Der Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins „Zenith“, Gerlach, setzt Hoffnungen auf die internationale Hilfskonferenz für Syrien und dessen Nachbarländer.
Die Konferenz in Brüssel könne die Geberländer mobilisieren, ihre Verantwortung wahrzunehmen, sagte Gerlach im Deutschlandfunk. Für die Europäer sei es vor allem im eigenen Interesse, die Situation in den Flüchtlingslagern in den angrenzenden Ländern zu verbessern.
Insgesamt vermisst der Publizist aber eine klare, einheitliche Linie bei den Europäern. Sie seien sich manchmal nicht einig, wo die humanitäre Hilfe aufhöre und der Wiederaufbau anfange. Viele Länder wollten den Eindruck vermeiden, dass sie die Assad-Regierung unterstützten.
Neue Eskalation nur eine Frage der Zeit
Gerlach bewertet die Lage in Syrien als entspannter als früher, rechnet aber gleichzeitig mit neuen Konflikten. Man habe es in einigen Bereichen geschafft, dass es weniger Blutvergießen gebe. Gerlach stellte aber klar, dass das vor allem den militärischen Siegen der Assad-Regierung geschuldet sei. Der Region Idlib, der letzten Bastion der Terroristen, steht nach Ansicht des Publizisten der große Konflikt noch bevor. In dem Gebiet mit vier Millionen Menschen werde es irgendwann wieder eine „große Eskalation“ geben.
Lösung aus der Gesellschaft heraus
Gerlach plädierte dafür, die syrische Zivilgesellschaft bei der Suche nach einer politischen Lösung stärker einzubeziehen. Die Gesellschaft sei nach Jahren des Kriegs natürlich gespalten. Es gebe aber auf beiden Seiten Akteure, die die Logik „Regierung gegen Opposition“ überwinden wollten.
Die Konferenz in Brüssel wird von der EU und den Vereinten Nationen gemeinsam veranstaltet. Mehr als 1.000 Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen und Zivilgesellschaft nehmen teil.
Quelle: Deutschlandfunk vom 14.03.2019 (Artikel wurde propagandabereinigt durch die Redaktion staseve)
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Alle Syrer heimjagen und gut ist. Wir sind nicht für die zuständig.