CORONA-KRISE: 200.000 Jobs verloren gegangen: Pandemie trifft Gastgewerbe massiv

03:00 Uhr
Die Gastronomie hat zwanzigmal mehr Jobs verloren als andere Branchen.
Bild: Sebastian Gollnow, dpa (Archivbild)

EXKLUSIV Kaum eine Branche leidet härter unter dem Lockdown, über 200.000 Jobs gingen verloren. Nirgendwo gibt es mehr Kurzarbeit – besonders in Bayern.

 

Im Hotel- und Gaststättengewerbe sind in der Corona-Pandemie nach Angaben der Bundesregierung trotz massiver Kurzarbeit bereits in der ersten Welle mindestens 200.000 Jobs verloren gegangen. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen verlor im vergangenen Jahr zeitweise jeder siebte Beschäftigte in der Gastronomie- und Hotellerie seinen Arbeitsplatz. Im vergangenen Juni lag die Zahl der Beschäftigten demnach um 211.000 unter dem Stand des Vorjahres.

25 Prozent weniger Jobs in Gastronomie und Hotels

Am härtesten betraf es geringfügig Beschäftigte: Hier brach die Mitarbeiterzahl im Hotel- und Gastgewerbe allein zwischen April und Juli vergangenen Jahres um bis zu 25,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging im Gastgewerbe zwanzigmal stärker zurück als im Bundesdurchschnitt. Den aktuell nur bis Juli 2020 vorliegenden Daten zufolge sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um bis zu acht Prozent, während sie bundesweit im gleichen Zeitraum nur um 0,4 Prozent schrumpfte. Mitte 2020 gab es demnach 82.655 sozialversicherte Jobs weniger.

Rekord bei der Kurzarbeit in Bayern

Ebenso verzeichnete die Hotel- und Gaststättenbranche einen Rekord bei der Kurzarbeit: Hier lag der Anteil zwischen 65 Prozent im April und 31 Prozent im Juli 2020 und war fast viermal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Den höchsten deutschen Wert verzeichnete dabei das bayerische Hotellerie- und Gastronomiegewerbe mit 70,2 Prozent Kurzarbeit im April 2020. Die Umsätze im Gastgewerbe brachen laut Bundesregierung zwischen März und Dezember 2020 je nach Monat um 20 bis 75 Prozent ein, verglichen zum jeweiligen Vorjahresmonat.

 

 

Die Grünen forderten, die Beschäftigten der unter dem Lockdown hart leidenden Branche nicht im Stich zu lassen. „Die Bundesregierung darf die Verantwortung für die Beschäftigten nicht allein auf die Branche abwälzen, sondern muss die Beschäftigen und deren Nöte gezielt in den Fokus nehmen“, sagte der Grünen-Tourismusexperte Stefan Schmidt unserer Redaktion. „Die Tourismusbranche ist die große Verliererin der Corona-Krise“, betonte der Bundestagsabgeordnete, der die Anfrage gestellt hatte.

Grüne: Kurzarbeitergeld im Gastgewerbe reicht nicht

„Im Hotel- und Gastgewerbe haben überdurchschnittlich viele der Angestellten ihre Jobs verloren, insbesondere die Beschäftigten im Minijob, die einen Großteil des Personals in Hotel und Gastronomie ausmachen“, betonte Schmidt. „Das Kurzarbeitergeld dürfte bei den niedrigen Löhnen im Hotel- und Gastgewerbe aber kaum zum Leben ausreichen“, sagte der Grüne. „Die Beschäftigten im Tourismus leiden nicht erst seit der Pandemie unter unattraktiven Arbeitsbedingungen wie niedrigen Löhnen, ungünstigen Arbeitszeiten und atypischen Arbeitsverhältnissen.“

Quelle: Augsburger Allgemeine vom 26.03.2021

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Annette
Annette
3 Jahre zuvor

Kneipe kaputt, Regierung kaputt, jetzt müssen noch der Fernseher und der Kühlschrank ausfallen, dann kommt Bewegung in die Sache.

(Äh, diese miese Regierung hat ein passendes Planspiel durchgespielt und entsprechende Waffen gegen Aufmümpfige bereitgelegt, wetten, daß?)

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
3 Jahre zuvor
Reply to  Annette

Ja, und wenn dann Bayern München noch ständig verlieren würde, weil der Jogi gesagt hat, dass er keine Rücksicht mehr auf die einzelnen Spieler nehmen wird, wenn ein Länderspiel ansteht, dann wird die Bewegung ein wenig schneller 🙂 Man erinnere sich (wer mag), dass bei dem grottenschlechten verlorenen Spiel die Bayern „geschont“ wurden und nicht dabei waren.

Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Die Zahl dürfte noch zu niedrig sein. Es trifft ja auch grosse Firmen die Leute entlassen müssen. Die sind hier aber nicht aufgezählt.