Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Corona-Krise bedroht den Mittelstand: 45 Prozent aller Betriebe in Gefahr

 

29. September 2020

WIRTSCHAFT

Berlin. Ab Oktober könnte es ernst werden mit der Wirtschaftskrise. Denn ab Oktober endet die Aussetzung der Insolvenz-Antragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen. Außerdem treten neue Bestimmungen für die Verbraucherinsolvenz in Kraft. Der Mittelstand könnte in einen Teufelskreis geraten, prognostizieren Experten.

Das „Handelsblatt“ rechnet bereits ab Anfang Oktober mit einem erheblichen Anstieg der Insolvenzzahlen. Der Mittelstand ist noch weit von der Rückkehr zur Normalität entfernt. Die Aussetzung der Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, gilt vorerst noch bis Ende des Jahres für Unternehmen, die als überschuldet gelten – wo also weder vorhandenes Vermögen noch erwartete Einnahmen eines Schuldners dessen bestehende Verbindlichkeiten abdecken. Aber bereits ab Donnerstag müssen Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen, wenn sie zahlungsunfähig sind, also mindestens zehn Prozent ihrer Rechnungen nicht bezahlen können.

Im Fall einer Zahlungsunfähigkeit steht das Unternehmen vor der Entscheidung, entweder binnen 21 Tagen die noch offenen Rechnungen zu begleichen oder – wenn ihnen das nicht möglich erscheint – einen Finanzplan mit Fortbestandsprognose abzugeben. Dieser kann genehmigt werden, wenn es als realistisch erscheint, daß auf der Basis des Konzepts die offenen Forderungen der Gläubiger binnen drei bis sechs Monaten beglichen werden können. Dieser Weg muß bis 30. September nicht gegangen werden, seit im Zeichen der Corona-Krise die entsprechende Verpflichtung ausgesetzt war. Kritiker der Regelung argumentieren, daß man damit weder den betroffenen Unternehmen selbst noch dem Markt insgesamt einen Gefallen getan habe.

Die Managementberatung Munich Strategy sieht nun laut ihrer Studie „Streßtest Mittelstand“ bis zu 45 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland in Gefahr. Im Gastgewerbe seien die Juli-Umsätze nicht einmal auf 60 Prozent des Februar-Niveaus zurückgekehrt, bei den Reisebüros beklagt man Einbußen von bis zu 80 Prozent. Ein letzter Strohhalm könnte für viele die Verlängerung der staatlichen Überbrückungshilfe werden. Diese soll nun bis mindestens Dezember fortgesetzt werden. (rk)

Quelle: zuerst.de vom 29.09.2020 


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