„Bürgerliche Eliten“ – Gabriel kritisiert Geburtstagsgäste bei umstrittenem Journalisten Matussek

Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel spricht auf einer Veranstaltung im Münchner Literaturhaus  (imago / Sachelle Babbar)
Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel. (imago / Sachelle Babbar)

Der frühere SPD-Chef Gabriel hat die Teilnahme mehrerer Politiker und Journalisten an einer Geburtstagsfeier des früheren Spiegel- und Welt-Redakteurs Matthias Matussek kritisiert.

Auf Twitter schrieb er, Matussek habe mit Weggefährten und Rechtsradikalen gefeiert. Er finde, die bürgerlichen Eliten sollten für Demokratie einstehen, anstatt an ihr zu sägen. Ähnlich äußerte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Rix. Wenn ein ehemaliger Leitmedien-Journalist seinen Geburtstag mit Rechtsradikalen feiere, dann sei das leider ein weiterer trauriger Beleg dafür, dass Teile der bürgerlichen Eliten nicht mehr für demokratische und freiheitliche Werte einstünden, führte er aus.

Hintergrund ist eine private Feier zum 65. Geburtstag Matusseks, die dieser über Facebook mit zahlreichen Fotos und Videos öffentlich gemacht hatte. Auch das Magazin „Der Spiegel“ äußerte sich dazu, da unter den Gästen auch mehrere aktuelle Mitarbeiter waren. Die Einladung an einzelne Kollegen sei privater Natur und der Chefredaktion deshalb nicht bekannt gewesen. Weiter hieß es, selbstverständlich distanziere sich „Der Spiegel“ und alle seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausdrücklich von rechtsextremen Gesinnungen. Zuvor hatte der ZDF-Moderator Jan Böhmermann die Spiegel-Chefredaktion öffentlich gefragt, ob sie „vorab Kenntnis von dieser Zusammenkunft und/oder davon, dass mehrere Mitglieder der Redaktion an dieser Feier teilnehmen?“ gehabt habe.

Auch Reinhold Beckmann distanzierte sich nach seinem Auftritt

Auch der frühere ARD-Moderator Reinhold Beckmann distanzierte sich im Nachhinein von seiner Teilnahme an der Geburtstagsfeier. Auf Facebook teilte er mit, er müsse zugeben, er habe sich da „verlaufen“. Er wisse um Matussek und dessen „politische Irrwege“. Beckmann war bei der Feier mit seiner Band aufgetreten und hatte ein Geburtstagsständchen vorgetragen. Wie er betonte, wollte er ein „vergiftetes Geschenk“ mitbringen, indem er seine Version des Bob Dylan-Lieds „Things have changed“ vortrug. In seinem Liedtext hieß es zum Beispiel: „Ein trauriger Mann mit traurigem Geist, niemand mehr da, alle längst abgereist.“

Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Feier für Diskussionen gesorgt. Unter den Gästen waren unter anderem Erika Steinbach, frühere CDU-Politikerin und heutige Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, Dieter Stein, der Chef der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, und ein vorbestrafter Aktivist der Identitären Bewegung.

Quelle: Deutschlandfunk vom 12.03.2019 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
5 Jahre zuvor

Jede sexuelle Abartigkeit in der BRiD ist nicht so schlimm wie ein falsches Wort zur falschen zeit am falschen Ort.
Man sollte nicht mit Steinen werfen wenn man im Glashaus sitzt!
Siehe Auszug!
Auszug
##Ende der 1970er Jahre erfuhr Gabriel, dass sein Vater (Kommunalbeamter im mittleren Dienst bei der Kreisverwaltung Bad Oldesloe) auch in der Nachkriegszeit überzeugter Nationalsozialist[3] geblieben war. Gabriel brach daraufhin den Kontakt zu seinem Vater völlig ab. Erst 25 Jahre später unternahm Sigmar Gabriel einen Versuch, die gemeinsame Vergangenheit mit seinem Vater aufzuarbeiten. Walter Gabriel blieb jedoch bis zu seinem Tod 2012 von der nationalsozialistischen Ideologie begeistert.[5][6][7] Über seinen Vater stellte Sigmar Gabriel fest: „Mein Vater war ein unverbesserlicher Nazi und Holocaust-Leugner“.[8][9]##
Auszug Ende

Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Gabriel u nd Beckmann – die meinen auch sie sind die besten. Mir kommt das Frühstück hoch.