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Friendly German Fire: Steinmeiers NATO-Bombe schlägt im Pentagon ein

Und wieder ist eine Verschwörungstheorie Realität geworden. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat mit nur drei Sätzen das komplette NATO- und Medienmärchen vom bösen Iwan und der friedliebenden, dank Russland zu mehr Verteidigung »gezwungenen« westlichen Militär-Allianz zum Einsturz gebracht.

In der BILD, der Steinmeier das Interview für die Sonntags-Ausgabe gab, wird er so zitiert: »Was wir jetzt nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen. Wer glaubt, mit symbolischen Panzerparaden an der Ostgrenze des Bündnisses mehr Sicherheit zu schaffen, der irrt. Wir sind gut beraten, keine Vorwände für eine neue, alte Konfrontation frei Haus zu liefern.« Vorausgegangen war mit der Operation »Anaconda« die größte NATO-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges vor bald drei Jahrzehnten.

Seit Monaten warnen Leute, die noch Augen im Kopf haben und sich nicht von ARD und ZDF das Gehirn verkleben lassen, dass es das westliche Militärbündnis nicht übertreiben soll mit der zunehmenden Einkreisung Russlands.

Jetzt hat es einer ausgesprochen, der Teil des Ganzen ist. Und die Aufregung ist riesig, vor allem in den USA, die gerade in Dresden beim Bilderberg-Treffen die Europäer in den Hintern getreten haben, mehr in Sachen »Verteidigung« zu tun. Obama hat im März die Europäer als »Trittbrettfahrer« kritisiert, weil sie überwiegend – wie die Deutschen – nur etwa ein Prozent des BIP für Rüstung und Verteidigung ausgeben, obwohl sie vor zwei Jahren beim NATO-Gipfel doppelt so viel versprachen.

Das Schlimmste aus der Sicht der Kriegstreiber auf beiden Seiten des Atlantiks: Diesmal kann man die Kritik weder als den Schwachsinn oder die »kruden Thesen« böser Russen, noch irgendwelcher verhassten Populisten abtun, denn sie kommt aus dem Mund des Außenministers des NATO-Mitglieds Deutschland.

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Kein Wunder also: In Washington haben Steinmeiers Äußerungen eingeschlagen wie eine Bombe. Auf der Webseite InfoWars wird Steinmeiers Breitseite so kommentiert: »Und dann implodierte alles, als kein anderer als der Außenminister des NATO-Landes Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, die NATO kritisierte, gegenüber Russland eine kriegerische Politik an den Tag zu legen.«

In der Armee bezeichnet man einen solchen Wirkungstreffer aus einer verbündeten Kanone als »friendly fire.« Beim Fußball würde man es ein Eigentor nennen.

Nehmen wir es als das, was es wirklich ist: Ein Weckruf eines transatlantischen Systemlings, der einen kurzen, aber hellen Moment hatte und dieses temporäre Erwachen genutzt hat, mal die Wahrheit zu sagen. Ich halte von Steinmeier nicht viel. Aber der Satz hat das Zeug, Steilvorlage für eine neue Friedensbewegung zu werden.

Und die müssen wir schon alle selbst organisieren. Die Grünen sind ein Totalausfall in dieser Hinsicht. Merkel bleibt ein zuverlässiger Vasall der USA.

Quelle: klapsmuehle-online.de vom 19.06.2016

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