Sparkurs: Lufthansa Cargo streicht bis zu 800 Stellen

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Kopp Verlag


Frachtflugzeug der Lufthansa Cargo
DPA

Frachtflugzeug der Lufthansa Cargo

Die Frachtflugtochter der Lufthansa muss sparen. Deshalb sollen 800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Nach SPIEGEL-Informationen dringt Lufthansa-Chef Spohr auch in anderen Teilen des Konzerns auf Einsparungen.

Mit einem verschärften Sparkurs will die Frachtflugtochter der Lufthansa wettbewerbsfähiger werden. Dafür streicht das Unternehmen weltweit bis zu 800 Arbeitsplätze. Bis zu 500 Stellen sollen davon in Deutschland wegfallen. Das geht aus den Eckpunkten hervor, die Lufthansa Cargo in Frankfurt auf einer Mitarbeiterversammlung vorstellte.

Der Abbau solle so sozialverträglich wie möglich erfolgen, hieß es. Das Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 4600 Mitarbeiter.

Lufthansa Cargo will jährlich insgesamt 80 Millionen Euro einsparen, davon 55 Millionen Euro an Personalkosten und 25 Millionen Euro an Dienstleisterkosten. Zunächst hatte der Konzern Einsparungen von mindestens 40 Millionen Euro pro Jahr geplant. Das Programm soll ab 2017 schrittweise realisiert werden.

Harter Preiskampf

Das Programm werde helfen, wettbewerbsfähige Stückkosten zu erreichen, teilte Lufthansa Cargo mit. Die Branche leidet unter Überkapazitäten und einem harten Preiskampf. Zugleich will das Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen einführen, um neue Kundengruppen zu erreichen. Unter anderem biete Lufthansa Cargo ab Sommer auch Privatkunden Lösungen für Transportwünsche an.

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Im abgelaufenen Jahr hatte Lufthansa Cargo einen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach unter anderem wegen der Pilotenstreiks und des Preiskampfs in der Branche von 123 Millionen auf drei Millionen Euro ein.

Im ersten Quartal 2016 rutschte die Luftfrachttochter vor Zinsen und Steuern mit 19 Millionen Euro in die roten Zahlen, nachdem im Vorjahr noch 52 Millionen Euro Gewinn gemacht worden waren. Der Umsatz brach um 22 Prozent ein. Den Bau des seit Jahren geplanten neuen Frachtzentrums LCCneo in Frankfurt hat das Unternehmen bereits um zwei Jahre verschoben.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr dringt nach SPIEGEL-Informationen in allen Teilen des Konzerns auf Einsparungen. Die Arbeitnehmervertreter von rund 2000 Mitarbeitern des Triebwerkbereichs von Lufthansa Technik in Hamburg sind dabei unter besonderen Druck geraten: Wenn sie nicht einwilligen, die Lohnkosten um 25 Prozent zu senken, will das Management einen großen Überholungsauftrag an einen Ableger im Ausland vergeben.

„Das Vorgehen des Lufthansa-Konzerns bei LH Technik ist beispiellos“, kritisiert Ver.di-Verhandlungsführer Frank Hartstein. Ein Konzernsprecher entgegnet, der Auftrag könne sonst nicht kostendeckend abgewickelt werden.

Quelle: Spiegel-online vom 10.06.2016

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