Berlin – Bauleute, Ausflügler, Gartenbesitzer. Was tun sie Berlins Wäldern nur an? MÜLL, MÜLL, MÜLL!

Dabei dauert es 500 Jahre, bis eine Getränkedose verrottet, bei einer Plastiktüte sind es 20 Jahre und selbst das Kerngehäuse eines Apfels zersetzt sich erst nach zwei Monaten, weiß Sabine Krömer-Butz von der Schutzgemeinschaft Wald.

„Es wird immer mehr abgeladen“, schimpft Revierförster Olaf Zeuschner (61) aus dem Bezirk Pankow. Seine Forstleute in Berlin-Buch müssen all zu oft Müll aufsammeln – sie hätten eigentlich was anderes zu tun!

Auf einer Palette wurden Glasscheiben in den Wald transportiert. Beim Abladen zersplitterten sie in zig Tausende Scherben. Allein die Entsorgung wird rund 300 Euro kosten

Foto: Wolf Lux

Gerade hat der Revierförster auf einem Waldparkplatz einen Haufen Glasscheiben entdeckt. „Jemand hat sie mit einem Transporter herangekarrt, die Palette per Seil mit einem Baum verbunden und Gas gegeben. Jetzt liegt der Bruch in Tausenden von Scherben auf dem Waldboden.“ Vor seiner Försterei liegen zwei weggeworfene Handtaschen. „Wenn ich Zeit finde, bringe ich die zur Polizei.“ Was ihn ärgert: Wenn er bei Behörden etwas meldet, gibt‘s meist keinen Rücklauf.

Berlins Wald ist ein Schatz – kaum eine Metropole hat mehr Forstgebiete. Unsere Stadtväter waren weitsichtig, als sie im Jahr 1915, also vor gut hundert Jahren, vom Preußischen Staat für 50 Millionen Goldmark Grunewald, Tegeler Forst, Grünau etc. kauften.

Quelle: info.Bild

► Heute besitzt die Hauptstadt rund 29 000 Hektar Wald. Nicht nur Trockenstress, Schadstoffe und Schädlinge setzen ihm zu. Immer wieder gibt es auch Anzeigen, weil nach Bau- und Renovierungsarbeiten gefährliche Stoffe wie Teerpappe, Asbest, Farben und Lacke abgekippt werden.

In den Ausflugsgebieten setzt der Senat inzwischen auch die Stadtreinigung zum Saubermachen ein. In diesem Jahr wurden 620 Kubikmeter Abfall abgefahren. „Es ist immer wieder schwer zu glauben, wie der Wald für illegale Entsorgung von z.B. Sperrmüll genutzt wird. Hier wünschen wir uns mehr Umweltbewusstsein“, sagt BSR-Sprecherin Sabine Thümler. Denn den könnte man auch gratis zu einem der 15 Recyclinghöfe bringen.

Und die Forstleute? Neben ihrem eigenen personellen Aufwand geben die Forsten etwa 600 000 Euro/Jahr für die Müll-Entsorgung aus.

Immer wieder müssen sie auch Aufklärungsarbeit leisten. Auch Gartenabfälle haben nichts im Wald zu suchen! Sie schleppen Samen nicht heimischer Pflanzen ein. Kompakten Rasenschnitt können Mikroorganismen nicht zersetzen, mit Ästen werden Pilzkrankheiten importiert. Offenbar sind die mindestens 100 Euro Bußgeld keine Abschreckung.

Lackierte Holzabfälle? Ein klarer Fall für eine Spezialentsorgung. Denn Bauabfälle nimmt die BSR nicht ab

Foto: Wolf Lux

Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert: „An einigen Waldrändern, etwa im Bereich Heiligensee, Konradshöhe, Grunewald und Pankow, türmen sich mitunter große Mengen Gartenabfälle. Die sind nicht selten Grund für das Erscheinen vereinzelter Wildschwein-Rotten in angrenzenden Siedlungsbereichen.“ Ein selbst verschuldetes Problem.

Quelle: Bild-online vom 05.01.2020


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