Deutsche Milch-Produzenten: „Merkel vernichtet Bauern in Europa“

Protest vor dem Landwirtschaftsministerium in Berlin
© Sputnik/ Angelina Timofeeva

Die deutschen Kleinbauern haben am Montag mit einer Aktion vor dem Landwirtschaftsministerium in Berlin ihren Protest gegen die aktuelle Regierungspolitik ausgedrückt.

Die Teilnehmer der Aktion, die mit dem Treffen der Agrarbehördenchefs des Weimarer Dreiecks (Deutschland, Frankreich, Polen) zeitlich zusammenfiel, haben ein Dutzend Banner ausgerollt. Auf einem davon, das direkt vor dem Eingang des Ministeriums aufgestellt wurde, stand in drei Sprachen: „Merkel und (Frankreichs Landwirtschaftsminister — d. Red.) Schmidt vernichten die Bauern in Europa“, wie eine RIA-Novosti-Reporterin vor Ort berichtete.

Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. fordern von den Ministern, damit aufzuhören, die Preise in der Milchbranche zu dumpen und Großkonzerne zu unterstützen.

Deutsche Milchproduzenten beklagen einen drastischen Preisrückgang bis auf die Marke des Krisenjahres 2009. Einer der Gründe dafür ist das russische Agrar-Embargo für Lebensmittel aus der EU. Die verlustbringende Überproduktion von Milch und Milcherzeugnissen nimmt dabei nur zu.

Die Landwirtschaftsminister Deutschlands, Frankreichs und Polens trafen sich am Montag in Berlin im Vorfeld des für den 7. September geplanten Treffens der EU-Agrarbehörden, bei dem die Krise der EU-Landwirtschaft sowie die notwendigen Hilfen an die Hersteller erörtert werden sollen. Die Minister fordern, die Absatzmärkte zu erweitern, um die Abhängigkeit von Exporten nach Russland und China niedrig zu halten.

Die russischen Gegensanktionen seien ein negatives Signal für die Entwicklung des europäischen Agrarmarktes geworden, wie der polnische Agrarminister Marek Sawicki in einem Briefing nach dem Treffen in Berlin sagte.

Russland hatte im August 2014 – als Antwort auf westliche Sanktionen – die Einfuhr diverser Lebensmittel aus der EU, Norwegen, den USA, Kanada und Australien verboten. Betroffen sind in erster Linie Fleisch, Wurst, Fisch, Obst, Gemüse und Milchprodukte. Am 25. Juni dieses Jahres beschloss die russische Regierung, ihre Lebensmittelsanktionen um ein Jahr – bis zum 5. August 2016 – zu verlängern. Das sei eine Antwort auf die Entscheidung der EU, ihre Russland-Sanktionen bis zum 31.Januar 2016  zu prolongieren, hieß es in Moskau.

Quelle: Sputnik vom 31.08.2015

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