Bahnhofsmord oder „Zürcher Geschnetzeltes“ – Hauptsache „psychisch krank“

 

Trauer an Gleis 7 – Täter „psychisch krank“? (Foto:Imago/EPD)
 

Frankfurt/Main – Keine 36 Stunden hat es gedauert, bis das Standardmodell für Attentäter mit Migrationshintergrund auch auf den Fall des eritreischen Bahnsteigstoßers Anwendung fand: Habte A. soll unter „psychischen Problemen“ leiden. Als erstes waren es die „verantwortungsbewußten“ Medien, die sich quasi als erweiterte Pressestelle der Bundesregierung begreifen, später dann auch die übrigen Nachrichtenkanäle, die nur zu gerne zum Mythos der verminderten Schuldfähigkeit überleiteten (der wohl auch hier wieder herhalten muss). Man hätte blind darauf wetten können.

Wenn Rechtsextreme – wie im Fall der „NSU-Morde“ oder im Mordfall Walter Lübcke –  Terrorakte begehen, handelt es sich grundsätzlich um eiskalt berechnende, hochrationale Killer, die ihr Umsturzwerk mit gnadenloser Präzision verrichten. Auch offensichtlich verwirrte oder minderbemittelte Einzeltäter wie der Schütze von Wächtersbach, der vorletzte Woche einen Eritreer töten wollte, werden stets als klar denkende, zurechnungsfähige Täter behandelt. Selbst bei „Reichsbürgern“, die schon per definitionem wirren Verschwörungstheorien und klar paranoiden Denkmustern anhängen, werden psychische Auffälligkeiten so gut wie nie – auch nur als teilweise schuldmindernd – vorgebracht.

 

Zweck ist die Schuldminderung

Dafür hat man sich längst an Pressemeldungen gewöhnt, wonach Übergriffe von aggressiven sogenannten Flüchtlingen im öffentlichen Raum, etwa die Prügeltouren von Amberg, Nürnberg oder die Gewalttaten auf der Kölner Domplatte, zumeist von psychisch kranken oder zumindest verhaltensauffälligen Menschen begangen werden; seien es „Macheten-Männer“, der Münchner Terrorschütze David Ali Somboly, oder der Schwarze in Unterhosen, der vergangenen Dezember in Nürnberg eine ältere Seniorin auf offener Straße halbtot schlug, oder junge Asylbewerber, die ihre eigenen Wohnunterkünfte in Brand setzen: Im Zweifel sind all diese Fälle für die Psychiatrie, aber nie für die Justiz. Man muss nur lange genug abwarten, früher oder später kommt der Befund oder zumindest die Mutmaßung mit Sicherheit. Vor allem Subsahara-Migranten oder orientalische Männer sind außerordentlich häufig „psychisch krank“; extrapoliert man den Anteil angeblich medizinisch relevanter Fälle unter Tatverdächtigen auf die Gesamtbevölkerung dieser Volksgruppen, so hätte man es unter den „Schutzsuchenden“ aus diesen Herkunftsregionen fast ausschließlich mit tickenden Zeitbomben zu tun. Und seltsamerweise schlägt das psychische Leiden auch dann durch, wenn die Betreffenden aus gar keinen Bürgerkriegsgebieten kommen. Bei dem Horrortäter von Frankfurt war die Flucht nach Europa erst 2006 – und damit lange nach Ende des äthiopisch-eritreischen Unabhängigkeitskrieges – erfolgt. Hatte der Mann also seither – als Schläfer? – jahrelang unauffällig in seiner neuen Heimat gelebt, bevor er vergangene Woche durchdrehte?

Nichts Genaues weiß man nicht 

Über Habte A., jenen ominösen Ex-Angestellten der Zürcher Verkehrsbetriebe, der nach angeblich 11 Jahren „erfolgreicher Integration“ (Horst Seehofer) plötzlich zum Messer griff und seine Nachbarin attackierte, ist bislang nur soviel bekannt, dass er sich in „psychiatrischer Behandlung“ befunden habe; unter anderem „n-tv“ berichtete dies gestern. „Behandlung“ kann in diesem Zusammenhang vieles bedeuten: Vom gelegentlichen Aufsuchen einer neurologisch-psychiatrischen Praxis – etwa wegen Burnout, Stress oder Schlafstörungen – bis hin zu einem ernsteren klinischen Krankheitsbilde. Es scheint sich allerdings um keine Störung gehandelt zu haben, die seine Zurechnungsfähigkeit oder Autonomie tangierte; denn die Behandlung erfolgte ambulant, der Mann wurde weder eingewiesen noch unter Betreuung gestellt. Auch die Zürcher Kantonatspolizei suchte ihn nicht etwa, um einer potentiellen Selbstgefährdung vorzubeugen, sondern weil er straffällig geworden war und gegen ihn ein Haftbefehl vorlag.

Erst in Deutschland wird wieder – typisch und ganz im Sinne des hierzulande üblichen Täterschutzes – aus seiner Behandlung wegen mutmaßlicher „psychischer Probleme“ schon jetzt ein Krankheitsbild gestrickt, das seine Tat im Zweifel entschuldigen soll. Erkennbares Ziel ist es, den Mord an dem 8-jährigen als Unfall, als unabänderliches Schicksal, mit dem man nun mal leben müsse, rationalisieren zu können; mit dem bequemen Nebeneffekt, dass jeder, der bei dieser fürchterlichen Geschichte nach Schuld und Mitschuld fragt, schnurstracks wieder in die Populisten- und Hetzer-Schmuddelecke gerückt werden kann.

Nabelschau der TV-Experten

Dass der Killer, der „bis dahin nur einmal wegen eines Verkehrsdeliktes aufgefallen“ sei („n-tv“), vor der Bedrohung seiner Nachbarin mit einem Messer die eigene Familie daheim eingeschlossen hatte und anschließend floh, sagt über seine geistige Verfassung jedenfalls nicht das Geringste aus. Erst gestern hatten die üblichen „Haus-Experten“ der einschlägigen Privatsender ihren großen Auftritt; etwa „Trauma-Experte“ Michael Kopper, der auf „n-tv“ überall nachzulesende Allgemeinplätze über Schmerzverarbeitung von Tatzeugen zum besten gab, oder Kriminalpsychologe Christian Lüdke. Letzterer hatte vorgestern Abend noch pseudowissenschaftliche Spekulationen über die nihilistische Motivlage des Täters und dessen „Machtausübung“ zusammenphantasiert; gestern war dies schon wieder obsolet, da es sich ja nun doch um mangelnde Zurechnungsfähigkeit infolge „psychiatrischer Störungen“ handelt. Man darf gespannt sein, was morgen kommt: vermutlich die drogen- oder medikamenteninduzierte Schuldunfähigkeit?

 

Derweil die Bemühungen auf Hochtouren laufen, den Fall zum tragischen, aber unabänderlichen Ereignis zu stilisieren und zugleich die allgemeine Empörung, nach kurzer Irritation, gegen Rechts zu rejustieren, wird parallel aktiv daran gearbeitet, das „Sicherheitsgefühl“ der Deutschen wieder auf Dornröschen-Niveau zurückzubringen. Auch hier tat sich „n-tv“ besonders „rühmlich“ hervor: Gestern Nachmittag wurde eine Straßenumfrage aus der Mannheimer Fußgängerzone ausgestrahlt, in der alle gezeigten Passanten betonten, wie sicher sie sich in Deutschland fühlten; dass Regierung und Behörden einen guten Job machten; dass die Panikmache wegen angeblicher Bedrohung „übertrieben“ sei und dass Gräuel wie die Tat von Frankfurt an diesem grundsätzlichen Sicherheitsgefühl auch nichts ändern könnten. Ein wahrlich überzeugender Aussagegehalt; ähnlich würden sich vermutlich auch Kälber äußern, wenn man sie kurz vor dem Schlachttermin, am Fresstrog, interviewen könnte. (DM)

Quelle: journalistenwatch.com vom 31.07.2019 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Wir brauchen keine Raumfahrt. Der Planet der Affen ist hier.

Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Die ganzen Medien und Poltikeraussagen zu dem Fall sind nur noch zum kotzen .