Covid-19: Ansätze für Medikamente gegen das Coronavirus

Patienten in Krankenhausbetten in Wuhan (imago images / Xinhua)
Patienten in Krankenhausbetten in Wuhan (imago images / Xinhua)

Gegen das neuartige Coronavirus gibt es bislang keinen Impfstoff. Auch Medikamente, die bei der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit helfen könnten, sind noch nicht hinreichend erforscht. Es gibt aber Ansätze für Behandlungsmöglichkeiten.

Entwicklung eines Impfstoffes läuft „auf Hochtouren“

Für die aktuelle Corona-Infektionswelle wird es voraussichtlich keinen Impfstoff mehr geben, sagte Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie an der Uniklinik Hamburg Eppendorf, im Deutschlandfunk. Sie sei dennoch zuversichtlich, dass die Wissenschaft dieses Virus besiegen werde. Weltweit seien viele wissenschaftliche Gruppen mit der Entwicklung eines Impfstoffes beschäftigt. Die internationale Zusammenarbeit sei sehr gut, auch Forschungsmittel seien kein limitierender Faktor.

Auch der Biochemiker Klaus Cichutek vom Paul-Ehrlich-Institut betonte, die Entwicklung eines Impfstoffs laufe auf Hochtouren. Zwei deutsche Firmen seien mit vielversprechenden Konzepten beteiligt. Man profitiere von jahrelangen Vorarbeiten und hoffe nun, verhältnismäßig schnell ans Ziel zu kommen. Klinische Tests in der ersten von drei Phasen könnten laut Cichutek noch dieses Jahr beginnen; die Phasen 2 und 3 dann mit der Prüfung an tausenden Probanden „unter Umständen bereits im Jahr 2021“.

Beschleunigte Verfahren

Wie der Wissenschaftsredakteur Volkart Wildermuth vom Deutschlandfunk erläutert, ist die Entwicklung eines Impfstoffes dank moderner Molekular-Genetik zumindest theoretisch deutlich zügiger möglich als noch zu früheren Zeiten. Damals habe der Erreger zunächst isoliert werden, dann in großen Mengen hergestellt und schließlich abgetötet oder abgeschwächt werden müssen.

Heute dagegen gebe es eine Art Abkürzung: Die Forschenden könnten direkt mit Daten zur Erbgutsequenz loslegen, die chinesische Forschende bereits im Januar bereitgestellt hätten. Diesen Ansatz verfolgt das Tübinger Unternehmen CureVac. Das Unternehmen war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, da die US-Regierung versucht haben soll, sich mit einem hohen Geldbetrag die Arbeit des Institutes exklusiv für die USA zu sichern. Das Unternehmen wies ein solches Ansinnen zurück.

Entwicklung eines Gegenmittels

Der Wiener Genetiker Josef Penninger forscht an einem Medikament gegen die Lungenkrankheit Covid-19, die durch das Coronavirus ausgelöst wird. Nach seinen Angaben könnte die Arznei schon bald einsatzfähig sein. Der Mitbegründer eines Biotech-Unternehmens sagte der „Neuen Zürcher Zeitung“, der Wirkstoff „APN01“ solle beim Versagen der Lunge und anderer betroffener Organe helfen.


Zum anderen blockiere er den Zugang zur Zelle. Dem Virus werde sozusagen die Tür versperrt, so Penninger. Das gelte auch für Mutationen und die anderen bekannten etwa 20 andere Coronaviren. Den Angaben zufolge würde das Medikament jedoch nur in der Phase helfen, bevor Patienten auf die Intensivstation verlegt werden müssten.

Auch Alternativen werden untersucht

Zur Bekämpfung von Covid-19 sind auch andere Medikamente im Gespräch. Einige Hoffnung setzen Mediziner auf ein Anti-Virus-Medikament, das unter anderem gegen Ebola-Infektionen eingesetzt wird. Der Wirkstoff Remdesivir soll im März bei fast 1.000 Patienten in asiatischen und anderen Ländern getestet werden, die moderat oder schwer durch das Coronavirus erkrankt sind. Das teilte das US-Unternehmen Gilead Sciences mit.

Vor einigen Wochen gab es eine Meldung aus Thailand, dass eine Kombination aus Grippe- und HIV-Mitteln einer Patientin geholfen habe. Die Frau bekam von den Ärzten das Grippe-Medikament Oseltamivir und die zwei HIV-Wirkstoffe Lopinavir und Ritonavir. 48 Stunden nach der Behandlung sei das Virus bei der Patientin nicht mehr nachweisbar gewesen, hieß es. Chinesische Wissenschaftler haben daraufhin die HIV-Wirkstoffe bei Covid-19-Kranken eingesetzt, sie konnten aber keine Besserung feststellen.

Vergiftungen in Nigeria nach falscher Ankündigung von Trump

Aus China kam zudem die Meldung, dass auch das Malaria-Mittel Chloroquin gegen das Coronavirus helfen könnte. Sicher ist das aber nicht. Beschleunigte Tests der US-Arzneimittelbehörde FDA sollen jetzt genaueres zeigen. US-Präsident Trump war allerdings vorgeprescht und hatte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag verkündet, das Mittel sei zur Behandlung des Coronavirus zugelassen worden.

Obwohl Trump vom Chef der Arzneimittelbehörde umgehend korrigiert wurde, führte seine Aussage offenbar zu mehreren Vergiftungen in Nigeria. Die Behörden in der nigerianischen Millionenmetropole Lagos berichten von mehreren Fällen von Chloroquin-Vergiftungen. Schon vor der Aussage von Trump sei das Medikament in Online-Netzwerken als „Heilmittel“ gegen das Virus bezeichnet worden und in einigen Vierteln der Stadt ausverkauft gewesen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 22.03.2020


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