Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Sieg für AfD-Höcke in Thüringen: Ramelow (Linke) als Ministerpräsident abgesägt!

Für Björn Höcke ist es nach dem sensationellem Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen 2019 bereits der zweite Triumph in kurzer Zeit.

Foto: PantheraLeo1359531 / Wikimedia

Rot-Rot-Grün wurde abgewählt

Die Thüringer Landtagswahlen 2019 brachten keine klaren Mehrheiten. Die stärkste Kraft wurde die offizielle SED Nachfolgepartei „Die Linke“ mit 31 Prozent. Den zweiten Platz machte die von Björn Höcke geführte AfD mit fast 24 Prozent der Stimmen. Die AfD konnte dabei ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. Die bisherige Rot-Rot-Grüne Regierung unter Ministerpräsident Bodo Ramelow wurde abgewählt. Sie kam auf 42 Sitze, nötig für eine Mehrheit sind 46. Trotzdem galt eine Wiederwahl Ramelows als sicher, denn niemand wollte mit der AfD gemeinsame Sache machen.

Altparteien stellten sich bis zuletzt stur

Der Fraktionsvorsitzende der AfD, Björn Höcke, versuchte in den letzten Wochen alles Erdenkliche zu tun, um Ramelow zu verhindern. Zunächst verzichtete er auf seine eigene Kandidatur. Er bot eine Beteiligung an einer Blau-Schwarz-Gelben Regierung an. Als die anderen Parteien immer wieder betonten, dass sie mit der Person Höckes ein Problem hätten, bot er schließlich die Koalition an, jedoch ohne seine Person in einem Regierungsamt. Es half jedoch alles nichts, die Altparteien stellten sich stur.

Zitterpartie im dritten Wahlgang

Jetzt gelang es Höcke doch noch, der Linkspartei ihren einzigen Ministerpräsidenten zu nehmen. In den ersten zwei Wahlgängen gab es für Ramelow keine absolute Mehrheit. Die AfD hat einen parteilosen Kandidaten aufgestellt. Dieser bekam im ersten Wahlgang sogar drei Stimmen jenseits der Reihen der AfD. Im dritten Wahlgang dann die Sensation. Die FDP, die es nur dank 75 Stimmen überhaupt über die fünf Prozent Hürde schaffte, stellte einen eigenen Kandidaten auf. Sie ging davon aus, dass die AfD für ihren Kandidaten stimmen würde, der wieder antrat. Doch AfD stimmte wie die CDU geschlossen für den FDP Kandidaten Kemmerich. Damit hatte er eine Stimme mehr als Ramelow – Und damit ist dunkelrot-rot-grün in Thüringen Geschichte.

Der rot-grüne Mob tobt

Kemmerich nahm im Machtrausch die Wahl sofort an, vielleicht ahnte er noch nichts über den panischen Entrüstungssturm der Gutmenschen, den er damit ausgelöst hatte. Der Rot-Grüne Mob hat bereits sein blankes Entsetzen in allen sozialen Medien kundgetan. Hier die besten Reaktionen:

Heiko Maas, Außenminister (SPD):

Sich von Rechtsextremen zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen, ist komplett verantwortungslos. Gegen die AfD müssen alle Demokraten geschlossen zusammenstehen. Wer das nicht versteht, hat aus unserer Geschichte nichts gelernt.

Anton „Toni“ Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag:

Ich bin fassungslos. Was heute in Thüringen passiert ist, das ist ein Dammbruch. CDU und FDP in Thüringen haben bewusst einen Ministerpräsidenten mit den Stimmen der AfD gewählt, das ist ein Pakt mit den Rechtsextremen.

Juso-Chef Kevin Kühnert:

Die Masken sind gefallen.

Charlotte Knobloch, ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden:

Die Wahl von Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten ist ein Tabubruch ohne Beispiel in der jüngeren Geschichte unseres Landes. Auch wenn es keine klaren Mehrheitsverhältnisse gab: Einen Regierungschef, der nur dank den Stimmen einer rechtsradikalen Partei ins Amt gelangen konnte, darf es in einer Demokratie nicht geben.

Höcke hat nun gute Karten

Tatsächlich war es ein genialer Schachzug von Höcke. Kemmerich und die FDP wollen nun mit der CDU eine Minderheitsregierung anstreben. Diese würde allerdings nur auf etwa 27 Prozent der Stimmen kommen. Die AfD signalisiert Unterstützung. Durch das offizielle raushalten aus der Koalition hat Höcke aber keinerlei Koalitionszwang. FDP und CDU hingegen sind auf die Güte der Höcke-Fraktion angewiesen. Scheitern sie, kommt es zu Neuwahlen. Und in den Umfragen konnte die AfD bereits jetzt im Vergleich zum Sensationsergebnis 2019 nochmal zulegen.

Linken-Chefin außer sich

Wie das Demokratieverständnis der Linken ist, zeigt sich im Übrigen im Verhalten von der Thüringer Linken-Chefin Henning-Wellsow. Den Blumenstrauß, den sie dem Gewinner überreichen sollte, wirft sie Kemmerich voller Verachtung vor die Füße. Sie scheint außer sich zu sein. Doch was ein schlechter Tag für die Linken ist, ist ein historischer Tag für die AfD.

AfD bejubelt ihren Triumph

Fraktionschef Höcke ist nach seinem Sieg zuversichtlich:

Wir haben ein kleines Stück Geschichte geschrieben. Unser Wahlziel Nummer eins war es, Bodo Ramelow in den unverdienten politischen Ruhestand zu schicken und dasselbe mit rot-rot-grün als Ganzes zu tun. […] Fakt ist, noch sind wir nicht stark genug, einen eigenen Ministerpräsidenten zu stellen für die AfD. Aber wir sind bereits jetzt schon stark genug, rote Ministerpräsidenten, kryptokommunistische Ministerpräsidenten, denn nichts anderes war Bodo Ramelow, in den Ruhestand zu schicken.

Quelle: politikstube.com vom 05.02.2020


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