Kampf gegen IS: Deutscher General fordert Nato-Einsatz über Syrien

Nato-General Domröse: "Können nur dazu raten"

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Nato-General Domröse: „Können nur dazu raten“

Die USA fordern einen Nato-Einsatz in Syrien. Berlin zögert, doch einer der höchsten deutschen Generäle sagt: Ein Einsatz im Kampf gegen den Terror wäre von „entscheidender Bedeutung“.

Soll sich die Nato am Anti-Terror-Kampf in Syrien beteiligen? Die USA wollen das so, in Berlin ist ein Einsatz des transatlantischen Militärbündnisses dagegen umstritten. Doch jetzt stellt sich einer der höchsten deutschen Nato-Generäle offen auf die Seite der Amerikaner.

„Aus militärischer Sicht können meine Kommandeurs-Kollegen und ich den Verteidigungsministern nur raten, einem Einsatz von Awacs-Flugzeugen unter Nato-Kommando zuzustimmen“, sagte Hans-Lothar Domröse der Zeitung „Die Welt“. Die mit moderner Radar- und Kommunikationstechnik ausgestatteten Spezialmaschinen könnten von „entscheidender Bedeutung“ sein und die Kampfkraft der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verbessern. Domröse leitet als Vier-Sterne-General die Nato-Kommandozentrale im niederländischen Brunssum. Das Militärbündnis hatte vor zwei Wochen die US-Bitte bestätigt, der von ihr geführten Koalition Awacs-Flugzeuge zur Verfügung zu stellen. Eine Entscheidung über die Anfrage könnte beim Nato-Verteidigungsministertreffen am kommenden Mittwoch und Donnerstag in Brüssel fallen.

Einstimmiger Beschluss nötig

Für einen Bündniseinsatz ist ein einstimmiger Beschluss der Alliierten notwendig. Ob es dazu kommt, ist unklar. Vor allem Deutschland hatte sich gegen eine direkte Nato-Beteiligung am Kampf gegen den IS ausgesprochen. Schon der Einsatz von Awacs-Maschinen zum Schutz des türkischen Luftraums ist umstritten. Als Grund wurde genannt, dass ein Bündnisengagement die Friedensbemühungen im Syrien-Konflikt erschweren könnte.




Die Bundeswehr unterstützt bereits die Anti-IS-Koalition in Syrien mit Tornado-Aufklärungsjets. Sollte die Nato dem Wunsch der Amerikaner tatsächlich entsprechen, käme auf Deutschland voraussichtlich ein zusätzlicher Auslandseinsatz zu. Diesen müsste wiederum der Bundestag bewilligen. Deutschland stellt rund ein Drittel der Besatzungsmitglieder für die 16 Bündnis-Awacs. Nach Einschätzung von Domröse könnten die Nato-Flugzeuge bei Einsätzen über Syrien und dem Irak zur Luftraumüberwachung und als fliegende Kommandozentrale eingesetzt werden. „Sie würden die Koordinierung von Luftangriffen gegen den IS verbessern und die Gefahr von Unfällen oder überschneidenden Routen zwischen Kampfflugzeugen verschiedener Nationen, die sich im Luftraum über Syrien befinden, deutlich verringern“, sagte der Deutsche.

Selbst die unabhängig von der US-geführten Anti-IS-Koalition agierenden Russen müssten an einem Einsatz der Nato-Awacs Interesse haben. Er könne das Konfliktpotenzial im Luftraum erheblich senken, so Domröse.

Quelle: Spiegel-online vom 04.02.2016

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