Der „Great Reset“ ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine Realität

 

07.05.2021 18:45 

Der „Great Reset“ wird in der Öffentlichkeit als Verschwörungstheorie abgetan. Doch das stimmt nicht. Es handelt sich dabei um eine globale Agenda, die vom Weltwirtschaftsforum vorangetrieben wird.

Der „Great Reset“ ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine Realität
Ursula von der Leyen (r-l), Präsidentin der Europäischen Kommission, Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums, und seine Frau Hilde Schwab, nehmen an der Eröffnungsveranstaltung der WEF-Jahrestagung teil. Das Jahrestreffen findet vom 21.01.2020 bis 24.01.2020 statt. (Foto: dpa)

 

In diversen Medien kommt der Vorwurf auf, dass die „Great Reset“-Initiative eine Verschwörungserzählung sei, die der Realität widerspricht. Doch am 3. Juni 2020 hatte das Weltwirtschaftsforum (WEF) eine Pressemitteilung unter dem Titel „The Great Reset: Ein einzigartiger Zwillingsgipfel zu Beginn des Jahres 2021“ veröffentlicht.

Die Mitteilung des Weltwirtschaftsforums wird unkommentiert wiedergegeben:

Klaus Schwab, das Weltwirtschaftsforum und der IWF

Der Gründer des WEF, Klaus Schwab, und Thierry Malleret, der als Senior Director des Global Risk Network des WEF aktiv ist, haben etwa ein halbes Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ein Buch unter dem Titel „Covid-19: The Great Reset“ („Covid-19: Der Grosse Umbruch“) veröffentlicht. Die Erscheinung des Buchs ist datiert auf den 9. Juli 2020.

In ihrem Buch schreiben sie unter anderem:

„Aufgrund der hohen gegenseitigen Abhängigkeit und Verflechtung der heutigen Wirtschaft, Industriezweige und Unternehmen, vergleichbar mit der Dynamik, mit der Makrokategorien miteinander verbunden sind, kann jedes Glied der Kette auf die unterschiedlichste Art und Weise schnell einen Dominoeffekt bei den anderen auslösen. Schauen wir uns als Beispiel einmal die Restaurants. Dieser Wirtschaftszweig wurde von der Pandemie in einem so dramatischen Ausmaß getroffen, dass nicht einmal sicher ist, wie das Gaststättengewerbe sich je wieder vollständig erholen soll. Ein Restaurantbetreiber drückte es so aus: ,Wie hunderte andere Köche in der Stadt und Tausende im ganzen Land stehe ich jetzt vor der großen Frage, wie unsere Restaurants, unsere Berufswege, unser Leben aussehen könnten, wenn wir sie überhaupt je zurückbekommen‘. In Frankreich und im Vereinigten Königreich schätzen mehrere Branchenkenner, dass bis zu 75 Prozent der unabhängigen Restaurants die Lockdowns und die nachfolgenden Social-Distancing-Maßnahmen nicht überleben könnten. Überleben werden hingegen die großen Ketten und Fast-Food-Giganten. Das legt die Vermutung nahe, dass große Unternehmen größer werden, während die kleinsten schrumpfen oder ganz verschwinden.“

„Der Mikro-Umbruch wird jedes Unternehmen in jeder Branche zwingen, neue Geschäft- Arbeits- und Betriebsweisen auszuprobieren. Wer sich der Versuchung hingibt, zur alten Arbeitsweise zurückzukehren, wird scheitern. Alle, die sich hingegen mit Flexibilität und Phantasie anpassen, werden die Covid-19-Krise schließlich zu ihrem Vorteil nutzen.“

„Die Reduzierung der soz. Kontakte als Reaktion auf Corona und die während der Ausgangsbeschränkung verhängten Maßnahmen des körperlichen Abstandhaltens werden ebenfalls dazu beitragen, dass sich der elektronische Handel (E-Commerce) zu einem immer stärkeren Branchentrend herauskristallisiert. Die Verbraucher brauchen Produkte, und wenn sie nicht einkaufen können, werden sie unweigerlich dazu übergehen, sie online zu kaufen. Und dann wird es zur Gewohnheit. Menschen, die zuvor noch nie online eingekauft haben, freunden sich damit an, während die Gelegenheits-Online-Käufer jetzt mehr und mehr dazu übergehen werden. Das wurde während des Lockdowns deutlich.“

„Wie Henry Kissinger bemerkte: ,Der Zusammenhalt und wirtschaftliche Erfolg von Ländern basiert auf dem Glauben, dass ihre Institutionen Katastrophen vorhersehen, ihre Auswirkungen stoppen und die Stabilität wiederherstellen können. Wenn die Covid-19-Pandemie vorbei ist, werden die Institutionen vieler Länder als gescheitert gebrandmarkt sein‘. Dies gilt insbesondere für einige reiche Länder mit modernsten Gesundheitssystemen und hochentwickelter Forschung, Wissenschaft und Innovation, deren Bürger sich fragen werden, warum die öffentliche Hand in ihrem Land im Vergleich zu anderen so schlecht abgeschnitten hat. In diesen Ländern kommt unter Umständen das Grundgerüst ihres sozialen Gefüges und ihres sozioökonomischen Systems zum Vorschein und wird als der ,wahre‘ Schuldige angeprangert, der es versäumt hat, das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen für die Mehrheit der Bürger zu gewährleisten.“

Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva führt am Ende einer Mitteilung über den „Great Reset“ aus: „Ich möchte mit einem Beispiel aus der Vergangenheit schließen. William Beveridge legte mitten im Zweiten Weltkrieg 1942 seinen berühmten Bericht vor, in dem er projizierte, wie Großbritannien das angehen sollte, was er die ,fünf riesigen Übel‘ nannte. Dieser berühmte ,Beveridge Report‘ führte nach dem Krieg zu einem besseren Land – einschließlich der Schaffung des National Health Service, der heute in Großbritannien so viele Menschenleben rettet. Zu dieser Zeit wurde auch meine Institution, der IWF, gegründet – auf der Bretton Woods-Konferenz. Jetzt ist also der Moment gekommen, um die Seite umzublättern – und alle Kraft zu nutzen, die wir haben. Im Falle des IWF verfügen wir über eine finanzielle Kapazität von einer Billion Dollar und ein enormes politisches Engagement. Das ist der Moment, um zu entscheiden, dass die Geschichte darauf als ,Great Reset‘ und nicht als ,Great Reversal‘ zurückblicken wird. Und ich möchte sagen – laut und deutlich -, dass das beste Denkmal, das wir für diejenigen errichten können, die bei der Pandemie ihr Leben verloren haben, darin besteht, eine Welt zu schaffen, die grüner, intelligenter und gerechter ist.“

Bei einer Rede am „Chicago Global Council on Global Affairs“ sagte der Gründer des World Economic Forum (WEF), Klaus Schwab, dass die vierte industrielle Revolution im Rahmen des „Great Reset“ „zu einer Verschmelzung unserer physischen, digitalen und biologischen Identität führen“ werde. In seinem Buch „Shaping the Future of the Fourth Industrial Revolution“ schreibt er, dass beispielsweise implantierbare Microchips eingesetzt werden könnten, um die Gedanken von Menschen zu lesen.

„Wenn sich die Fähigkeiten in diesem Bereich (Kriminalitätsbekämpfung, Anm.d.Red.) verbessern, wird die Versuchung für Strafverfolgungsbehörden und Gerichte zunehmen, Techniken einzusetzen, um die Wahrscheinlichkeit krimineller Aktivitäten zu bestimmen, Schuldgefühle zu bewerten oder möglicherweise sogar Erinnerungen direkt aus dem Gehirn der Menschen abzurufen. Selbst das Überschreiten einer nationalen Grenze könnte eines Tages einen detaillierten Gehirn-Scan erfordern, um das Sicherheitsrisiko einer Person zu bewerten. In der Tat haben einige von uns bereits das Gefühl, dass unsere Smartphones zu einer Erweiterung unserer selbst geworden sind. Die heutigen externen Geräte – von tragbaren Computern bis hin zu Virtual-Reality-Headsets – werden mit ziemlicher Sicherheit in unseren Körper und unser Gehirn implantiert“, schreibt Schwab.

Die Gesellschaft in Deutschland ist tief gespalten

Die „Great Reset“-Initiative soll der Transformation der Volkswirtschaften und Gesellschaften dienen. Es ist falsch, einen rhetorischen Missbrauch dieser Initiative zu betreiben, um kurzfristige tagespolitische Ziele zu erreichen. Da das Weltwirtschaftsforum die „Great Reset“-Initiative ideell ins Leben gerufen hat, muss eine öffentliche Diskussion stattfinden, damit keine falschen Annahmen und Schlussfolgerungen entstehen. An dieser Diskussion müssen sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, diverse Branchenverbände und die Bürger beteiligen dürfen. Das ist der einzige Weg, um einen Konsens zu schaffen. Probleme und Lösungsansätze zur Bewältigung der Probleme unserer Zeit müssen artikuliert werden dürfen. Kritiken müssen erlaubt sein. Es ist zu hoffen, dass eine öffentliche Diskussion in Bezug auf diese Initiative zugelassen wird. Im Moment befinden sich zahlreiche Menschen in einer Situation, die von einer tief verwurzelten Angst vor der Zukunft gekennzeichnet ist. Erschwert wird dieser Zustand durch den Zerfall der familiären Bindungen, von dem keiner verschont bleibt.

Viele Menschen sehnen sich nach den Zuständen der Bundesrepublik vor der Jahrhundertwende zurück. Das ist verständlich. Eine empathische Herangehensweise seitens der Politikmacher und Entscheider ist deshalb bitter nötig. Die Menschen brauchen endlich Stimmen, die ihnen Mut machen, ohne ihnen eine politische, ethnische, religiöse oder sexuelle Minderheit als Sündenbock zu präsentieren – und ohne ihnen Vorwürfe zu machen. Es ist auch an der Zeit, die Mehrheitsgesellschaft nicht durch den inflationären Vorwurf des Rassismus in die Enge zu treiben, sondern die Menschen im Kampf gegen Menschenfeindlichkeit jeglicher Art wohlwollend einzubinden.

Nochmal: Die Menschen brauchen Stimmen aus der hohen Politik, die ihnen Mut machen, damit sie mit Zuversicht in die Zukunft schauen können. Über alle Kontinente hinweg wird hierbei menschliche Empathie seitens der Eliten benötigt.

Das bedeutet aber auch für jeden von uns, dass wir unsere Nachbarn, Freunde oder Kollegen nicht als „Verschwörungstheoretiker“ oder „Vaterlandsverräter“ brandmarken.

Die Eliten sollten davon ablassen, Teile der Bevölkerung vorsätzlich oder fahrlässig zur Weißglut zu treiben. Die Gesellschaft ist derart gespalten, dass mittlerweile sogar unüberbrückbare Mauern innerhalb der Verwandtschaft eines jeden Bürgers entstanden sind.

Es reicht!

                                                                                ***

Cüneyt Yilmaz ist Absolvent der oberfränkischen Universität Bayreuth. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 07.05.2021

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Annette
Annette
2 Jahre zuvor

Interpretationen der Gesichter zeigen es….

Alexander Berg
2 Jahre zuvor
Reply to  Annette

Das sind lediglich Projektionen Deines eigenen „Ichs“.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Frage mich schon länger und damit umso öfter warum halten DIE sich nie in Gebäuden auf in denen es Baumängel an der Decke oder Fundamenten gibt? Das beweist sich bei mir wie mit dem PCR Test, je mehr ich teste umso schlechter wird die Statistik unter meiner vollen blonden Haarpracht

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Bild von links nach rechts, Großmutter, Chef und Dienstarbeiter-Heizer/in/Heizes…

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Es wird einige Menschen geben, denen diese schöne neue Lebensweise als rosarote Zukunft erscheinen wird.
Und dann gibt es die anderen, die sich nach einem Jahrhundert ohne Technologie zurücksehnen werden, was für den modernen Menschen nicht gut wäre.
„Eine Rückkehr zur Normalität wird es nicht geben“, das hat ab Anfang des letzten Jahres (April/Mai?) bereits der (heute umstrittene) demokratische New Yorker Gouverneur Cuomo ständig wiederholt. Was wusste er, das wir zu jenem Zeitpunkt noch nicht wussten?

Ich wünsche mir im Moment eine Maschine wie die ATAVACHRON (kennen Enterprise-Fans), die jeden von uns in eine uns angenehme Vergangenheit zurückschicken kann, wo wir dann – mit allen Konsequenzen natürlich – den Rest unseres Lebens verbringen können.
Der Nachteil dabei war: Man musste zuvor genetisch verändert werden, um dort in der Vergangenheit nicht gleich zu sterben 🙂 Vom Regen in die Traufe also…

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Ein grauenhaftes Bild dieser drei Figuren. Denen sieht man die Schlechtigkeit schon an.
Warum lassen wir es zu dass uns solche Kreaturen beherrschen ???