Streik: Bahn geht gerichtlich gegen GDL vor

Das Cockpit eines Regionalexpress mit Knöpfen, Hebeln und Monitoren.  (Deutschlandradio / Christoph Richter)
Die Bahn will nun gerichtlich gegen die GDL vorgehen. (Deutschlandradio / Christoph Richter)

Im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL leitet die Deutsche Bahn nun rechtliche Schritte ein. Der Konzern stellte vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Streik. Ungeachtet des neuen Angebots der Deutschen Bahn lief in der Nacht die neue Streikrunde der Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr an.

Der Ausstand habe wie angekündigt um zwei Uhr begonnen, teilte die Bahn mit. Reisende müssen mit erheblichen Einschränkungen rechnen. GDL-Chef Weselsky sagte im Deutschlandfunk, bei der jüngsten Offerte der Bahn handele es sich um ein vergiftetes Angebot. Die Bahn wolle den Geltungsbereich des Tarifvertrags beschränken mit dem Ziel, die Eisenbahner zu spalten und damit die GDL zu schwächen. Damit werde einmal mehr die Doppelzüngigkeit des Vorstands offensichtlich. Auch inhaltlich gehe das Angebot nicht weit genug, sagte Weselsky weiter. Für 2021 wolle die Bahn beispielsweise immer noch eine Nullrunde durchsetzen.

Das Angebot der Bahn sieht eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten vor. Das Unternehmen sieht damit zentrale Forderungen der GDL erfüllt. Die Bahn forderte die Lokführer auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ebenfalls im Deutschlandfunk sagte Bahn-Personalvorstand Seiler, niemand wolle das Grundgesetz aushebeln, jeder könne sich gewerkschaftlich frei organisieren. Jetzt gehe es vielmehr darum, einen vernünftigen Tarifabschluss zu finden. Der Streik sei inzwischen zu einer großen Belastung der Kunden geworden. Was Weselsky sage, rieche sehr nach einer politischen Frage, so Seiler. Neben dem bestehenden Gesprächsangebot prüfe die Bahn deshalb auch rechtliche Schritte.

Bahn will Grundangebot im Fahrplan aufrecht erhalten

Nach dem Güterverkehr wird seit heute Nacht auch der Personenverkehr der Deutschen Bahn bestreikt. Reisende müssen mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Im Fernverkehr soll nach Angaben der Bahn ein Grundangebot von rund einem Viertel des normalen Fahrplans aufrecht erhalten werden. Im Regionalverkehr sei das Ziel, etwa 40 Prozent des regulären Angebots zu fahren, hieß es.

Im Fernverkehr soll ein Grundangebot von rund einem Viertel des normalen Fahrplans aufrecht erhalten werden. Im Regionalverkehr sei das Ziel, etwa 40 Prozent des regulären Angebots zu fahren, hieß es. Der Ausstand soll bis Dienstag zwei Uhr dauern. Der Güterverkehr wird bereits seit gestern Nachmittag bestreikt.

IdW kritisiert GDL

Das Institut der deutschen Wirtschaft kritisierte die Strategie der Lokführergewerkschaft. Der Tarifexperte Lesch betonte, im laufenden Konflikt habe sich die GDL ohne Not in die Bredouille gebracht, indem sie im vergangenen Jahr die Schlichtung platzen ließ. Ohne diesen Schritt hätten die Grundsatzfragen zur Ko-Existenz der beiden Gewerkschaften im Bahn-Konzern erneut festgeschrieben werden können.

Quelle: Deutschlandfunk vom 02.09.2021

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gerhard
gerhard
2 Jahre zuvor

Heute im ARD Mo-Ma …der Chef der GdL … es geht um Geld…aber das ist nicht alles.
Die GdL hatte wohl reichlich Zulauf …und diese Leute sollen nach dem Willen des Vorstandes keine Festverträge erhalten (weil von der Eisenbahner-Gewerkschaft übergelaufen). Das vergessen die meisten Medien zu erwähnen. Und wenn ich mich so umschaue in Deutschen Landen … GdL ist wohl die einzige Truppe die noch streikt. Was waren das für Zeiten (60er/70er Jahre) als SPD u. Gewerkschaften an einem Strang zogen …riesige Aufmärsche für mehr Lohn etc.
Bitte um Korrektur wenn die ersten 3 Zeilen nicht zutreffend sein sollten

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Alles Verarschung! Damit können DIE den Streik verlängern und die Kasse der Gewerkschaft wird geplündert. Wollen die um die Negativ Zinsen kommen. Der Gewinner ist die Bahn die braucht keine Löhne zu zahlen und was mit Passagieren ist, ob die von A nach B kommen ist den 600derter Fahrern scheiß egal! Wenn dieser vermutlich versoffene und verhurte Vorstand das Problem beenden wollte hätten diese Suffköppe schon die Gewerkschaft verantwortlich gemacht, dafür dass es Geburten auf den Bahnhöfen gab, weil die Gewerkschaft eine Menschenfeindliche Organisation ist und die schwangeren Linken Zecken keine Demo terrorisieren konnten.

Det
Det
2 Jahre zuvor

Die Bahn, früher Reichsbahn, gehört nach der Weimarer Reichsverfassung,
die immer noch gilt, dem deutschen Volk. (Artikel 89 und weitere)