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Nach Anschlägen – Polizei in Paris rüstet mit G36-Sturmgewehren auf

29.02.16

Als Reaktion auf die Terroranschläge vom November werden Zivilpolizisten in Paris mit Sturmgewehren ausgerüstet. Dabei setzt Frankreich ausgerechnet auf eine in Deutschland umstrittene Waffe.

Nach den Anschlägen von Paris rüstet die Polizei der französischen Hauptstadt auf: Beamte der sogenannten Brigade zur  (BAC) werden mit Sturmgewehren ausgestattet, die bisher Eliteeinheiten der Polizei vorbehalten waren. Innenminister Bernard Cazeneuve stellte am Montag die neuen Waffen und weitere neue Ausrüstung vor, darunter Schutzwesten und Schutzschilde.

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Geliefert werden sollen insgesamt 204 Sturmgewehre vom Typ G36 des deutschen Herstellers Heckler & Koch . Das Modell wurde als Standardwaffe für die Bundeswehr entwickelt. Nach Berichten über Präzisionsmängel beschloss Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im vergangenen Jahr, das G36 durch eine Neuentwicklung zu ersetzen.

Kriminelle würden heute nicht zögern, mit „schweren Waffen, wahren Kriegswaffen“ wie Kalaschnikow-Sturmgewehren, auf Polizisten zu feuern, sagte Cazeneuve. „Sie müssen über Mittel zum angemessenen Gegenschlag und Schutz verfügen.“

Beamte patrouillieren in Zivil

Insbesondere bei „Massenmorden“ sei es von größter Bedeutung, dass gut bewaffnete Beamte schnell eingreifen könnten – ein Verweis auf die islamistischen Anschläge vom 13. November in Paris mit 130 Toten.

Die Beamten der Brigade zur Kriminalitätsbekämpfung sind weder gewöhnliche Streifenpolizisten noch Mitglieder einer Eliteeinheit. Sie patrouillieren meist in Zivilkleidung und Zivilfahrzeugen und sind häufig in gefährlichen Gegenden wie Problemvorstädten im Einsatz.

Bei der islamistischen Attacke auf den Konzertsaal Bataclan am 13. November waren zwei Beamte der Pariser BAC als Erste in die Konzerthalle gestürmt und hatten einen der Angreifer erschossen. Sie mussten sich dann aber angesichts der schweren Bewaffnung der Islamisten zurückziehen und das Eintreffen der Eliteeinheiten abwarten.

Quelle: Welt-online vom 29.02.2016

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