Bei den Kommunalwahlen in der Türkei ist die AKP von Präsident Erdogan wieder stärkste Kraft geworden, muss aber Verluste in Großstädten hinnehmen. Nach Auszählung der meisten Stimmen liegt die AKP laut Wahlbehörde landesweit bei rund 45 Prozent. Die oppositionelle CHP kommt demnach auf etwa 30 Prozent.

In den Metropolen Istanbul und Ankara, die beide seit Jahren von der AKP regiert werden, gibt es knappe Ergebnisse. In Istanbul erklärten sich allerdings sowohl der Kandidat der AKP als auch sein Rivale von der CHP zum Wahlsieger. In Ankara führt nach Auszählung fast aller Stimmen der CHP-Bewerber. Enge Resultate zeichnen sich auch in den Städten Antalya und Adana ab.

Der AKP-Abgeordnete Yeneroglu sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), seine Partei habe die Wahl haushoch gewonnen. Die AKP habe mehr Stimmen geholt als die Opposition zusammen und auch mehr Stimmen als bei der letzten Parlamentswahl. Der Vorsitzende der oppositionellen CHP, Kilicdaroglu, betonte seinerseits, seine Partei habe nun die Kontrolle über drei der größten Städte der Türkei: Istanbul, Ankara und Izmir. Allerdings veröffentlichte die Wahlbehörde von 23 Uhr an aus noch unbekanntem Grund keine Teilergebnisse mehr.

Staatspräsident Erdogan äußerte sich zufrieden mit dem Wahlausgang. Die Bürger hätten verstanden, dass es ums Überleben des Landes gehe, sagte er. Allerdings müsse man akzeptieren, dass die AKP nicht in allen Städten erfolgreich gewesen sei.

Quelle: Deutschlandfunk vom 01.04.2019