Peter Fitzek (53) wieder vor Gericht
Hof/Wittenberg – Auf seinem Auto-Kennzeichen prangt „KD“ für „Königreich Deutschland“.
Auf seinem Hemd glitzert das Wappen des selbsternannten Königs, und in seiner Handtasche trägt Peter Fitzek (53) die Gründungsurkunde seines Staates ins Hofer Gericht.
Doch der putzig-bizarre Auftritt täuscht: Die Justiz hält den siebenfach Vorbestraften für so gefährlich, dass ihm acht Polizisten nicht von der Seite weichen.
Eigentlich geht es im Verfahren 36 Js 8205/13 bloß um eine Lappalie: Anfang 2013 war Fitzek am Steuer seines BMW auf der A9 in Oberfranken mit Tempo 163 bei erlaubten 100 erwischt worden – ohne Führerschein!
Dafür wurde er bereits zu 5 Monaten Haft ohne Bewährung verknackt, da er Wiederholungstäter war.
Im Berufungsverfahren vorm Landgericht Hof behauptet Fitzek jetzt: „Ich hatte einen Führerschein des Königreichs Deutschland.“ Und falls das nicht reichen sollte: Auch noch einen aus Paraguay!
Weder das eine noch das andere wollte Richterin Anke Schattner anerkennen: Seinen deutschen Führerschein hatte Fitzek freiwillig abgegeben, den paraguayischen ein LKA-Experte als Totalfälschung entlarvt.
Daraufhin überzieht „Peter, der Menschensohn des Horst und der Erika aus dem Hause Fitzek“ in bekannter Reichsbürger-Manier mit stundenlangen Beweisanträgen:
Er unterliege nicht der Gerichtsbarkeit der BRD, genieße als Staatsoberhaupt seines neun Hektar großen und angeblich 3500 Untertanen zählenden Reichs Immunität, behauptet er.
„Ich will sicher sein, dass ich keiner Willkür ausgeliefert bin“, herrscht Fitzek die Richterin an. „Sie haben mir Antworten zu geben!“ In einem früheren Verfahren wollte er seinen Richter sogar festnehmen.
Am Ende half alles Zetern nichts. Urteil: zwei Jahre und acht Monate Haft.
Damit bestätigte die Berufungsinstanz die Entscheidung des Amtsgerichts Hof. Unter Einbeziehung eines anderen Urteils soll der Mann den Angaben zufolge zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Der Verurteilte habe Revision zum Bayerischen Obersten Landesgericht angekündigt.
Quelle: Bild-online vom 06.07.2019