Im Bilanzskandal um Wirecard geht der Zahlungsdienstleister inzwischen davon aus, dass die beanstandeten Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro nicht existieren.
Es gebe sie „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht“, erklärte der Wirecard-Vorstand. Zuvor hatten bereits zwei Banken auf den Philippinen mitgeteilt, dass bei ihnen keine Wirecard-Konten existierten.
Das Münchner Unternehmen hatte kürzlich die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses 2019 zum vierten Mal verschoben. Grund war, dass Wirtschaftsprüfer ihre Unterschrift verweigerten, weil sie für die Existenz der Bankguthaben keine ausreichenden Prüfungsnachweise finden könnten. Sie vermuten Täuschungszwecke. Die Guthaben von 1,9 Milliarden Euro entsprächen etwa einem Viertel der Bilanzsumme des Dax-Konzerns. Wegen des Skandals war am vergangenen Freitag Wirecard-Vorstandschef Braun zurückgetreten.
Mit dem Fall sind nun die Finanzaufsicht Bafin und die Staatsanwaltschaft München befasst. Das Unternehmen selbst sieht sich als Opfer eines Betrugs.
Quelle: Deutschlandfunk vom 22.06.2020
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