- Am 4. Juni stellt sich ein Mann weinend vor die Panzer auf dem Tiananmen Platz in Peking. Er fleht darum, dass das Töten in Chinas Hauptstadt ein Ende nimmt. (pa/Keystone/ap/Jeff Widener)
In Hongkong hat die Polizei zum ersten Mal seit 30 Jahren die Mahnwache für die Todesopfer auf dem Pekinger Tiananmen-Platz verboten.
Die Behörden begründeten die Entscheidung mit Ansteckungsgefahren während der Corona-Pandemie. Die Organisatoren der Mahnwache halten das Argument für vorgeschoben. Sie kritisierten, dass ihre politische Kundgebung untersagt wurde, Schulen in Hongkong jedoch wieder öffnen dürften.
In der Nacht zum 4. Juni 1989 war die chinesische Armee mit Panzern gegen demonstrierende Studenten auf dem Tiananmen-Platz in Peking vorgegangen. Die Zahl der Toten ist bis heute unklar. Die Schätzungen reichen von mehreren Hundert Todesopfern bis hin zu mehr als Tausend.
Der chinesische Volkskongress hatte am Donnerstag Gesetzesplänen zugestimmt, die den Einfluss Pekings auf Hongkong vergrößern könnten – insbesondere durch die Polizei sowie durch Geheimdienste. Dies hatte erneut massive Proteste in der Bevölkerung Hongkongs ausgelöst.
Quelle: Deutschlandfunk vom 02.06.2020