Perpignan. Trotz deutlicher Einbußen bei den kürzlichen Regionalwahlen in Frankreich hat der rechte Rassemblement National (vormals Front National) Parteichefin Marine Le Pen auf einem Parteitag in Perpignan einmütig in ihrem Amt bestätigt. Die 52jährige Politikerin und langjährige Europaabgeordnete sicherte sich bei der Wahl ohne Gegenkandidaten ihre mittlerweile vierte Amtszeit und will bei der nächsten Präsidentschaftswahl gegen Präsident Macron antreten.

Marine Le Pen kam auf ein Traumergebnis von 98,35 Prozent der Stimmen, wie der Europaparlamentarier Jérôme Rivière über Twitter mitteilte. Sie führt die Partei nach der Entmachtung ihres Vaters Jean-Marie Le Pen bereits seit mehr als zehn Jahren und will, wie aus Parteikreisen zu hören ist, vom Herbst an den Vorsitz vorübergehend ruhen lassen, um sich auf die Präsidentenwahl konzentrieren zu können, die für Frühjahr geplant ist. 2017 hatte sie im End Duell der Wahl um das höchste Staatsamt gegen Macron verloren.

Bei den Regionalwahlen vor einer Woche ging der Rassemblement National trotz guter Umfragewerte leer aus und büßte rund 30 Prozent seiner Wähler ein. Die Parteispitze macht die niedrige Wahlbeteiligung, insbesondere unter Jungwählern und der Arbeiterschaft, für die Wahlschlappe verantwortlich, während Parteigründer Jean-Marie Le Pen den Versuch der „Ent-Diabolisierung“ der Partei kritisiert – die Wähler wollten gerade in einer Zeit akuter Krisen eine klare Alternative zu den Altparteien, argumentiert der langjährige Parteichef, der vor kurzem seinen 93. Geburtstag feierte. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 09.07.2021

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