Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat deutliche Kritik am geplanten Teilabzug der US-Truppen aus Deutschland geübt.
Die CDU-Politikerin sagte in Berlin, die NATO sei keine Handelsorganisation und Sicherheit sei keine Ware. Damit bezog sie sich darauf, dass US-Präsident Trump den Truppenabzug mit einem zu geringen deutschen Beitrag für die NATO begründet. Kramp-Karrenbauer erinnerte daran, dass sich Deutschland nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York an der Seite der USA am Krieg in Afghanistan beteiligt habe und dort Bundeswehrsoldaten getötet worden seien. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Mützenich sprach von einem weiteren Beispiel für die Unberechenbarkeit Trumps.
Auch NATO-Generalsekretär Stoltenberg kritisierte den Teilabzug. Er sagte in Brüssel, die in Europa stationierten amerikanischen Soldaten garantierten Frieden und Stabilität. Das sei auch gut für die USA. Mit dem Thema befassen sich heute die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedsstaaten bei einem Treffen in der belgischen Hauptstadt.
Quelle: Deutschlandfunk vom 17.06.2020