Im durch eine Brandkatastrophe stark zerstörten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist ein neues Feuer ausgebrochen.

Viele Menschen, die noch auf dem Gelände ausgeharrt hätten, seien mit ihren Habseligkeiten vor den Flammen geflohen, hieß es in örtlichen Medienberichten. Die obdachlos gewordenen Menschen sollen nach Angaben von Migrationsminister Mitarakis zunächst auf Schiffen und in neuen Zelten unterkommen. Wie in Athen weiter mitgeteilt wurde, sollen zwei Landungsschiffe der Kriegsmarine die Menschen aufnehmen; auch eine griechische Reederei habe eine Fähre bereitgestellt. Zudem würden rund 400 unbegleitete Kinder von Lesbos aufs Festland gebracht, hieß es weiter. Zuletzt waren in dem überfüllten Lager Moria 12.000 Personen untergebracht. Die Regierung geht davon aus, dass zugereiste Ausländer die Brände selbst gelegt haben, als sie gegen die Abriegelung des Lagers wegen mehrerer Corona-Fälle protestierten. Am Dienstagabend war es zu Unruhen gekommen, weil das Lager unter Quarantäne gestellt worden war.

Quelle: Deutschlandfunk vom 10.09.2020