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Afghanistan: Bundeswehrverband begrüßt geplanten Nato-Abzug

Bundeswehrsoldaten im Norden von Afghanistan (Archivbild) (Deutschlandradio / Julia Weigelt)

Der Bundeswehrverband begrüßt den geplanten Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan. Der Vorsitzende Wüstner betonte, die Entscheidung sei folgerichtig und von historischer Tragweite. Auch über die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten wird diskutiert.

Wüstner sagte der Deutschen Presse-Agentur, der bevorstehende Abzug markiere das Ende des bedeutendsten und zugleich verlustreichsten Einsatzes der Bundeswehr. Nun gehe es darum, eine sichere Rückkehr der Soldaten nach Deutschland zu organisieren.

Die Nato hatte die Vorbereitungen für einen Abzug der Truppen eingeleitet. Für die Vereinigten Staaten gab Präsident Biden den Termin in Washington bekannt und fügte hinzu, es sei Zeit, „Amerikas längsten Krieg“ zu beenden. Die USA hätten ihre Mission in Afghanistan erfüllt.

Wehrbeauftragte: Sicherheit hat Priorität

Auch die Wehrbeauftragte des Bundestages, Högl, meinte, die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten müsse in der verbleibenden Zeit höchste Priorität haben. Die SPD-Politikerin sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, zudem müsse es eine kritische und ehrliche Bilanz des Einsatzes geben.

Wird es noch Friedensgespräche geben?

Der Afghanistan-Experte Ruttig warnte vor negativen Folgen eines Abzugs der Nato-Truppen aus dem Land. Er sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), es sei fraglich, ob es nach dem Nato-Beschluss überhaupt noch Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban geben werde. Die Sicherheitslage im Land werde sich vermutlich weiter verschlechtern.

Ruttig betonte, es wäre sinnvoller, mit Truppen in Afghanistan zu bleiben, wenn auch mit einem klar defensiven Mandat. Für die Freiheitsrechte und vor allem die Rechte der Frauen dürfte der Abzug negative Folgen haben, meinte der Co-Direktor des „Afghanistan Analyst Network“. Umso wichtiger sei es, dass die internationale Staatengemeinschaft weiterhin politisch ihren Einfluss geltend mache – etwa, indem sie finanzielle Zuwendungen mit der Einhaltung von Menschenrechten verknüpfe.

Abzug wohl schon bis Mitte August abgeschlossen

Nach den Plänen der Bundesregierung könnte der Abzug möglicherweise schon Mitte August abgeschlossen sein. Das habe Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer in einer telefonischen Unterrichtung der Fachpolitiker aller Bundestagsfraktionen in Aussicht gestellt, berichteten übereinstimmend mehrere Teilnehmer.

Wie kam es zum Nato-Einsatz – und was bedeutet der Rückzug? Das haben wir hier zusammengefasst.

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 15.04.2021

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