Die internationale Ärzteorganisation zur Verhinderung eines Atomkriegs schlägt Alarm: Die Brände im gesperrten Gebiet rund um das Atomkraftwerk Tschernobyl könnten gefährlich für Deutschland werden. Denn wegen des Feuers befinden sich über der Ukraine radioaktive Wolken, die bei ungünstiger Wind- und Wetterlage auch Deutschland betreffen könnte. Das teilte Alex Rosen, Co-Vorsitzender der Organisation, mit.

Bereits andere Teile Europas hätten stark verdünnte Rauchschwaden erreicht, so Rosen. Feine Messungen hätten einen Anstieg bei den Cäsium-137-Werten gezeigt. Die gemessenen Strahlenwerte seien zwar „keine relevante Gefahr für die Bevölkerung“, sagte Rosen. Es könnten aber auch deutlich stärker verseuchte Teile der Sperrzone in Brand geraten.

1400 Feuerwehrleute kämpfen gegen das Feuer

Bereits seit über zwei Wochen kämpfen Rettungskräfte gegen die Waldbrände in dem radioaktiv belasteten Gebiet: Der Katastrophenschutz teilte am Montag mit, dass sich insgesamt 1400 Feuerwehrleute an den Löscharbeiten beteiligten. Diese wurden zeitweise durch starken Wind erschwert.

In dem radioaktiv belasteten Gebiet wurden mit schwerer Technik Brandschutzschneisen gezogen. Auch Löschhubschrauber kommen zum Einsatz. Trotzdem gab es am Montag noch mindestens sechs Schwelbrände in der Region.