Die tschechische Regierung hat den Notstand ausgerufen. Für Deutsche und Reisende aus 14 weiteren Staaten werden die Grenzen geschlossen – und auch für Tschechen, die in die betroffenen Länder wollen.
Von Peter Lange, ARD-Studio Prag
Eigentlich wollte die tschechische Regierung schon um 10 Uhr ihr neues Maßnahmenbündel verkünden, mit dem die Verbreitung des Coronavirus gebremst werden soll. Aber erst vier Stunden später traten Ministerpräsident Andrej Babis und Innenminister Jan Hamacek vor die Presse – ein erstes Indiz, dass es um sehr weitreichende Entscheidungen ging.
Das bestätigte der Ministerpräsident auch mit seiner ersten Aussage. „Die Regierung der Tschechischen Republik erklärt ab heute, 14 Uhr, für ihr Gebiet im Zusammenhang mit dem Coronavirus den Ausnahmezustand“, verkündete Babis. „Er gilt für eine Frist von 30 Tagen.“
Bahnverkehr zwischen Deutschland und Tschechien
Eine Entscheidung, die zunächst weitreichende Folgen für die Freizügigkeit hat. Tschechischen Bürgern ist grundsätzlich verboten, in 15 Staaten zu reisen, die als Risikogebiete eingestuft werden. Bürger aus jenen 15 Staaten dürfen wiederum nicht mehr nach Tschechien kommen. „Wir untersagen die Einreise von Ausländern aus den Risikogebieten“, sagte Babis. „Das sind außer China, Südkorea und Iran die europäischen Länder: Italien, Spanien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Norwegen, Großbritannien, Schweden, Holland, Belgien, Dänemark und Frankreich.“
Grenzkontrollen an Übergängen
In der Nacht von Freitag auf Samstag sollen dazu Grenzkontrollen an elf Übergängen eingeführt werden. Nur die dürfen für die Ein- und Ausreise genutzt werden. Was die Nachbarländer Deutschland und Österreich angeht, präzisierte Innenminister Hamacek, dass das Reiseverbot nicht für Tschechen gelte, die dort auf Dauer arbeiten. Und umgekehrt: „Es betrifft jene Ausländer nicht, die für mindestens 90 Tage oder auf Dauer Aufenthaltsrecht in der Tschechischen Republik haben. „
Für das öffentliche Leben nannte Babis neue Beschränkungen: Veranstaltungen mit mehr als 30 Teilnehmern seien künftig verboten. „Das gilt für Theater, Film, Sport, religiöse Feiern, traditionelle Feste, Ausstellungen, Märkte und Messen.“
„In unserem besten Interesse“
Die Einschränkungen treffen nun auch die Gastronomie: Restaurants und Kneipen müssen um 20 Uhr schließen. Innenminister Hamacek bat die Bürger zuletzt um Verständnis: „Diese Maßnahmen mögen sehr drakonisch erscheinen. Aber ich bin sicher, dass sie in unserem besten Interesse sind. Es geht uns darum, die Zahl der Infektionen unserer Bürger niedrig zu halten.“
Derzeit gibt es in Tschechien 96 Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronoavirus.
Quelle: tagesschau.de vom 12.03.2020
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