Amazon plant große Einzelhandelsstandorte – ähnlich wie Kaufhäuser

Einem neuen Bericht des Wall Street Journal zufolge plant der Online-Handelsriese, in den Vereinigten Staaten Geschäfte zu eröffnen, die Kaufhäusern ähneln. Bei Erfolg könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis solche Läden auch nach Deutschland kommen. Einige Analysten sind besorgt über das Schicksal des Einzelhandels in Deutschland.

Amazon plant große Einzelhandelsstandorte – ähnlich wie Kaufhäuser
Quelle: Gettyimages.ru © DeFodi Images / Kontributor

Der US-amerikanische Online-Einzelhandelsriese Amazon plant einem neuen Bericht der US-Wirtschaftszeitung Wall Street Journal zufolge die Eröffnung großer Einzelhandelsstandorte, die Kaufhäusern ähneln. Das Wall Street Journal berichtet unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen, dass einige der ersten Amazon-Kaufhäuser in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Ohio eröffnet werden sollen. Die Standorte werden eine Fläche von etwa 9.200 Quadratmetern einnehmen, was etwa einem Drittel der Größe eines traditionellen Kaufhauses in den Vereinigten Staaten entspricht.

Der Einstieg in den Einzelhandel mit physischen Standorten wäre Amazons jüngstes Experiment mit physischen Einzelhandelsgeschäften, nachdem das Unternehmen mit seinem E-Commerce-Geschäft den etablierten Einzelhändlern Marktanteile abgenommen hat. Vor Kurzem hat das Unternehmen Walmart als weltgrößten Einzelhandelsanbieter außerhalb Chinas überholt.

 

In den letzten Jahren kaufte das Unternehmen die US-Supermarktkette Whole Foods Market und eröffnete Buchläden mit physischen Standorten, Lebensmittelgeschäfte unter der Eigenmarke Amazon und kassenlose Minimärkte. Physische Standorte sind mit höheren Festkosten verbunden, können aber mehr Kunden anziehen und ermöglichen es den Verbrauchern, Kleidung anzuprobieren und ein Gefühl für die Ware zu bekommen – eine Möglichkeit, die der Online-Handel einfach nicht bieten kann.

Die Kaufhäuser sollen Amazon dabei helfen, mehr Kleidung und Technologieprodukte zu verkaufen, so das Wall Street Journal. Die Zeitung berichtet, dass das Unternehmen vor etwa zwei Jahren damit begonnen habe, sich an US-Bekleidungsmarken zu wenden, um große Läden zu eröffnen, obwohl unklar sei, welche Marken dort vertreten sein werden. Der E-Commerce-Riese plant auch den Verkauf seiner eigenen Handelsmarken.

Amazons Einstieg in physische Kaufhäuser würde den Druck auf ein bereits angeschlagenes Einzelhandelssegment in den Vereinigten Staaten noch erhöhen. Der Niedergang der traditionellen Kaufhäuser hat die Besitzer von Einkaufszentren in den USA besonders hart getroffen. Viele Jahre haben Kaufhäuser dazu beigetragen, dass die Einkaufszentren gut besucht waren. Doch jetzt wenden sich die Eigentümer dieser Einkaufszentren Lebensmittelgeschäften, Restaurants und Fitnessstudios zu, um Kunden zu gewinnen.

Amazon konnte nicht nur seinen weltweiten Umsatz kontinuierlich steigern, auch in Deutschland hat das Unternehmen nach einem leichten Umsatzrückgang im Jahr 2015 in den letzten Jahren steigende Umsätze erzielt. Zuletzt lag der Umsatz hier bei rund 29,57 Milliarden US-Dollar. Weltweit erwirtschaftete Amazon im Jahr 2020 rund 386,06 Milliarden US-Dollar.

Bereits im November 2018 veröffentlichte das Handelsblatt einen Artikel mit dem Titel: „Wie Amazon den deutschen Einzelhandelsmarkt überrollt“. In diesem heißt es, Analysten hätten davor gewarnt, dass „Amazon weiterhin große Teile des deutschen Einzelhandelsmarktes unter Druck setzt“. Amazons Erfolg basiere auf einer einfach zu bedienenden Website, einer riesigen Produktauswahl, schnellem und günstigem Versand und einer liberalen Rückgabepolitik, die das Vertrauen der Kunden gestärkt hat, schreibt das Handelsblatt. Doch die Macht birgt auch langfristige Risiken, warnen Branchenkenner. Dominik Dommick von Payback, der zusammen mit der Universität St. Gallen und den Beratungsunternehmen Etribes und Factor-A eine Studie erstellt hat, die Amazons Marktdominanz analysiert, warnte:

„Eine solche monolithische Dominanz kann nicht im Interesse des Einzelhandels sein.“

Amazon.de ist der führende E-Commerce-Händler in Deutschland. Alle Konkurrenten liegen weit hinter dem US-Riesen, und der Abstand wird Jahr für Jahr immer größer. Wenn sich physische Einzelhandelsstandorte als erfolgreich erweisen, könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie auch in Deutschland Einzug halten.

Quelle: Russia Today (RT) vom 19.08.2021

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Tja der Einzelhandel ist teilweise selber schuld mit ihren horrenden Preisen.
Wenn die Leute im Internet billiger kaufen können tun sie das auch.

Beispiel von mir persönlich: mein Zahnarzt riet zu einer elektrischen Zahnbürste.
In der nahen Stadt 160 Euro. – Diesselbe im Internet für 65 Euro portofrei geliefert bekommen.
Also sollte ich mit fast 100 Euro diesen Laden stützen ????

Dasselbe Spiel in den Apotheken. Manchmal bei frei verkäuflichen Sachen 300 % teurer!

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Schlecht für unseren Einzelhandel. Haben sie ihn deshalb durch „Corona“ schon fast dem Erdboden gleich gemacht ?
Die „Großen“ lauern immer im dunklen Hintergrund auf derartige Chancen…

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Ich brauche nach 10 Jahren eine neue Matratze. Die Alte kostete damals 900 Euro.
Jetzt hab ich eine bestellt die Stiftung Warentest für die beste hielt. Die kostet nur 200 euro. Noch Fragen?

Hier in den örtlichen „Fachgeschäften“ ging es ab 1000 Euro los…..die können mich mal.