Berlin/Warschau. Tanken wird für deutsche Autofahrer immer mehr zur Belastung: Superbenzin der Sorte E10 ist jetzt in Deutschland so teuer wie noch nie. Am Dienstag lag der Preis pro Liter bei 1,712 Euro – noch über dem bisherigen Allzeithoch von 1,709 Euro im September 2012.

Aber auch der Dieselpreis schießt in die Höhe – auf 1,640 Euro pro Liter, ebenfalls ein Rekord.

Die Spritpreise steigen nach einer kurzen Erholung im Herbst 2021 seit Wochen an. Treiber ist vor allem der Ölpreis, der zuletzt vorübergehend die Marke von 90 Dollar je Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent überschritten und mehrjährige Höchststände erreicht hatte.

Dahinter stecken wirtschaftliche und politische Faktoren: das Angebot ist knapp und die Nachfrage solide. Darüber hinaus trägt auch der zu Jahresbeginn erneut erhöhte CO₂-Preis zum teureren Sprit bei. Überhaupt entfällt ein großer Teil des Kraftstoffpreises an der Zapfsäule auf Steuern und Abgaben. Bei Super E10 sind das auf dem aktuellen Preisniveau gut 27 Cent Mehrwertsteuer, knapp 65,5 Cent Energiesteuer sowie der Kohlendioxid-Preis.

Daß das alles aber kein Naturgesetz, sondern hausgemacht ist, zeigt der Blick ins Nachbarland Polen. Während die Preise hierzulande durch die Decke gehen, fallen sie in Polen seit Monaten kontinuierlich. Schon seit einigen Wochen ist die Kraftstoffsteuer weggefallen. Jetzt wurde auch die Mehrwertsteuer auf Benzin und Diesel gesenkt. Die Mehrwertsteuer auf Benzin wurde zum 1. Februar von 23 Prozent auf acht Prozent vorübergehend gesenkt. Die Regelung gilt für sechs Monate und soll der Entlastung der Bürger dienen. Ein Liter Super ist dadurch satte 50 Cent bis 65 Cent günstiger als im Klimaparadies Deutschland. (rk)

Quelle: zuerst.de vom 05.02.2022

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