„Die Linke ist nach rechts nicht ganz dicht“ – Skandal-Parteitag in Cottbus

Das Logo der Partei Die Linke in Cottbus (Archivfoto)
Das Logo der Partei Die Linke in Cottbus (Archivfoto)Foto: picture alliance / Bildagentur-online

Wer die Linke wählt, muss nun damit rechnen, dass er auch Rechtsextreme unterstützt. Skandal-Parteitag der Lausitzer Linken in Cottbus!

Am Wochenende beschlossen die dortigen Genossen: Ihr Ortsverband Forst wird nicht aufgelöst, weil er mit der AfD zusammenarbeitet. 39 Prozent der Mitglieder stimmten nach dreistündigem, hasserfüllten Streit gegen den Auflösungs-Antrag des Vorstands, nur 61 Prozent dafür. Die nötige Zweidrittel-Mehrheit wurde damit verfehlt. Die Linke-Basis hört nicht mehr auf ihre Chefs.

Eigentlich wollte der Lausitzer Linke-Chef Matthias Loehr (42) mit dem Ausschluss-Antrag zeigen: Wer mit der AfD kooperiert, hat in der Linken nichts zu suchen. So wie es die Bundespartei vor Jahren entschieden hat. Keine andere Partei betont so sehr den Kampf mit der AfD.

Der Lausitzer Linke-Chef Matthias Loehr (Archivfoto) (Foto: picture alliance / ZB)
Der Lausitzer Linke-Chef Matthias Loehr (Archivfoto: picture alliance / ZB)

Doch am 18. Mai lud der Forster Fraktionschef Ingo Paeschke (58) seinen AfD-Kollegen in die Linke-Geschäftsstelle ein. Zusammen gaben beide eine Pressekonferenz zu einem gemeinsamen Projekt. Die Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger reagierten empört auf den Tabubruch. Brandenburgs Landesvorstand forderte Paeschkes Rücktritt.

Doch der linke Ex-Soldat rechtfertigte seinen Skandal-Auftritt sogar noch: Die AfD sei nun mal stärkste Fraktion in der Gegend. Er könne nicht ausschließen, dass künftig bei Abstimmungen im Stadtparlament etwas Ähnliches geschehe …

Darauf leitete die Partei ein Ausschlussverfahren gegen Paeschke ein. Und die Auflösung des Ortsverbands. Als „Reaktion auf den erheblichen und fortgesetzten Verstoß gegen Grundsatzbeschlüsse unserer Partei zum Umgang mit der AfD“. Vergeblich. Nun ist die Linke blamiert.

Landesspitze fehlt im Umgang mit der AfD ein Kompass

„Der Fall scheint jene zu bestätigen, die behaupten, die extremen Ränder links und rechts seien sich so nahe wie die Enden eines Hufeisens“, stellt das Linke-Parteiblatt „Neues Deutschland“ (ND) fest.

Brandenburgs CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann (Archivfoto) (Foto: picture alliance/dpa)
Brandenburgs CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann (Archivfoto: picture alliance/dpa)

Brandenburgs CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann (40) zur B.Z.: „Der Parteitag zeigt: An ihrer Basis ist die Linke nach rechts nicht ganz dicht. Der Landesspitze fehlt im Umgang mit der AfD ein Kompass, der auch von den Mitgliedern akzeptiert wird.“

Grünen Landeschefin Julia Schmidt (27) fordert: „Jetzt muss der Linke-Vorstand die Auflösung des Forster Ortsverbands auf Landesebene vorantreiben. Ein Zusammenarbeit mit der AfD darf es unter keinen Umständen geben!“

Ach ja: Mit einfacher Mehrheit beschloss der Parteitag, dass sich die Forster Fraktion nicht mehr „Linke“ nennen darf. Paeschke zum „ND“: „Wir denken nicht daran, auf den Namen zu verzichten!“

Quelle: B.Z. vom 29.06.2020 


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gerhard
gerhard
3 Jahre zuvor

Skandal-Parteitag?….warum sollen Leute an der Basis (trotz unterschiedl. Parteizugehörigkeit) nicht mehr miteinander reden dürfen …nur weil die ,,Oberen Schubladen“ klemmen…

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Es läuft doch wunderbar mit den nichtsnutzigen Machtwürmern.

ulrike
ulrike
3 Jahre zuvor

Das Bild sagt doch alles aus. Der Kerl hat nicht die Mehrheit. Sollte ihm zu denken geben.

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