Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Wegen Nord Stream 2-Blockade: Gaspreise gehen kräftig in die Höhe

 

23. November 2021

WIRTSCHAFT

Berlin/Moskau. Das war zu erwarten: die Aussicht, daß sich die Zertifizierung und damit die Inbetriebnahme der russisch-deutschen Ostseepipeline Nord Stream 2 um Monate verzögern kann, hat die Gaspreise an den Märkten kräftig nach oben getrieben.

Die Bundesnetzagentur hat das nach EU-Recht vorgeschriebene Verfahren zur Zertifizierung der Pipeline vorläufig komplett ausgesetzt. Infolgedessen kann die Genehmigung jetzt womöglich erst im Sommer erfolgen. Vorher darf kein russisches Erdgas durch die im September fertiggestellte Pipeline in die EU strömen.

Am Markt sorgten die Verzögerungen für Unruhe. Im Großhandel stiegen die Erdgaspreise für Terminlieferungen im Dezember nach der Ankündigung vorübergehend um rund zehn Prozent an.

Unterdessen zeichnet sich ab, daß Rußland im Gegenzug nun erst dann bereit ist, seine Gaslieferungen an die EU zu erhöhen, wenn Nord Stream 2 in Betrieb genommen werden kann. Jedenfalls buchte der russische Energieversorger Gazprom wie in den Vormonaten keine zusätzlichen Transitkapazitäten durch die Gasleitungen der Ukraine oder über die Jamal-Pipeline durch Weißrußland und Polen für Dezember. Auch wenn Gazprom noch tageweise Kapazitäten hinzukaufen kann, gilt die Absage beim Buchungstermin am Montag als Signal dafür, daß Rußland in den kommenden Wochen seine Gaslieferungen an Westeuropa kaum ausweiten will, obwohl die Nachfrage viel höher ist als die vertraglich vereinbarten Liefermengen.

Zugleich sind die von Gazprom in Europa kontrollierten unterirdischen Gasspeicher deutlich leerer als durchschnittlich zum selben Zeitpunkt in den vergangenen Jahren, was als ein Grund für den starken Anstieg der Gaspreise im Oktober gilt: derzeit sind die europäischen Speicher insgesamt nur zu rund 74 Prozent gefüllt. Vor einem Jahr waren es mehr als 90 Prozent.

Der Pipeline-Poker der Bundesnetzagentur wird vor allem die Verbraucher treffen – und spielt damit der links-grünen Energiepolitik in die Hände, die ohnehin auf massive Verteuerungen der Energie- und Strompreise abzielt. In den letzten Tagen erhöhten die ersten deutschen Gasversorger ihre Preise zum Jahreswechsel – und zwar kräftig: bei den Stadtwerken Pirmasens etwa stieg der Preis um 20 Prozent, die Nordthüringer ENV verlangt ab 1. Januar sogar satte 35 Prozent mehr. Das alles müßte nicht sein, wenn russisches Gas wie geplant über Nord Stream 2 endlich nach Deutschland geliefert werden könnte. (se)

Quelle: zuerst.de vom 23.11.2021

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