Mitteldeutschland: So kaputt sind unsere Wälder – WALDSTERBEN SCHLIMM WIE NIE!

Abgestorbene Fichten stehen vor (noch) grünen –  immer mehr Bäume in Mittedeutschlands Wäldern sind kaputt
Abgestorbene Fichten stehen vor (noch) grünen – immer mehr Bäume in Mittedeutschlands Wäldern sind kaputt Foto: Imago

Erfurt/Dresden/Magdeburg – Die Schadensbilanz für die mitteldeutschen Wälder fällt für 2019 dramatisch aus: Trockenheit, Borkenkäfer und Stürme haben den Forsten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zugesetzt, Millionen Bäume sind abgestorben.

Die drei Länder versuchen mit eigenen Mitteln das Waldsterben einzudämmen, erwarten aber auch eine angemessene Unterstützung des Bundes.

Vom Borkenkäfer zerstörte Fichten stehen im Nationalpark Harz
Vom Borkenkäfer zerstörte Fichten stehen im Nationalpark Harz Foto: Julian Stratenschulte / dpa

„Wir machen uns weiter dafür stark, dass die Mittel nach Betroffenheit der Länder verteilt werden“, teilte Thüringens geschäftsführender Agrarminister, Benjamin-Immanuel Hoff (Linke), mit. Sachsen-Anhalts Agrarministerin, Claudia Dalbert (Grüne), hofft ebenfalls auf mehr Geld aus Berlin als bisher zugesagt. Mitte 2020 solle nochmals über einen Ausgleich verhandelt werden.

Wie ist die Situation in den drei Ländern?

Etwa zehn Prozent der bundesweiten Waldschäden in den vergangenen zwei Jahren entfallen laut Magdeburger Umweltministerium auf Sachsen-Anhalt. Besonders schlimm sei die Situation im Harz. Der Waldzustand sei nach dem aktuellen Bericht so schlecht wie noch nie seit Beginn der Erhebung Anfang der 1990er Jahre. Das gilt auch für Thüringen: Nur noch 15 Prozent der Bäume in Thüringen werden danach als gesund eingestuft. In Sachsen ist laut Waldzustandsbericht noch jeder vierte Baum ohne Schäden.

Wie hoch sind die Schäden in den Wäldern der drei Länder?

In Sachsen ist die Rede von den größten Borkenkäferschäden seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Menge an Schadholz belaufe sich mittlerweile auf rund 2,6 Millionen Kubikmeter. Mehr als eine Million Kubikmeter entfielen auf Privat- und Körperschaftswald. In Sachsen-Anhalt bezifferte Agrarministerin Dalbert die Kahlflächen auf mehr als 8200 Hektar. Allein im landeseigenen Wald müssen nach Einschätzung des Landesforstes in den nächsten Jahren 25 Millionen Bäume aufgeforstet werden. In Thüringen summieren sich die Schäden durch Trockenheit, Käfer und Stürme laut Forstministerium bisher auf insgesamt 5,7 Millionen Festmeter. Neben einigen Millionen Fichten sind auch rund 600 000 Buchen abgestorben.

Wie agieren die Länder?

Priorität überall hat, abgestorbene Bäume aus den Wäldern zu schaffen, damit der Schädlingsbefall eingedämmt werden kann. Auch Wiederaufforstung wird organisiert – statt Monokulturen sollen Mischwälder herangezogen werden, die dem Klimawandel besser trotzen können. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte nach der Vorlage des Waldzustandsberichts: „Wir brauchen in den kommenden zehn Jahren rund 500 Millionen Euro und 200 Millionen Bäume, damit wir den Wald retten können.“

In Sachsen werden jährlich im Schnitt etwa 1300 Hektar Wald in Mischwald umgewandelt – 2019 wurden wegen der Trockenheit allerdings nur 1100 Hektar geschafft. Sachsen-Anhalt will die Wälder auch gegen Sturmschäden wappnen. Diese seien besonders groß, wenn Böen am Waldrand direkt auf hohe Baumreihen stießen. Der Landesforst setzt in einem Versuch darauf, Pufferzonen aus Kräutern, Sträuchern und niedrigen Bäumen zu gestalten. 100 Kilometer sollen bis Ende 2021 so entstehen, ein Drittel sei geschafft.

Ist das Waldsterben vorbei – wie sind die Prognosen?

Vieles hängt davon ab, ob die Trockenheit anhält. Experten gehen jedoch davon aus, dass das Waldsterben auch 2020 weitergeht. „Erfahrungen aus früheren Dürreperioden legen nahe, dass sich die Störungen in den kommenden Jahren fortsetzen“, sagte kürzlich der Professor der Nordwestdeutschen Versuchsanstalt in Göttingen, Johannes Eichhorn. Auch der Borkenkäfer werde weiterwüten. dpa

Quelle: Bild-online vom 05.01.2020


Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
7 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Zu DDR-Zeiten gab es Arbeitseinsätze und alles abgestorbene Holz wurde schnellstmöglich entfernt. Der Borkenkäfer hatte somit wenig Chancen.
Die Aufforstung wurde zeitnah durchgeführt.

Und was ist heute ? Da watscheln möchtegern Waldbesitzer durch die Botanik lamentieren und führen sich auf wie der Dorfvogt. Also für diese Klientel gehe ich nicht freiwillig in Arbeitseinsatz.

gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor
Reply to  birgit

Als Schüler in den50-60er Jahren war ich zu solchen ,,Einsätzen“…..und wir haben es auch noch gern gemacht….u. nicht wie Heute- schwachsinnige Freitags-Demos….

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Ich hatte für meinen Wald Schadenersatz angefordert. Ich habe gewaltige Schäden zu verkraften. Die Antwort vom Landwirtschaftsminister war: Wenn Sie Rentner sind bekommen Sie nichts. Wenn Sie jährliche Ertragsschwankungen von 30% haben bekommen Sie nichts. Wenn Sie im Nebenerwerb den Wald bewirtschaften bekommen Sie nichts. Ich habe Ihm Hausverbot nach Ihren Gesetzen verpasst. So! Da soll doch alles umfallen und vom Käfer gefressen werden-es ist mir SchXXX egal!!! Soll der Blitz einschlagen und alles wegbrennen-es ist mir SchXXX egal! In diesem DrecksXXX zahlt man noch an diese VerbrXXXr wegen höheren Wohnwerts wenn alles schön aussieht. Nicht mehr mit mir. Wenn ich dieses Jahr Heu mit dem Traktor mache und so ein selbsternannter Umweltidiot fotografiert die Diesel Rußwolke und Es kommt ein Fahrverbot-na und; dann bleibt es stehen, soll die Wiese verwildern-es ist mir SchXXX egal! DIE mähen Ihre Straßenränder auch nur noch zwei Mal im Jahr. DENEN ist es SchXXX egal ob unsere PKW an der Seite vom Straßenrand Wildwuchs beschädigt erden!

gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor

Den ganzen Deutschen Wald zum Nationalpark ausrufen…dann brauchts keinen Wald mehr aufräumen…auch keine Wölfe und kranke Wildschweine mehr schießen.

gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor
Reply to  gerhard

Ein wenig Öl ins Feuer gefällig?
Die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers in den letzten Jahren allein auf Klimawandel /Hitze beschränken….ist das nicht arg beschränkt???

ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Früher lag im Wald kein Altholz herum. Das haben die Leute gesammelt als Brennholz. Da hatte der Borkenkäfer keine Chance. Aber jetzt lässt man alles liegen und das ist das Resultat.

Und wenn die Waldbauern kein Geld mehr für das Holz erhalten ist denen auch alles egal. So will man es anscheinend. Dann auf den Klimawandel schieben ist deppert.