- Christine Lagarde – hier noch als IWF-Chefin im Mai 2019 (imago images | Eyepix Group | Carlos Tischler )
EZB-Chefin Lagarde hat die europäischen Staaten zu mehr Solidarität im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus aufgerufen.
Die Regierungen müssten sich gegenseitig unterstützen, forderte Lagarde in einem Beitrag für mehrere Zeitungen. Eine Koordinierung von Finanz- und Geldpolitik sei der beste Weg, Industrie und Arbeitsplätze zu schützen. Die Finanzminister der Eurozone unternehmen heute einen weiteren Versuch, sich über milliardenschwere Finanzhilfen in der Corona-Krise zu einigen. Frankreich beharrt darauf, dass die EU-Staaten ohne Vorbedingungen Kredite vom europäischen Rettungsfonds ESM erhalten können. Dem Vernehmen nach lehnen die Niederlande eine Aufweichung der Kreditkonditionen strikt ab und stehen mit dieser Position allein da.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier sagte im Deutschlandfunk, alle europäischen Länder hätten in den vergangenen Jahren Fortschritte in ihrer Konsolidierungspolitik gemacht. Jetzt sei man dazu bereit, die Stabilitätskriterien zu lockern, weil die Coronakrise unverschuldet über die Länder gekommen sei. Altmaier betonte, dass es bereits Regelungen gebe, die entsprechende Möglichkeiten vorsähen. Der Euro müsse eine stabile und verlässliche Währung bleiben.
Quelle: Deutschlandfunk vom 09.04.2020