Essen – Ungeheuerliche Rechtsbeugung zugunsten von kulturfremden „Großfamilien“ sind nicht nur ein Berliner Phänomen: Auch im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel kapituliert der deutsche Staat vor der „normativen Kraft des Faktischen“ – in diesem Fall: vor 500 Trauergästen auf einer Beerdigung, wo Corona-bedingt nur 10 Personen zugelassen waren. Obwohl die Beschränkung am selben Tag aufgehoben wurde, bestanden die Abstandsregeln fort – und wurden ignoriert.
Weder Polizei noch Ordnungsamt schritten am vergangenen Donnerstag ein, als eine Roma-Beerdigung von über 500 Familienmitgliedern auf dem Friedhof Merklinde stattfand; die Abstandsregelungen (Mindestabstand 1,5 Meter zwischen Personen) wurden hierbei durchweg missachtet. Die Schutzverordnung, wonach in NRW pro Beerdigung nur zehn Trauergäste zugelassen sind, wurde zwar kurz vor der Bestattung aufgehoben – was den Besuchern jedoch ebenso unbekannt wie gleichgültig war.
Der springende Punkt hierbei ist, dass Vertreter der hierzulande als „Staat im Staat“ vagabundierenden Parallelgesellschaften wieder einmal ein Sonderrecht – präziser: überhaupt kein Recht – für sich reklamieren können. Während Passanten und Spaziergänger im öffentlichen Raum bei Unterschreiten des Mindestabstands saftige Strafen kassieren, wurde hier weder durchgegriffen noch geahndet. Eine „auch aus unserer Sicht relativ unglückliche Situation“, nennt der Castrop-Rauxeler Stadtbeigeordnete Michael Eckhardt laut „Westdeutscher Allgemeiner Zeitung“ (WAZ) den ungeheuerlichen Vorgang.