Medienberichte zu Afghanistan: Deutschland will Rettungsflüge beenden

Ein Flugzeug der Luftwaffe auf dem Flughafen von Taschkent / Usbekistan. Die Bundeswehr hat eine Luftbrücke eingerichtet, um Afghanen ins Nachbarland auszufliegen. (picture alliance / Bundeswehr /  Marc Tessensohn)
Ein Flugzeug der Luftwaffe auf dem Flughafen von Taschkent / Usbekistan. (picture alliance / Bundeswehr / Marc Tessensohn)

Die Bundeswehr will Medienberichten zufolge ihre Luftbrücke aus der afghanischen Hauptstadt Kabul schon im Laufe des Tages beenden. Dann solle der letzte Militär-Transporter abheben, berichtet „Der Spiegel“. Auch Frankreich hat angekündigt, seine Evakuierungsflüge aus Afghanistan zu beenden. Der letzte Flug soll morgen Nachmittag in Kabul abheben.

Neben dem „Spiegel“ schreibt auch die „Bild“-Zeitung, dass Deutschland seine Evakuierungsmission bereits Tage vor dem Truppenabzug der USA am 31. August beende. Den Medienangaben zufolge sollen morgen vier Maschinen mit Evakuierten und den deutschen Soldaten ins usbekische Taschkent fliegen. Dort würden sie von Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Zorn, und der Wehrbeauftragten des Bundestags, Högl, empfangen. Gemeinsam mit den Soldaten solle es dann am Freitag nach Deutschland gehen.

Kramp-Karrenbauer: „Zeitfenster schließt sich“

Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) nannte kein konkretes Datum für das Ende der Flüge. Sie sagte jedoch dem ZDF, das Zeitfenster für die Evakuierungen schließe sich auch wegen der sich verschärfenden Sicherheitssituation. Es werde auch deshalb kleiner, weil die Bedrohungslage sehr konkret mit Blick auf diejenigen wachse, die ausgeflogen werden sollten. Sie betonte, die Soldaten vor Ort hätten es mit einer sehr, sehr schweren Situation zu tun.

Taliban wollen Ausreisen auch nach US-Abzug erlauben

Die islamistischen Taliban sagten in Verhandlungen mit der Bundesregierung zu, dass afghanische Staatsbürger mit gültigen Dokumenten auch nach dem 31. August das Land verlassen dürfen. Das teilte der deutsche Verhandlungsführer Potzel nach Gesprächen mit einem Taliban-Vertreter in Katar mit. Laut seinen Angaben geht es um mehrere tausend Menschen. Ein Taliban-Sprecher schrieb auf Twitter, Personen mit rechtmäßigen Dokumenten könnten mit kommerziellen Flügen ausreisen. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hatte am Nachmittag erklärt, die Zusage Deutschlands, ehemalige afghanische Mitarbeiter aufzunehmen, gelte auch nach Ablauf der Frist.

Helikoptereinsatz in Kabul

Soldaten der Bundeswehr und des US-Militärs brachten unterdessen bei einem gemeinsamen Helikoptereinsatz in Kabul 21 Deutsche in Sicherheit. Dabei hätten die amerikanischen Soldaten ihre eigenen Hubschrauber geflogen und die Bundeswehrsoldaten die Aufstellung an einem Sammelpunkt organisiert, sagte Generalinspekteur Zorn in Berlin. Die Operation sei in der vergangenen Nacht durchgeführt worden.

Die Bundeswehr flog binnen 24 Stunden nach eigenen Angaben weitere 218 Menschen aus Kabul aus. Insgesamt seien inzwischen etwa 4.650 Personen außer Landes gebracht worden, hieß es. Dabei handele es sich sowohl um Deutsche als auch Afghanen sowie Bürger anderer Länder. Dem Auswärtigen Amt zufolge halten sich noch mehr als 200 deutsche Staatsangehörige in Afghanistan auf.

Bundestag stimmt Evakuierungsmission nachträglich zu

Der Bundestag billigte die Evakuierungsmission der Bundeswehr nachträglich. Das Bundeskabinett hatte die Entsendung erster Einsatzkräfte ohne Bundestagsbeschluss auf den Weg gebracht. Das Mandat mit einem Kontingent von bis zu 600 Soldaten soll längstens bis zum 30. September dauern. Bundeskanzlerin Merkel räumte in einer Regierungserklärung eine Fehleinschätzung der Lage ein. Die Stärke der Taliban sei unterschätzt worden.

Auch Frankreich stoppt Luftbrücke

Neben Deutschland zieht sich auch Frankreich von den Rettungseinsätzen zurück. Premierminister Castex sagte „RTL Radio“, man werde die Flüge noch bis zum morgigen Nachmittag fortsetzen. Danach würden keine Schutzbedürftigen mehr aus Kabul herausgeflogen. Der Druck werde zu groß und die Gefahr für die Soldaten wachse täglich.

Tausende harren weiter aus

Am Flughafen harren immer noch tausende Menschen aus. Verzweifelt versuchen Afghanen, auf das Gelände zu gelangen, um einen Platz in einem der Evakuierungsflugzeuge zu bekommen. Videos in den sozialen Medien zeigen, wie hunderte Menschen sogar in einem Wassergraben warten. Unterdessen teilte Russland mit, vier Militärtransportflugzeuge nach Kabul zu schicken, um mehr als 500 Menschen außer Landes zu holen.

Unterdessen hat die Türkei mit dem Abzug ihrer 500 Soldaten aus Afghanistan begonnen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Ankara mit. Damit dürfte auch das Vorhaben aufgegeben worden sein, die militärische Sicherung des Flughafens in Kabul zu unterstützen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 26.08.2021

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Was tut die doofe Annegret dort unten? Was will die dort ? Glaubt die im Ernst sie ist willkommen ?

So viele werden noch rausgeflogen. Aber wohin im Endeffekt mit ihnen?
Sicher alle nach Dumm-Deutschland. Wetten ?

Wieviele Verbrecher wurden schon gesichtet die schon mal abgeschoben waren und jetzt wieder im Flieger sassen??
Es kommen doch fast ausschliesslich junge Kerle die zu feige sind in ihrem Land zu kämpfen. Alles elende Feiglinge.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Hier ein positives Beispiel gelungener Integration und anwenden von fachlichem Wissen.
Auch des Anwaltes!
Im Netz gefunden Auszug
#Hannover: Geldautomaten-Bomber gehen auf Shopping-Tour
Von MANFRED W. BLACK | Zwei Gangster sprengten am frühen Freitagmorgen in der Nähe von Hannover – an der Langen Straße in Eldagsen – wieder einmal einen Geldautomaten. Doch dieses Mal wurden die Täter beobachtet. Flugs war die Polizei alarmiert. Es begann eine spektakuläre Jagd mit etlichen Streifenwagen und einem Hubschrauber.
Sehr bald konnten die Polizeikräfte die Banditen auf einem Feld an der L 461 fassen: Es waren die beiden Syrer Ahmed L. (20) aus Aschaffenburg und Rami A. (21) aus Northeim. Offenbar „Schutzsuchende“ aus dem Orient. Auf ihrer Flucht hatten die beiden Araber ihr Fluchtauto – einen Chevrolet Epica – in einen Graben gesetzt. Im Auto entdeckten die Polizeibeamten vielfältiges Sprengmaterial.
Richterin setzt die Gangster frei
Die Schwerkriminellen sind am nächsten Tag einer Untersuchungsrichterin im Amtsgericht Springe (Kreis Hannover) zugeführt worden. Zur grenzenlosen Überraschung der Polizeibeamten entschied die Richterin nach gut einer Stunde, die Banditen seien auf freien Fuß zu setzen, sie verfügten angeblich über einen festen Wohnsitz. In welchen „Flüchtlings-Unterkünften“ sich die Wohnsitze befinden, wurde nicht mitgeteilt.
Dass ein Richter festgenommene Banditen sehr wohl in U-Haft nehmen kann, wenn die Gefahr besteht, dass die Täter Beweismatetrial beseitigen könnten, will die Amtsrichterin anscheinend – aus welchen Gründen auch immer – nicht zur Kenntnis nehmen.
Eine auch insofern völlig überraschende richterliche Entscheidung, als die Täter ebenfalls im Verdacht stehen, in der Metropolregion Hannover in den Monaten Juni, Juli und August – zum Beispiel in Gehrden und Großgoltern – noch sechs weitere Geldautomaten in die Luft gesprengt zu haben.
Bummel über den Boulevard
Doch damit nicht genug. Nach der überraschenden Haftentlassung wollten viele Passanten in der Fußgängerzone von Springe am Samstag ihren Augen nicht recht trauen. Zwei junge Männer in neuen weißen Schutzanzügen bummelten lässig durch die Einkaufspassage. Bedienstete des Gesundheitsamtes oder Beamte der Spurensicherung?
Weit gefehlt. Es waren die beiden Gangster – in Begleitung eines Rechtsanwalts aus Hannover –, die am Tag zuvor im zehn Kilometer entfernten Eldagsen einen Geldschalter gesprengt hatten.
Die Banditen gaben vor, wie jetzt die Bild-Zeitung berichtet, neue Kleidungsstücke und Schuhe zu benötigen. Denn fast die ganze Kleidung und ihr Schuhwerk – das, was die Täter bei ihrem Raubzug getragen hatten – mussten sie der Polizei überlassen. Zwecks Spurensicherung. Nur Unterwäsche und Socken durften die Festgenommenen behalten. Als Ersatzkleidung gab es von der Polizei, gratis, weiße Schutzkleidung.
Auch der von den Kriminellen herbei gerufene Anwalt Marcin Raminski war der Meinung, dass es den Syrern nicht zuzumuten sei, in Schutzanzügen aufzutreten. Raminski: „Sie waren mittellos.“ In Schutzanzügen könnten „sie nicht nach Hause fahren“, das sei „ein unwürdiger Zustand“.
Wer begleicht am Ende die Zeche?
Also wurden in verschiedenen Geschäften der Einkaufszone nagelneue Kleidung und neue Schuhe für die Schwerkriminellen gekauft. Die Rechnungen beglich erst mal der Fachanwalt für Strafrecht. Wer die Einkleidung am Ende bezahlen wird, ist noch nicht klar.
Im Zweifelsfall wird wohl der Steuerzahler die Konfektionsrechnungen begleichen müssen, der tagtäglich seiner ehrlichen Arbeit nachgeht. Die Steuerzahler werden auch für die – noch sehr viel höheren – Rechtsanwalt-Kosten aufkommen müssen.
So „funktioniert“ heutzutage der „Rechtsstaat“ in Deutschland: Immer öfter sprechen Richter nicht Recht „im Namen des Volkes“, sondern im Sinne ihrer individuellen, linken Rechtsphilosophie, die den Rechtsstaat zunehmend unterminiert.#
Im Netz gefunden Auszug Ende

gerhard
gerhard
2 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

Bei wen waren diese Richter/Anwälte zum Essen geladen ???

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Heute früh im Lokalradio:
Angeblich sind in Afghanistan IS-Selbstmordattentäter unterwegs, deshalb würde die Lage immer dramatischer.
Allerdings habe ich ansonsten im TV noch nichts von Selbstmordattentaten gehört oder gesehen. So scheinen dies vorerst wieder einmal nur Vermutungen zu sein.
Die Taliban wollen keine Afghanen mehr außer Landes lassen. Es sitzen dort aber noch etliche Menschen aus anderen Ländern fest, von denen viele nicht wissen, ob sie noch werden ausfliegen können.

gerhard
gerhard
2 Jahre zuvor

Heute ließ man verlauten…das die zur Ausreise-Berechtigten event. u. demnächst mit Linienmaschienen fliegen können …das will man über Verhandlungen erreichen. Ich nehme mal an… das lassen sich die Taliban teuer bezahlen.

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Man fasst es nicht wie blöd unsere Richter geworden sind. Deutsche wären in den Knast gewandert aber die armen Buben aus Kannixistan dürfen einkaufen.

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Der ISIS hat schon einen Anschlag ausserhalb des Flughafens gemacht.
Lt. Blind 13 tote und viele Verletzte.

Die deutschen Flieger sind alle schon weg.