Nahost – Syrien: Assad-Verbündete rechnen mit Eskalation der Kämpfe, Spannungen zwischen Moskau und Teheran

 

Syrien: Assad-Verbündete rechnen mit Eskalation der Kämpfe, Spannungen zwischen Moskau und Teheran

Iran hat den Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats, Konteradmiral Ali Shamkhani, zum militärischen Koordinator in der gemeinsamen Syrien-Koordinationsgruppe zwischen Iran, Syrien und Russland gemacht. Dies unterstreicht, dass der anhaltende Krieg in Syrien für Teheran nicht mehr nur eine Angelegenheit der regionalen, sondern auch der nationalen Sicherheit ist. Gleichzeitig mehren sich Stimmen, die von Spannungen zwischen Moskau, Damaskus und Teheran über das weitere Vorgehen berichten.

Da sich die Zahl getöteter iranischer Soldaten und sogar Offiziere mit Fortdauer des Syrienkrieges stetig weiter erhöht, war es wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass die Entwicklung in Syrien in den Fokus der iranischen Außenpolitik gerückt ist.

Dass trotz der permanenten Versuche, die Friedensverhandlungen in Genf zu belastbaren Ergebnissen zu führen, die Kämpfe anhalten und die Verluste für die Verbündeten stetig steigen, führt man in Syrien darauf zurück, dass Russland die Aufrichtigkeit der USA überschätzt hätte.

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Aus syrischen Quellen heißt es, Moskau habe die Dinge von der Warte als Weltmacht betrachtet und sei aus dieser Perspektive davon ausgegangen, dass es viele Leben retten könne, dem Frieden eine Chance zu geben. Dass Russland eine so aktive Rolle in diesem Bereich gespielt habe, hätte der Koordination zwischen den Verbündeten Assads und der Verfolgung gemeinsamer Ziele geschadet.

Die USA hätten jedoch stets ihr Ziel des Regime Change im Auge behalten und seien nach wie vor bereit, dafür syrische Leben zu opfern, erklärte ein syrischer Offizieller gegenüber dem Portal Al-Monitor.

Für den Iran bedeutet die Ernennung Shamkhanis, dass der Oberste Führer des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, nun den direkten Draht in der Entscheidungsfindung habe. Shamkhani erstattet diesem direkt Bericht. Khamenei kann im Gegenzug problemloser direkt Einfluss nehmen.

Originalausgabe der Verfassung vom 11. August 1919

Originalausgabe der Verfassung
vom 11. August 1919

 

Originalausgabe der Verfassung                                                                                             vom 11. August 1919

 

Der Iran, so heißt es aus anonymen offiziellen Quellen, hätte den russischen Ansatz respektiert, jedoch hätte dieser dem Iran Verluste eingehandelt, weshalb eine Strategieänderung erforderlich wäre. „Der Iran, Russland und Syrien haben sich auf ein gemeinsames Ziel geeinigt: den Terrorismus zu bekämpfen, der die größte Gefahr für die gesamte Region darstellt“, wird ein anonymer iranischer Regierungsbeamte bei Al-Monitor zitiert.

Ein Kommandant der syrischen Bodentruppen rechnet mit einer weiteren Eskalation der Kampfhandlungen im Norden und Osten Syriens innerhalb der nächsten Wochen. „Die Iraner schicken noch mehr Truppen, […] einige sind bereits angekommen“, wird er von Al-Monitor zitiert. Auch Russland habe seine Verbündeten darüber informiert, dass neue Pläne gefasst worden wären und dies auch bedeutende taktische Veränderungen nach sich ziehen könne. Eine bessere Koordination unter den Verbündeten werde sich jedoch in jedem Fall positiv auf deren Durchschlagskraft auswirken.

Während es der syrischen Armee und ihren Verbündeten gelungen sei, einen erheblichen Teil Aleppos von Terroristen zurückzuerobern, gibt es noch einige Stadtviertel, in denen Jabhat al-Nusra die Kontrolle habe. Auch könnte Russland Luftunterstützung bei Angriffen auf Idlib und Raqqa geben, was allerdings das ohnehin bröckelnde Waffenstillstandsabkommen gefährden könne. Allerdings seien bei aller Wankelmütigkeit der USA inzwischen auch die Golfmonarchien zum Teil bereit, eine Übergangslösung mit Präsident Assad zu akzeptieren, heißt es aus diplomatischen Quellen.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu soll nach Darstellung von syrischen Medien am 18. Juni den syrischen Präsidenten zudem darüber in Kenntnis gesetzt haben, dass im Laufe der kommenden Wochen neue russische Truppen nach Syrien verlegt werden. Allerdings gab es bisher keine entsprechende offizielle Stellungsnahme von russischer Seite, die diese Information bestätigen würde.

Quelle: Russia Today (RT) vom 22.06.2016

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