Kronach: Schwarzarbeit – Trotz Arbeitsverbot: Schwarze Schafe unter Friseuren schnippeln einfach weiter – sind Kunden mit Schuld?

Offenbar halten sich nicht alle Friseure an das derzeit geltende Arbeitsverbot. Der Polizei liegen mehrere Anzeigen vor. Einige Kunden würden Friseure erpressen und sogar bedrohen.

Obwohl sie wegen der Corona-Pandemie nicht dürfen, schnippeln einige Friseure illegal einfach ungehemmt weiter. Symbolfoto: jackmac34/pixabay.com
Obwohl sie wegen der Corona-Pandemie nicht dürfen, schnippeln einige Friseure illegal einfach ungehemmt weiter. Symbolfoto: jackmac34/pixabay.com
 

„Es ist einfach unglaublich.“ Die Empörung der Obermeisterin der Kronacher Friseurinnung, Petra Fischer, ist total am Anschlag. „Und das zurecht,“ wie sie betont. Nicht nur von den Kunden würden Friseure derzeit erpresst und sogar bedroht: Jetzt blüht auch die Schwarzarbeit trotz Ausgangsbeschränkung und Corona-Krise. Seit die Geschäfte geschlossen haben, scheint ein passender Haarschnitt für manche Kunden enorm wichtig geworden zu sein.

Und da ginge es nicht immer „nur“ um einen Haarschnitt. Manche Kunden möchten so vollumfänglich betreut werden wie bisher. Volles Programm also. Färben, Strähnchen, neuer Look. Jetzt liegen bei der Kronacher Polizeiinspektion mehrere Anzeigen vor und Petra Fischer warnt vor allem auch die uneinsichtigen Kunden: „Sie zahlen mit.“ Die Kronacher Friseurinnung werde ein solches Verhalten auf keinen Fall dulden und rigoros dagegen vorgehen.

Kein Verständnis von Kunden

Doch zurück auf Anfang. Die Friseure und viele andere Branchen kämpfen auch in „normalen Zeiten“ gegen die Schwarzarbeit. Doch die Hoffnung nach Ausbruch des Corona-Virus und der Schließung der Salons setzte auf die Vernunft der Kunden. Und auf die Einsicht derjenigen, die schon vorher „schwarz“ gearbeitet haben.

Allerdings stellte es sich heraus, dass diesem Treiben scheinbar nicht mal ein solcher Ausnahmezustand einen Riegel vorschieben konnte. „Und dabei ist doch eh alles schon schwer genug,“ seufzt die Obermeisterin. Auch sie wurde verbal bedroht, erpresst und kann es überhaupt nicht fassen. „Ist es denn wirklich so wichtig, dass die Frisur sitzt? Jetzt, wo wir doch ganz andere Sorgen haben.“

 

Und dabei war sie froh, als nach dem anfänglichen Hickhack am 16. März zwischen „zumachen,“ „nicht zumachen,“ „doch wieder zumachen,“ endlich Klarheit herrschte. „Eine Woche lang haben wir in der Luft gehangen. Der Landesinnungsverband Bayern der Friseure gab am 16. März bekannt, dass die Salons geöffnet bleiben. Das war für uns fast ein Schock. Auf eine solche Situation waren wir ja nicht eingestellt.

Friseure: „Wir können ja schlecht auf Distanz Haare schneiden“

Die Kunden konnten wir in entsprechendem Abstand zueinander setzen, wir haben desinfiziert, Einmalumhänge benutzt und natürlich mit Handschuhen gearbeitet. Was wir nicht hatten, war ein Mundschutz. Und wir können ja schlecht auf Distanz die Haare schneiden.“

Petra Fischer spricht von einem „mulmigen Gefühl,“ später sogar von Angst. „Da niest jemand oder hustet und du bekommst eine Panikattacke. Und dann musste ich mir anhören, dass alles ja gar nicht so schlimm sein könne, weil wir ja geöffnet hätten.“

Hin und her vor Schließung

Eine Woche lang führten sie und ihre Kollegen einen Kampf um die eigene Sicherheit und die der Kunden. „Mundschutz war unmöglich zu bekommen.“ Und auch die freiwillige Schließung stand im Raum. „Aber wir wussten ja nicht, ob wir dann staatliche Unterstützung bekommen würden.“

Aufgeatmet hätten alle am 20. März. Ab da sei klar gewesen, dass die Friseurgeschäfte schließen müssten. „Allerdings haben uns die Kunden danach fast überrannt und jeder wollte noch einen Termin und unbedingt dran genommen werden.“ Und als die Obermeisterin dachte, der Kampf wäre erst einmal überstanden, da bekam sie die ersten bösen Töne per E-Mail oder WhatsApp. „Es begann mit Schmeicheleien und endete mit wüsten Beschimpfungen.“

Und dann bekam sie die Nachrichten, dass sich wohl einige Kolleginnen nicht an die Ausgangsbeschränkung und das Arbeitsverbot halten würden. Das machte sie fast rasend, bekennt die Obermeisterin. „Es war vorher schon Schwarzarbeit, jetzt ist es ein Komplettverstoß.“

Quelle: infranken.de vom 13.04.2020


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Napoleon
Auszug
#„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen. Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten, ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: Die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wahren Feinde.“#
Auszug Ende

birgit
birgit
4 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

Der Denunziant ist das größte Arschloch im eigenen Land !

ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Die Deutschen sind so blöd blöder geht einfach nicht mehr. Jahrelanges Berieseln mit abstrusen Ideen haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

shirin sahin
shirin sahin
4 Jahre zuvor

Warum Schwarzarbeit? Ich würde sagen da gibt es einfach ein paar schlaue Köpfe unter den Friseuren die den ganzen Scheiss nicht glauben und erst recht, zu Recht, nicht mitmachen, weiter so Jungs und Mädels!!!!!

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