Bei der Parlamentswahl in Kanada haben die Liberalen von Ministerpräsident Justin Trudeau deutliche Verluste hinnehmen müssen. Nach ersten Prognosen verlieren sie ihre absolute Mehrheit. Wie der öffentliche Sender CBC meldet, bleibt die Partei aber stärkste Kraft und setzt sich damit gegen die Konservativen von Andrew Scheer durch.
Damit kann Trudeau zwar voraussichtlich weiterregieren, müsste aber ein Minderheitskabinett bilden und wäre damit auf die Duldung durch andere Parteien angewiesen. Bisher hatte Trudeau eine komfortable Mehrheit von 184 Sitzen. 170 Mandate sind nötig, um allein regieren zu können.
Insgesamt waren rund 27 Millionen Menschen stimmberechtigt. Die Abgeordneten werden in Kanada per Direktwahl nach dem Mehrheitsprinzip gewählt.
Versprechen nicht umgesetzt
Die Bilanz der liberalen Regierung nach vier Jahren ist durchwachsen. Zwar hat Trudeau wie versprochen Marihuana legalisiert und mehr als 25.000 syrische Flüchtlinge im Land aufgenommen. Einige seiner Wahlversprechen wie eine Wahlrechtsreform oder einen ausgeglichenen Haushalt bis 2019 konnte er aber nicht halten.
Zudem sorgte Trudeau in den vergangenen Monaten mit mehreren Skandalen für Aufmerksamkeit. Dabei ging es unter anderem um ein altes Foto, das ihn vor 20 Jahren mit dunkel geschminktem Gesicht – verkleidet als Aladdin – auf einer Party zeigte. Der Ministerpräsident entschuldigte sich.
Wahlkampfthema Klimakrise
Wichtiges Thema im Wahlkampf war der Klimawandel. Während die Konservativen versprachen, Trudeaus CO2-Steuer zurückzudrehen, musste die Regierung von Umweltschützern Kritik dafür hinnehmen, dass die Maßnahmen angeblich nicht weit genug gingen.
Quelle: Deutschlandfunk vom 22.10.2019
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Schade dass sie den Kerl nicht abgewählt haben.