Ein Flüchtlingslager im umkämpften Nordosten Syriens hat sich nach Einschätzung der Bundesregierung zu einer Ausbildungsstätte für IS-Unterstützer entwickelt.
Das Auswärtige Amt hat der Linksfraktion auf eine Anfrage geantwortet, im Lager Al-Hol würden vor allem ausländische IS-Anhängerinnen die Ideologie der Terrormiliz und ihre Umsetzung in einer Art Schulunterricht an Kinder und Jugendliche weitergeben. Dementsprechend hoch sei der Radikalisierungsgrad der Heranwachsenden. Es komme auch immer wieder zu Gewaltausbrüchen in dem syrischen Lager. Von der IS-Führungsebene würden die Kinder und Jugendlichen in den Flüchtlingslagern und Gefängnissen offenbar als „nächste Generation“ des sogenannten IS betrachtet.
Das Auswärtige Amt vermutet, dass sich in den von Kurden verwalteten Gefängnissen in Ost- und Nordsyrien rund 12.000 IS-Mitglieder oder Sympathisanten aufhalten.
Quelle: Deutschlandfunk vom 18.07.2020