Sexhandel mit Minderjährigen – Epstein-Gehilfin Ghislaine Maxwell verurteilt – lebenslange Haft droht

Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell

AP Photo/John Minchillo, FileEin Foto von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell, das während einer Pressekonferenz der New Yorker Staatsanwaltschaft im Juli 2020 gezeigt worden war
Mittwoch, 29.12.2021, 23:59

Ghislaine Maxwell soll eine zentrale Rolle beim sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch den berüchtigten US-Multimillionär Jeffrey Epstein gespielt haben. Im Prozess in New York fällte die Jury nun ihr Urteil.

Seit eineinhalb Jahren sitzt Ghislaine Maxwell, die lange Zeit ein luxuriöses Jetset-Leben genoss, in einer kleinen Gefängniszelle im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Der langjährigen Vertrauten des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein drohen jetzt noch viele Jahre hinter Gittern, womöglich wird sie den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen: Ein New Yorker Geschworenengericht sprach die 60-Jährige am Mittwoch des Sexhandels mit Minderjährigen für schuldig. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.

Die US-Justiz hatte nach Epsteins mutmaßlichem Suizid in einer Gefängniszelle 2019 versprochen, die Mittäter des berüchtigten Sexualverbrechers zur Verantwortung zu ziehen. Nun wurde mit Maxwell die Frau schuldig gesprochen, die über Jahre junge Mädchen für den sexuellen Missbrauch durch den bestens vernetzten Finanzinvestor rekrutiert haben soll.

Ausgeliefert an den Multimillionär

Die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell, die im Juli 2020 in einer Villa im Bundesstaat New Hampshire festgenommen wurde und seitdem in Untersuchungshaft sitzt, soll lange Zeit Epsteins wichtigste Komplizin gewesen und dabei höchst perfide vorgegangen sein. Laut Anklage freundete sie sich mit jungen Mädchen an, die jüngsten erst 14 Jahre alt, ging mit ihnen ins Kino oder einkaufen und lieferte sie dann an den Multimillionär aus.

Maxwell überredete die Teenagerinnen demnach, zu Epsteins Anwesen in New York, Florida und New Mexico zu reisen und dem Multimillionär dort nackt Massagen zu geben, bevor sie missbraucht wurden. Maxwell zog sich laut der Anklage auch aus, um „sexuellen Missbrauch zu normalisieren und zu erleichtern“, und beteiligte sich teils an dem Missbrauch, beispielsweise indem sie den jungen Mädchen an die Brust fasste.

Der Schlüssel im System

Maxwell sei eine „raffinierte Sexualstraftäterin, die genau wusste, was sie tat“, sagte Staatsanwältin Alison Moe in ihrem Schlussplädoyer. „Epstein mochte minderjährige Mädchen, er mochte es, minderjährige Mädchen zu berühren. Maxwell wusste das.“ Die 59-Jährige sei „der Schlüssel“ im System Epstein gewesen. Laut Staatsanwaltschaft wurde sie dafür fürstlich entlohnt: Zwischen 1999 und 2007 überwies ihr Epstein 30 Millionen Dollar.

Maxwell selbst hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Ihre Verteidigung argumentierte vor dem Bundesgericht in New York, die 59-Jährige werde zum Sündenbock gemacht, weil Epstein nach seinem Tod nicht mehr der Prozess gemacht werden könne.

Clinton, Trump, Prince Andrew

Die in Frankreich geborene Maxwell war einst Epsteins Geliebte und wurde dann seine enge Freundin. Jahrelang war sie eine feste Größte in der Party-Szene von Manhattan. Sie verkehrte ebenso wie Epstein mit Prominenz wie der Familie des früheren Präsidenten Bill Clinton, dem Immobilienunternehmer und späteren Präsidenten Donald Trump und dem britischen Prinzen Andrew, dem in dem Zusammenhang ebenfalls Missbrauch vorgeworfen wird.

Das Magazin „Vanity Fair“ schrieb 2011, Maxwell sei bei Partys „immer der interessanteste, temperamentvollste, ungewöhnlichste Mensch im Raum“ gewesen. Ihr Adressbuch sei unübertroffen.

Der Ruf der Familie war zuvor schon ruiniert

Maxwell hat eine bewegte Familiengeschichte. Ihr Vater Robert, der einen der größten Medienkonzerne der Welt aufgebaut hatte, stürzte 1991 vor den Kanarischen Inseln von seiner nach seiner Lieblingstochter benannten Yacht „Lady Ghislaine“ ins Meer. Nach Maxwells Tod wurde bekannt, dass in der Betriebsrentenkasse mehr als 400 Millionen Pfund fehlten, die zur Rettung defizitärer Unternehmen des Konzerns verwendet wurden. Der Ruf der Familie war ruiniert.

Nun wird der Familienname für immer in Verbindung mit dem Epstein-Skandal stehen.

flr/dpa/AFP

Quelle: Focus-online vom 29.12.2021

Sie finden staseve auf Telegram unter https://t.me/fruehwaldinformiert

Sie finden staseve auf Gab unter https://gab.com/staseve

Sie finden uns auf Gettr https://gettr.com/user/peterfruehwald

Folgt unserem neuen Kanal Heimische Direktvermarktung: https://t.me/heimischeProdukte

Besuchen Sie den Shop durch klicken aufs Bild

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
5 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Wann werden diejenigen verhaftet und verurteilt, die von ihrer „Arbeit“ profitiert haben, sprich, diejenigen, die die Minderjährigen mißbraucht haben ? Angebote werden nur getätigt, wenn eine Nachfrage besteht…

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Dazu muss Maxwell Namen nennen – und das wird die sicher nicht tun weil sie genau weiss dass sie dann sogar im Knast ermordet wird. Wetten ?
Da sind so mächtige Kandidaten die haben ihre Vassallen die das erledigen.

birgit
birgit
2 Jahre zuvor

Maxwell wird singen ! Sie wird um ein geringeres Strafmaß kämpfen.
Es könnte das Ende der Bilderberger werden und damit der Kollaps der EU.

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

birgit das glaub ich leider nicht. Ob die Leiche die man damals beim Abtransport gesehen wirklich Epstein war wage ich zu bezweifeln. Sah ganz anders aus.
Wer weiss was da im Hintergrund alles läuft.

Baufutzi
Baufutzi
2 Jahre zuvor

Trump wurde eingeschleust, um den Virus zu setzen. Möge der Tsunami anrollen.