Um die Statistik aufzuhübschen? Jobcenter vermitteln oft in Zeitarbeit

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Bombenstimmung (Foto: Collage)
 

Berlin – Von wegen, die Wirtschaft benötigt dringend Fachkräfte aus dem Ausland. Immer mehr Stellen werden abgebaut und der Rest verschwindet aus der Arbeitslosenstatistik, hat aber auch keinen festen Job: Arbeitssuchende werden von der Bundesagentur für Arbeit (BA) weit überproportional in Firmen der Zeitarbeitsbranche vermittelt. Obwohl in dieser Branche mit rund einer Million Menschen nur 2,7 Prozent der insgesamt 37,8 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten angestellt sind, wurden von der BA im vergangenen Jahr 30 Prozent der Jobsuchenden in die Leiharbeit vermittelt. Das aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Beate Müller-Gemmeke hervor, über die die „Welt“ berichtet.

 

In ihrer Antwort formuliert die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Anette Kramme (SPD), Zweifel an der Nachhaltigkeit der Vermittlung von Jobsuchenden in die Zeitarbeitsbranche. „Die Nachhaltigkeit von Beschäftigungsaufnahmen als Leiharbeitnehmer ist hinsichtlich der Beschäftigungsdauer durchschnittlich niedriger als im Durchschnitt über alle Branchen“, heißt es in der Antwort. Grund dafür ist, dass ausweislich der von der Bundesregierung angeführten Zahlen im ersten Halbjahr 2018 von den knapp 780.000 beendeten Beschäftigungsverhältnissen bei Zeitarbeitsfirmen 59 Prozent schon nach einem halben Jahr oder noch kürzerer Zeit wieder beendet waren.

Wie Kramme in der Antwort weiter vermerkt, ist in der Zeitarbeitsbranche „Überqualifizierung“ verbreitet. Diese könne laut Kramme „dann vorliegen, wenn eine Person mit akademischem Berufsabschluss als Helfer oder Fachkraft arbeitet beziehungsweise wenn eine Person mit anerkanntem Berufsabschluss als Helfer arbeitet“. Dies sei bei der Gesamtzahl der in der Zeitarbeit Beschäftigten bei 28 Prozent der Fall gewesen.

Müller-Gemmeke sieht bei jenen Menschen die Gefahr des Qualifikationsverlustes. „Viel zu viele Menschen“ würden „in der Leiharbeit durch Helfertätigkeit dequalifiziert“. Daran zeige sich, dass „die Leiharbeit für viele kein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt“ sei.

Aus der Antwort geht zudem das Ausmaß der Entgeltunterschiede zwischen der Zeitarbeit und der Gesamtheit aller Branchen in Deutschland hervor. Das mittlere Monatsbruttoentgelt (Median) von Fachkräften betrug demnach im Jahr 2018 in der Zeitarbeitsbranche 2.209 Euro und lag damit mehr als 700 Euro unter dem entsprechenden Gehalt im Durchschnitt aller Branchen. Bei Helfern wird der Unterschied zwischen den Leiharbeitern und den vergleichbaren Beschäftigten im gesamten Spektrum in der Antwort der Bundesregierung mit 1.594 zu 2.117 Euro angegeben, bei Spezialisten mit 3.579 zu 4.210 Euro. Angesichts dessen forderte Müller-Gemmeke „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“. Zudem sollten Leiharbeitskräfte nach Ansicht der Grünen „sogar noch einen zusätzlichen Bonus erhalten“. Müller-Gemmeke: „Das wäre gerecht, und über den Preis würde Leiharbeit dann betriebswirtschaftlich nicht dauerhaft, sondern nur vorübergehend Sinn machen.“

Und genau darum geht es bei den offenen Grenzen. Die Wirtschaft benötigt dringend billige Arbeitskräfte, früher nannte man das Sklaven. Und die kommen wieder aus Afrika. (Quelle: dts)

Quelle: journalistenwatch.com vom 29.03.2019 


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birgit
birgit
4 Jahre zuvor

„Und genau darum geht es bei den offenen Grenzen. Die Wirtschaft benötigt dringend billige Arbeitskräfte, früher nannte man das Sklaven. Und die kommen wieder aus Afrika. (Quelle: dts)“

Falsch ! Die „Geflüchteten“ werden nicht in Arbeit gehen. Auf den Baumwollfeldern der Südstaaten stand eine Aufsicht mit der Katze daneben.
Man mußte sich bewegen. Dies ist endlich abgeschafft, was aber die Faulheit nach sich zog.