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„Schluss mit der Besatzung“: Mauerfall-Show provoziert wegen angeblicher Israelkritik Empörungswelle

© AFP 2019 / TOBIAS SCHWARZ

PANORAMA

 

Ein kurzer Ausschnitt aus der großen Liveshow zum Mauerfall sorgt bereits für Unmut bei den Vertretern der jüdischen Gemeinde. Das Video soll in Bezug auf die Protestbewegungen auch den Staat Israel kritisiert haben. Die Show fand am 9. November in Berlin statt und wurde vom ZDF übertragen.

In dem umstrittenen Ausschnitt waren beim Auftritt der Sängerin Anna Loos im Hintergrund Zusammenschnitte von internationalen Protestbewegungen zu sehen, darunter Flüchtlingshelfer in einem Boot und Demonstranten gegen Gewalt.

Dann kam für einige Sekunden ein Schriftzug auf Hebräisch, übersetzt stand da: „Schluss mit der Besatzung“ – womöglich ein Verweis auf die Politik des Staates Israel in Palästina. „Das Recht auf Israelkritik wollen sich die Deutschen auch bei der Feier zum Ende der DDR-Diktatur nicht nehmen lassen“, schrieb der Blogger Stefan Laurin zu dem Vorfall in seinem Blog „Die Ruhrbarone“. Ansonsten gab es bei der Jubiläumsfeier zum 30. Jahrestag des Mauerfalls Reden, Musik und Tanz zu sehen, also was bei solchen Gelegenheiten eben üblich ist.

Der Grünenpolitiker Volker Beck ging dem ZDF bereits auf Twitter ans Leder. „Was hat das ZDF damit ausdrücken wollen? Am 9.11. (sic!) Deutschlands Einheit mit #Israelkritik feiern? Geht‘s noch?“

Volker Beck

@Volker_Beck

Was hat das @ZDF damit ausdrücken wollen?

Am 9.11. (sic!) Deutschlands Einheit mit feiern? Geht‘s noch?

Viel degoutanter geht ja kaum. Das erfüllt alle antideutschen Vorurteile in einer Show. https://twitter.com/ruhrbarone/status/1193482103087882240 

ruhrbarone@ruhrbarone

ZDF-Mauershow mit „Israelkritik“ https://bit.ly/2Q57XFY 

 

Er legte Programmbeschwerde ein. In einem anderen Posting forderte er von dem Fernsehsender, dass dieser sich beim dem israelischen Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, für den Eklat entschuldigt. Einzelne Leser wiesen aber darauf hin, dass das ZDF diese Veranstaltung lediglich übertragen hatte.

Auch der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erklärte gegenüber der „Berliner Morgenpost“, solche Sprüche hätten auf der Einheitsfeier „nichts zu suchen“. Im „Bild“-Interview sagte er: „Am 9. November haben wir den Mauerfall gefeiert, aber auch würdevoll an die Pogromnacht vor 81 Jahren erinnert, die auch symbolisch für die Schrecken des damals nahenden Holocaust steht.“ Es sei eine Schande, dass einige es für angebracht hielten, dieses Ereignis für politische Zwecke gegen Israel zu instrumentalisieren.

Die Veranstalter von der Agentur „Berliner Kulturprojekte“ haben sich inzwischen unter anderem auf Facebook entschuldigt. Das Bild sei missverständlich und zeige eigentlich eine Demonstration der Initiative „Women in Black“, die für ihren friedlichen Protest mit zahlreichen Friedenspreisen ausgezeichnet wurde. Für eine etwaige missverständliche Interpretation möchte man sich entschuldigen.

Quelle: Sputnik vom 11.11.2019 


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lk/sb

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