- 09.07.2016 00:48 Uhr
Neben Dallas ist es in weiteren Städten der USA zu Schüssen auf Polizisten gekommen. Der Täter von Dallas könnte möglicherweise Verbindungen zu einer radikalen Schwarzenbewegung gehabt haben.
Dallas – Polizisten sind nach den tödlichen Polizeischüssen auf zwei Schwarze in Minnesota und Louisiana nicht nur in Dallas angegriffen worden. Bereits Stunden vor der Tötung von fünf Beamten in der texanischen Metropole kam es am Donnerstag in Tennessee zu einer Attacke, wie die Kriminalpolizei des US-Staates mitteilte. Demnach sagte der Angreifer, er sei frustriert gewesen über die fatalen Schüsse auf die Afroamerikaner.
Auch in den US-Staaten Georgia und Missouri wurden Polizeibeamte gezielt ins Visier genommen. Die Motive bei den beiden Taten am Freitag wurden von den Behörden zunächst nicht genannt. Insgesamt wurden bei den Taten vier Beamte verletzt.
Er habe „allein“ gehandelt und gehöre keiner Organisation an, sagte der mutmaßliche Attentäter von Dallas. Die Aussagen werden so von der Polizei der texanischen Millionenmetropole wiedergegeben, die den 25-jährigen Micah Xavier Johnson in einer Parkgarage mittels eines auf einen Roboter montierten Sprengsatzes tötete. Die Behörden schienen seine Aussagen am Freitag für plausibel zu halten.
„Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es so, als habe es nur einen Schützen gegeben“, sagte jedenfalls Heimatschutzminister Jeh Johnson. Es gebe auch keine Hinweise, dass der Afghanistan-Veteran eine Verbindung „zu einer internationalen Terrororganisation hatte oder von dieser inspiriert war“.
Auch wenn Johnson möglicherweise ein Einzeltäter war – zumindest ideologisch scheint er militanten US-Schwarzenorganisationen nahegestanden zu haben. Entsprechende Hinweise finden sich auf seiner mutmaßlichen Facebook-Seite, die im Verlauf des Tage von dem Internet-Netzwerk gelöscht wurde.
Auf einem Foto ist der junge Afroamerikaner mit erhobener rechter Faust zu sehen, einer typischen Geste der Black-Power-Bewegung früherer Jahrzehnte. Er trägt eine bunte Tunika im afrikanischen Stil. Im Hintergrund ist die rot-schwarz-grüne Afromerikanische Flagge zu sehen, die in der Bewegung für die Rechte der Schwarzen in den sechziger Jahren populär war.
Quelle: Handelsblatt-online vom 09.07.2016