Deutschland – Bei der ARD sitzt die Atlantik-Brücke in der ersten Reihe: Ingo Zamperoni wird Tagesthemen-Moderator

Das Logo der Tagesthemen. (Screenshot)
Das Logo der Tagesthemen. (Screenshot)

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Die ARD hat gestern bekanntgegeben, dass der 41-Jährige Ingo Zamperoni ab Oktober im Wechsel mit Caren Miosga die Tagesthemen moderieren wird. Die Medienbranche kommentiert die Entscheidung wohlwollend bis lobend. Was dabei jedoch unter den Teppich gekehrt wird: Ebenso wie der Moderator des ZDF heute journals, Claus Kleber, ist Zamperoni langjähriges Mitglied des Vereins Atlantik-Brücke e.V., ein Netzwerk, das die Stärkung der Elitenpositionen dies- und jenseits des Atlantiks zum Ziel hat.

Die ARD-Tagesthemen gelten als eines der einflussreichsten Nachrichten-Magazine im deutschen Fernsehen. Ähnlich wie das ZDF heute journal behandelt und vertieft das Format am späten Abend noch einmal die – aus Sicht der Redaktion – wichtigsten Ereignisse des Tages. Beide Sendungen prägen so in besonderer Weise das Agenda-Setting in der politischen Landschaft.

Die Auswahl bestimmter Gesprächspartner oder der Spin, der einer Berichterstattung oder einem Interview gegeben wird, bestimmt nicht selten mit, in welcher Weise die Print- und Online-Erzeugnisse des kommenden Tages über ein bestimmtes Thema berichten.

Da wäre es besonders wünschenswert, dass die Sendungen nicht von Protagonisten präsentiert werden, die schon von Hause aus eine gewisse politische Einseitigkeit mitbringen. Beim ZDF heute journal mit Claus Kleber ist dies erwiesenermaßen nicht der Fall.

Auch wenn dies nicht alle Themenbereiche betrifft, ist es doch augenscheinlich, dass gerade das außenpolitische Narrativ der NATO- und US-Interessen immer wieder bei der ZDF-Sendung im Vordergrund steht. Im Gedächtnis bleibt etwa Klebers Interview mit Siemens-Chef Joe Kaeser, in dem der ZDF-Moderator den Manager für dessen Geschäfte mit Russland zu maßregeln versuchte. Kein Wunder: Kleber ist Kuroratoriums-Mitglied der Stiftung der Atlantik-Brücke e.V., ein Verein, der sich laut Eigendarstellung zum Ziel gesetzt hat, „eine Brücke zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zu schlagen.“

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Der Watchdog Lobbypedia beschreibt den Verein weniger wohlwollend:

„Die Atlantik-Brücke ist ein logenähnlicher Interessenverband, dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Medien angehören, die über das gemeinsame Netzwerk gesellschaftspolitischen Einfluss nehmen und Kontakte pflegen. Unter den Mitgliedern spielen Spitzenmanager und diesen nahestehende Politiker eine herausragende Rolle.“

Während RT Deutsch beispielsweise aber bei jeder Gelegenheit die russische Herkunft vorgeworfen wird, dürfen sich Kleber und Co. als die Speerspitze des deutschen Qualitätsjournalismus feiern lassen.

Ganz ähnlich läuft es nun im Falle der baldigen Neubesetzung der Hauptmoderation der Tagesthemen. Ab Oktober soll der derzeitige Washington-Korrespondent der ARD, Ingo Zamperoni, den Job von Thomas Roth übernehmen und die Sendung im Wechsel mit Caren Miosga moderieren.

Dass der smarte Deutsch-Italiener ebenfalls Mitglied im Atlantik-Brücke e.V. ist, findet in den gestrigen vorauseilend lobenden Meldungen im Medien-Mainstream allerdings keine Beachtung. Vom Spiegel wird lediglich pseudokritisch erwähnt, dass Zamperoni sich bei der Fußball-EM 2012 in einer Moderation sichtlich über die 2:0-Führung der italienischen Nationalmannschaft über das deutsche Team freute.

Pikant, wo sich der Kreis schließt: Zamperonis erster Chef bei seinen Einsätzen in den USA war Claus Kleber, der damals ebenfalls noch für die ARD arbeitete.

Quelle: Russia Today (RT) vom 22.04.2016

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