Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Mit Corona in die nächste Euro-Krise: Ökonomen warnen vor neuer Staatsschuldenkrise

 

11. Mai 2020

WIRTSCHAFT

Berlin/München. Selbst die Mainstream-Medien können die Krise nicht mehr kleinreden. „Die Kosten der Pandemie zerrütten die Staatshaushalte in Europa“, stellt die „Welt“ bündig fest. Zu einer entsprechenden Lagebeurteilung sind führende Ökonomen gelangt, unter ihnen auch Lars Feld, Vorsitzender der sogenannten Wirtschaftsweisen, des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er ließ die „Welt am Sonntag“ jetzt wissen: „Es besteht das Risiko einer Euro-Krise 2.0.“

Vor allem die Schuldenlast Italiens bereitet Sorgen. „Das kann sehr gut eine neue Staatsschuldenkrise wie zwischen 2010 und 2012 auslösen“, warnt auch Paul de Grauwe, Ökonom an der London School of Economics.

Derzeit versucht die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem Ankauf von Staatsanleihen die Märkte noch zu stabilisieren. Doch das stößt zunehmend auf Kritik. „Die EZB wird immer mehr zum finanzpolitischen Ausputzer“, kritisiert etwa Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Damit schläfere sie die Reformbereitschaft der Politiker ein. „Und sie leistet dem Entstehen gefährlicher Blasen an den Immobilienmärkten Vorschub.“

Ökonomen bringen daher zunehmend einen Schuldenschnitt ins Gespräch. Vor allem die Schuldenquote Italiens müsse dringend sinken, sagt Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts. „Deshalb spricht viel dafür, daß in einigen Jahren ein Schuldenschnitt kommt.“ Dieser sei so zu organisieren, daß keine Bankenkrise folgt. „Allerdings: Irgendjemand muß die Lasten tragen.“

Beobachter gehen deshalb davon aus, daß es nicht bei einem Schuldenschnitt bleibt. Längst steht der Euro auf dem Spiel, den besonders gefährdete Länder wie Italien aufgeben könnten, um wieder zu einer nationalen, der eigenen Wirtschaftsleistung angemessenen Währung zurückkehren zu können. (se)

Quelle: zuerst.de vom 11.05.2020 


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