimawandels ist das in der Forstwirtschaft entwickelte Nachhaltigkeisprinzip relevanter denn je und mahnt uns zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise in allen Lebensbereichen. Die natürliche Waldverjüngung und der Waldumbau zum klimatoleranten Mischwald, die heute in der Thüringer Forstwirtschaft praktiziert werden, sind die Weiterentwicklung der Ideen von Hans Carl von Carlowitz.“

Nach den Worten von Thüringenforst-Vorstand Jörg Riepgen haben sich die Carlowitz’schen Ideen „für einen schonenden Umgang mit der gütigen Natur aus Verantwortung für künftige Generationen zum Prinzip der Nachhaltigkeit entwickelt, das heute als zukunftsfähiges gesellschaftliches Leitbild weltweit Beachtung findet.

Carlowitz selbst erlebte den globalen Siegeszug seiner Ideen nicht mehr. Er starb kurz nach Vorstellung seines Buches. Seit 2003 wird an der Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg jährlich der Hans-Carl-von-Carlowitz-Preis verliehen. 2018 erhielten der Schauspieler und Umweltaktivist Jannes Jaenicke sowie der ehemalige Sprecher und Vizepräsident der chinesischen Umweltbehörde, Du Shaozhong, die Auszeichnung.

Screenshot (657)

Am nächsten Dienstag wird in der Stadthalle Chemnitz der Carlowitz-Dialog im Beisein des Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, veranstaltet. ++ (nh/mgn/03.03.19 – 062)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 02.03.2019 


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Waldtürenöffner
Waldtürenöffner
5 Jahre zuvor

Auszug
#Die natürliche Waldverjüngung und der Waldumbau zum klimatoleranten Mischwald, die heute in der Thüringer Forstwirtschaft praktiziert werden, sind die Weiterentwicklung der Ideen von Hans Carl von Carlowitz.“#
Auszug Ende
Irgend etwas stimmt hier nicht! Ich kenne nur den preußischen Waldanbau und Bewirtschaftung. Der heute noch in Russland gelehrt wird. Alle Kaiser haben die Fichte oder Kiefer als Wald bevorzugt. Der Waldumbau kam erst nach der Wende von den depperten Grünen! Dieser hat sich nun als Schuss in das eigene Knie herausgestellt! Der Laubbaum unterdrückt den nebenstehenden Nadelbaum und lässt Ihn eingehen! Genau so ein deppertes Projekt wie die Benjes Hecke. Die Rebhuhn und Fasan wieder in die Landschaft bringen sollte. Alles taube Eier von den Grünen gelegt!
Der Nadelwald wird alle 80 Jahre etwa geerntet. Vom Setzling bis zum reifen Baum hat der Waldbauer damit einkommen gehabt. Es wurde immer mehr vereinzelt um aus dem Nachwuchs Zaun Latten, Leitern bis Wäsche Stützen und Grubenholz zu fertigen. Wahr ist!!! Der Laubwald wird erst nach 260 Jahren geerntet. Vier Generationen kein Einkommen!
Deutschland sollte vom Markt genommen werden um aus anderen Ländern Nadelholz hier auf den Markt zu bringen! Ein gezielter krimineller Schlag wurde hier gegen den deutschen Waldbauern geführt!