Früherer BundeswirtschaftsministerWolfgang Clement ist tot

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement ist tot.  (imago/Lumma Foto)
Wolfgang Clement ist im Alter von 80 Jahren gestorben. (imago/Lumma Foto)

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot. Der 80-Jährige starb laut seiner Sprecherin im Kreise der Familie in seinem Haus in Bonn. Bundeskanzlerin Merkel ließ mitteilen, Clement habe Deutschland „große und bleibende Dienste erwiesen“. Die Stimmen aus der SPD lassen erkennen, dass das Verhältnis nicht immer einfach war.

Die Kanzlerin erinnerte über Regierungssprecher Seibert auf Twitter daran, dass Clement entscheidend an einer der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben beteiligt gewesen sei: den Sozialreformen der Agenda 2010, die den Weg aus der hohen Arbeitslosigkeit gewiesen habe. Damit habe Clement viel dazu beigetragen, notwendigen wirtschaftlichen Strukturwandel und die Belange der arbeitenden Menschen miteinander in Einklang zu bringen.

Auch Bundespräsident Steinmeier würdigte „bleibende Verdienste“ Clements. In einem Schreiben an die Witwe betonte Steinmeier, Clement habe sich mit eigenständigen und auch unbequemen Standpunkten dafür eingesetzt, Deutschland zukunftsfähig zu machen. Bundeswirtschaftsminister Altmaier würdigte Clement als „großen Patrioten“, dem es nicht um Ideologie, sondern um Arbeitsplätze und Menschen gegangen sei. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet nannte Clement eine „prägende Figur“ der deutschen Politik, der „wie kein anderer“ für soziale Marktwirtschaft gestanden habe.

„Ein Macher, mit dem es nicht immer leicht war“

Die Äußerungen aus der SPD spiegeln wider, dass sich Clement und die Partei über die Jahre voneinander entfernt hatten. SPD-Chef Walter-Borjans twitterte: „Er war ein Macher, mit dem es nicht immer leicht war. Seine Geradlinigkeit verdient allen Respekt.“ Kanzlerkandidat Scholz bezeichnete den früheren Parteigenossen ebenfalls auf Twitter als ebenso überzeugten wie streitbaren Politiker. Die nordrhein-westfälische SPD teilte mit, das Verhältnis zu seiner Partei sei kein einfaches gewesen. Trotzdem werde man Clements langjähriges Engagement für Sozialdemokratie und Land in ehrenvollem Gedenken halten.

Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und von 2002 bis 2005 Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft. Nach Berlin geholt hatte ihn Bundeskanzler Schröder. In dessen Kabinett setzte Clement auch die Hartz-Reformen um. 2008 sorgte sein Austritt aus der SPD für Aufsehen, später unterstützte er die FDP. Zum Bruch mit der SPD war es gekommen, als Clement 2008 vor der Landtagswahl in Hessen in einer Zeitungskolumne vor den energiepolitischen Pläne der SPD-Spitzenkandidatin Ypsilanti gewarnt und indirekt von deren Wahl abgeraten hatte.

Clement hatte sich bereits vor einigen Jahren aus der Politik zurückgezogen. Der Jurist wechselte in die Wirtschaft, wo er unter anderem im Aufsichtsrat der RWE Power AG saß. Im Sommer war bekannt geworden, dass Clement an Krebs erkrankt war.

In einem DLF-Zeitzeugengespräch erinnert er sich. Lesen Sie hier

Quelle: Deutschlandfunk vom 27.09.2020 


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