Nürnberg – „Wie bei Escobar“: Morddrohungen gegen Club-Profis – FCN bezieht Stellung

Sportlich war es ein schwerer Abend für den 1. FC Nürnberg und seine Fans. Doch was noch schwerer wiegen dürfte, ist die Morddrohung gegen mehrer Spieler.Auch am Service-Center des Clubs wurden Aufkleber mit den Morddrohungen angebracht. Foto: Nicolas Armer/dpa

Auch am Service-Center des Clubs wurden Aufkleber mit den Morddrohungen angebracht. Foto: Nicolas Armer/dpa
 

Da rückt der Fußball schnell in den Hintergrund: Vor dem Spiel gegen den Bundesliga-Absteiger Hannover 96 beunruhigte eine „widerliche Aktion“, wie der FCN auf seiner Homepage schreibt, die Mannschaft und alle Verantwortlichen. Gegen zwei Spieler wurden Morddrohungen in Form von Plakaten ausgesprochen.

Darauf zu lesen: „Wann trennt man sich endlich von solchen Anti-Fußballern wie Mühl, Behrens u.s.w.“ Demnach sollen die Spieler ihren „Verein an andere (Ex-)Vereine verkaufen“. Wären diese Betrugs-Vorwürfe nicht schon schlimm genug, kündigt der oder die Unbekannten auf dem Plakat einen zweiten Fall Escobar an.

Andres Escobar – erschossen nach einem Eigentor

Nicht nur Fußball-Fans wissen: Andres Escobar war kolumbianischer Nationalspieler und wurde nach einem Eigentor bei der WM 1994 mit mehreren Schüssen brutal hingerichtet. Die Mafia und hochrangige Entscheider hatten auf einen Erfolg der Kolumbianer gewettet – teils hohe Millionen-Summen. Doch spätestens nach Escobars Eigentor war der Traum geplatzt.

Der Club verurteilt diese über die Maßen geschmacklose Aktion und hat direkt Strafanzeige bei der Polizei gestellt, heißt es in einer Mitteilung, die der Club am Abend nach der 0:3-Pleite gegen Hannover 96 veröffentlicht hat.

Weiter heißt es, dass die Polizei von der Tat einer einzelnen Person beziehungsweise weniger Personen ausgeht und hat bereits Ermittlungen eingeleitet sowie Material und weitere Beweise sichergestellt. Für Club-Trainer Keller hat diese Aktion Einfluss auf das Spiel und somit vermutlich auch auf das Ergebnis, wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte.

FCN gegen Hannover: Der Spielbericht zur 0:3-Pleite

Der 1. FC Nürnberg lässt seine treuen Fans auch in der Rückrunde immer wieder verzweifeln. Der „Club“ leistete sich am Freitagabend (6. März 2020) im Duell der Bundesliga-Absteiger beim 0:3 (0:2) gegen Hannover 96 einmal mehr einen krassen Aussetzer im eigenen Stadion.

Der FCN (29 Zähler) verpasste es zum Auftakt des 25. Spieltags mit der zehnten Saisonniederlage, an den vorher punktgleichen Niedersachsen vorbeizuziehen und den Abstand auf die Abstiegszone zu vergrößern.

Club mit Personalsorgen ins Spiel gestartet

Timo Hübers (17. Minute), Linton Maina (27.) und der eingewechselte Hendrik Weydandt (90.) nutzten bei ihren Toren die Schwächen in der Nürnberger Defensive effektiv aus. Der Ausfall von Innenverteidiger Lukas Mühl, der sich im Abschlusstraining einen Sehnenverletzung am Oberschenkel zugezogen hatte und vorerst ausfallen wird, machte sich negativ bemerkbar. Auch Konstantinos Mavropanos konnte nach seiner Beckenprellung noch nicht wieder in die Abwehr zurückkehren. Asger Sörensen und Georg Margreitter überzeugten als Duo nicht.

Der „Club“ versuchte offensiv viel, aber es gelang wenig. Es fehlte an Präzision und Ideen, zahlreiche Aktionen erfolgten überhastet. Zudem hatte Hannover in Ex-Nationalspieler Ron-Robert Zieler einen guten Rückhalt im Tor. Er parierte gerade anfangs einige Bälle.

Auf der Gegenseite wehrte Christian Mathenia einen Schuss des agilen 96-Angreifers John Guidetti reaktionsschnell ab. Den fälligen Eckball von Dominik Kaiser, der das Spiel der Gäste im Mittelfeld geschickt lenkte, köpfte Hübers unbedrängt ein. Auch beim zweiten Treffer von Hannover fehlte Gegenwehr. Der Ex-Nürnberger Cedric Teuchert konnte Torschütze Maina ungestört bedienen. Der Offensivspieler traf mit einem platzierten Schuss aus spitzem Winkel – die frühe Entscheidung.

Verletzungspech kommt dazu

Der Nürnberger Enrico Valentini humpelte kurz vor der Pause verletzt vom Platz. In der zweiten Hälfte musste auch noch Abwehrkollege Sörensen angeschlagen raus. Trainer Jens Keller versuchte zuvor, das Offensivspiel seiner Mannschaft zumindest mit der Hereinnahme von Fabian Schleusener für den schwachen Nikola Dovedan zu beleben.

Der „Club“ war bis zum Abpfiff um eine Wende bemüht, aber es mangelte an Durchschlagskraft. Großchancen gab es nicht eine! Die Angriffe der Gäste waren auch in der zweiten Hälfte spritziger und zielstrebiger. Der eingewechselte Weydandt unterstrich das mit dem Tor zum 0:3.

Fanproteste gegen den DFB auch in Nürnberg

Zu Beginn der Partie protestierten die Fans des Gastgebers mit einem Plakat gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Bei diesem spielte auch der Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp zumindest indirekt wieder eine Rolle. „Bei einem alten, weißen Milliardär seid ihr betroffen. Bei Toten in Katar feiert ihr trotzdem: Dumme, verlogene Heuchler“, stand unter anderem auf einem Transparent, dass wenige Minuten nach dem Anpfiff im Fanblock der Ultras gezeigt wurde. In verbale Verunglimpfungen des Verbandes stimmten auch die mitgereisten Anhänger aus Hannover ein.

Quelle: infranken.de vom 07.03.2020


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