Flüchtlinge leben in Luxuswohnungen – 84-jähriger Rentner auf kaltem Campingplatz

Symbolfoto: Von Marco Armborst/Shutterstock
 

Westerburg – „Oh du schöner Westerwald, auf deinen Höhen pfeift der Wind so kalt“ heißt es verklärt im beliebten Bundeswehrmarschlied. Anders sieht es aus, wenn man ganzjährig auf einem Campingplatz wohnen muss, so wie der 84jährige Rentner Johann Schulz, der im Gegensatz zu unbegleiteten Flüchtlingen keine Luxusunterkunft mit Rundumversorgung genehmigt bekommt. Nach der 64-jährigen Rosi bei Heidelberg, die in einer fensterlosen Schiedsrichter-Umkleidekabine hausen muss (Jouwatch berichtete), der zweite Fall, der einem das Herz zusammenzieht und die Faust in der Hosentasche ballen lässt. Westerburg gehört zu Malu Dreyers rot-grün-gelbem Flüchtlingsparadies.

Die zuständige Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler ist im benachbarten Altenkirchen geboren und müsste wissen, dass man in über 340 Meter Höhe inmitten eines Mittelgebirges Menschen nicht dauerhaft in Campingwagen unterbringen kann. Selbst Erstaufnahmestellen für Asylbewerber sind mit ihren nagelneuen Containern besser ausgestattet. Noch pikanter: Die Verbandsgemeinde Westerburg mietete 2015 über 40 Wohnungen für Asylzuwanderer an.

 

„Wer auf dem Campingplatz ‚Zum Katzenstein‘ im Westerwald lebt, ist meist nicht freiwillig dort: Das örtliche Jobcenter schickt Menschen ohne Unterkunft hierher – darunter alte und kranke Menschen. Der Grund: In der Stadt sind richtige Wohnungen knapp und teuer“, umschreibt der Focus die Menschenverachtung der Behörden, die entgegen anderen Behauptungen arme Deutsche gegenüber Flüchtlingen systematisch benachteiligen, wie die eigene Statistik beweist. Ähnliches geschieht in anderen Städten, zum Beispiel in Stuttgart, wo Asylzuwanderer schneller eine Wohnung bekommen als Einheimische. Wie ein Artikel der Stuttgarter Nachrichten erst kürzlich anschaulich beschrieb.

Der 84-jährige Johann Schulz, der auf dem Campingplatz „Zum Katzenstein“ im Westerwald lebt, muss sich sein Kaffeewasser mit Flaschen aus Waschräumen holen, schreibt der Focus. Für den alten und gesundheitlich angeschlagenen Mann eine beschwerliche Aufgabe, gerade im Winter. Doch es gibt keine Alternative. „Die Leitungen liegen kreuz und quer über den ganzen Platz. Da friert das ja ein“, erklärte er in der ZDF-Sendung „Frontal 21“.

Schulz hat als Schlosser hart gearbeitet und muss mit einer Rente von insgesamt 632 Euro auskommen. Davon kann er sich keine Wohnung leisten. Also lebt er seit 20 Jahren in einem Campingwagen. Der kostet 250 Euro Miete plus Strom. „Wir haben eine Menge Leute auf dem Platz, die alle auf Wohnungssuche sind, die alle keine Wohnung haben“, sagt Schulz und bestätigt, dass er kein Einzelfall ist.

Fast jeder dritte Dauermieter bekommt Hartz IV oder Grundsicherung. In der drei Kilometern entfernten Kleinstadt Westerburg (5600 Einwohner) ist bezahlbarer Wohnraum knapp. „Deshalb empfiehlt das Jobcenter vor Ort seinen ‚Kunden‘ ganz offiziell, sich beim Campingplatzbetreiber zu melden“, schreibt der Focus.

2015 mietete Westerburg 40 Wohnungen für Asylzuwanderer an  

Ein Grund für den knappen Wohnraum dürfte die großzügige Aufnahme von Flüchtlingen sein. So hat die Verbandsgemeinde Westerburg – dies geht aus einer offiziellen Statistik der Verbandsgemeinde hervor – allein 2015 über 162 Flüchtlinge aufgenommen. 74 allein in Westerburg selbst. Für diese Asylzuwanderer wurden allein in Westerburg 22 Wohnungen angemietet. Sechs Wohnungen in Pottum und vier weitere in Langenhahn. Die restlichen 21 Wohnungen verteilen sich auf weitere kleine Gemeinden. Insgesamt wurden dadurch mehr als 40 Wohnungen durch Flüchtlinge belegt, Wohnungen, die vor der ungebremsten Asylzuwanderung ohne Probleme an deutsche Sozialhilfeempfänger vergeben worden wären.

Aus der gesamten Region kommen Menschen zum Campingplatzbetreiber und bitten um einen Platz. Das Jobcenter zahlt die Miete und einen Teil der Umlagen – und ist damit aus dem Schneider. „Ich bin quasi der Letzte, der dann hier die Leute an der Backe hat, um zu gucken, die Leute wieder auf den richtigen Weg zu bringen oder sie loszuwerden“, sagt der Betreiber.

Der Platz bietet keinen Luxus. Dazu Focus: „Schulz lebt ohne fließend Wasser und ohne Klo im Wohnwagen. Jeden Abend schleppt er einen Eimer mit etwas Wasser in den Wagen. „Bis zu den Toiletten zu gehen, würde ich gar nicht schaffen. Ein Paar Schuhe anziehen und noch was drüberziehen“, das dauert ihm in der kalten Nacht zu lange. Außerdem kann er kaum noch gehen und sieht schlecht.“ In der Dusche gibt es nur kaltes Wasser.

Was sagen die Vertreter der Verbandsgemeinde und CDU-Bürgermeister Gerhard Loos dazu, die in einem prächtigen postmodernen Rathaus residieren? Laut Frontal 21 sind sie nicht zuständig. Nanu? Bei der Beschaffung der Flüchtlingswohnungen waren sie doch sehr aktiv und haben sogar drei Mitarbeiterinnen für „Asylangelegenheiten“ eingesetzt. „Sie möchten uns Wohnraum zur Verfügung stellen, senden Sie bitte alle wichtigen Informationen per E-Mail an sozialamt@vg-westerburg.de“, steht da einladend auf der entsprechenden Webseite der Verbandsgemeindeverwaltung. Warum ist denn niemand für den alten Herrn Schulz zuständig? Oder wie vereinbart sich dies mit dem Statement der SPD-Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Sind solche Worte am Ende nur unglaubwürdige Worthülsen?:

„Im Mittelpunkt meines politischen Engagements stehen die Menschen. Ich will, dass es ihnen gut geht und dass unser Zusammenleben geprägt ist von sozialer Gerechtigkeit.“

Natürlich darf der „Westerwald“ – Bätzing-Lichtenthälers Heimat – in der politischen Plattitüde nicht fehlen. Angesichts des 84-jährigen gesundheitlich angeschlagenen Rentners klingt das besonders zynisch:

„Für den Westerwald und das Siegerland auch in Zukunft eine hochwertige Gesundheitsversorgung, gute Mobilität und einen starken Zusammenhalt.“

Auch die Kreisverwaltung, die ihren Amtssitz im stattlichen Montabaur hat, zieht alle Register des Zynismus. Da sagte ein Mitarbeiter gegenüber dem Magazin laut Focus: „Es gebe ‚in unserer Gesellschaft Menschen, die sich selbstbestimmt gerade für eine solche Wohn- und Lebensform im Einklang mit der Natur bewusst entscheiden und eine dauerhafte feste Behausung ablehnen.’“

Noch ist der Westerwaldkreis eine CDU-Hochburg, die bei der letzten Kommunalwahl 44,9 Prozent der Stimmen geholt hat. Dieses Ergebnis wird im Mai 2019 bei der anstehenden Kommunalwahl wahrscheinlich nicht mehr erreicht werden. Mit gutem Grund. (KL)

Quelle: journalistenwatch.com vom 22.03.2019 


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birgit
birgit
5 Jahre zuvor

„Es gebe ‚in unserer Gesellschaft Menschen, die sich selbstbestimmt gerade für eine solche Wohn- und Lebensform im Einklang mit der Natur bewusst entscheiden und eine dauerhafte feste Behausung ablehnen.’“

ZION mach weiter so ! EUCH NEUNAZIS wird man die Quittung bald präsentieren !
Der dümmste Michel wird erwachen !

Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Hoffentlich erhalten unsere ganzen politischen Verbrecher mal ihre gerechte Strafe.
Es gibt viele Laternen im Land.

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