Frühwald um 9 – Nachrichten und Informationen vom 06.03.2022 (Textausgabe)

Ukraine-Krieg: Am 11. Kriegstag verstärkt Rußland den militärischen Druck auf die ukrainische Infrastruktur

Die aktuelle militärische Lage im Ukraine-Krieg entwickelt sich derzeit so, wie von Militärexperte Hagen Eichberger im Interview mit ZUERST! prognostiziert. Russische Offensiven auf Kiew, Charkow und Mariupol zeigen die taktische Marschroute des Kreml, der im Süden die Zugänge zum Schwarzen und Asowschen Meer kontrollieren, die Landbrücke in die Oblasten Luhansk und Donezk herstellen und weite Teile des ukrainischen Osten besetzen zu wollen scheint. Hinzu kommt die angestrebte Eroberung Kiews. Ferner wird am 11. Kriegstag die taktische Kriegsführung Rußlands sichtbar, überall in der Ukraine kritische Infrastruktur wie Kraft-, Elektrizitäts- oder Wasserwerke zu erobern. 

Die F.A.Z. berichtete am Sonnabend: „Seit Ausbruch des Krieges gegen Russland haben sich nach Angaben aus Kiew mehr als 100.000 Menschen der ukrainischen Territorialverteidigung angeschlossen. Das sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Samstag nach Angaben der Agentur Unian. Unabhängig überprüfen ließ sich diese Zahl zunächst nicht. Die Freiwilligenbataillone sollten auch nach dem Ende des Kriegs nicht aufgelöst, sondern in die ukrainischen Verteidigungsstrukturen integriert werden, sagte Maljar.“

Nach Angaben der ukrainischen Armee konnten mit den von den westlichen Verbündeten gelieferten Waffen zahlreiche Panzerfahrzeuge und Kriegsgerät russischer Armeeverbände zerstört werden, wie Außenminister Dmytro Kuleba sagte. „Gerade heute haben wir drei russische Kampfflugzeuge, die unsere Städte bombardiert haben, mit Hilfe von „Stingern“ abgeschossen“, so Kuleba bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken. Die USA, aber auch die Bundesrepublik Deutschland haben der Ukraine Panzerabwehrwaffen sowie Boden-Luft-Raketen „Stinger“ überlassen. Kuleba forderte erneut, der Ukraine auch Kampfjets und weitere Waffen wie Luftabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen. „Die Ukraine wird diesen Krieg so oder so gewinnen, denn es ist der Krieg des Volkes um sein Land, und wir verteidigen die richtige Sache. Die Frage ist nur der Preis, der Preis für unseren Sieg.“

In einer ukrainischen TV-Sendung informierte der Bürgermeister von Mariupol Wadym Boitschenko über die Lage in seiner Stadt:

  • Russische Einheiten hätten alle 15 Stromleitungen in die Stadt ausgeschaltet. Diese sei bereits seit fünf Tagen ohne Strom. Da die Heizkraftwerke für ihren Betrieb Strom benötigten, sitze man auch in der Kälte.
  • Auch der Mobilfunk funktioniere ohne Strom nicht.
  • Noch vor Beginn des Krieges sei die Hauptwasserleitung abgetrennt worden, und nach fünf Kriegstagen habe man auch die Reservewasserversorgung verloren.

Dabei sei Rußland systematisch und methodisch vorgegangen, um die Hafenstadt von jedweder Versorgung abzuschneiden und so moralischen Druck auf das Volk auszuüben. Auch nehme durch den massiven Beschuß und die Bombardements die Zahl der Verletzten ständig zu, es seien „Tausende“.

Zur militärischen Lage am Morgen des 6. März im Detail:

Die ukrainische Armee geht davon aus, daß Moskau plane, den Damm des Wasserkraftwerks Kaniw einzunehmen. Das Kraftwerk liegt 150 Kilometer südlich Kiews am Fluß Dnipro. Dies scheint einer Strategie der Russen zu folgen, Einrichtungen der Energie-Infrastruktur zu erobern, wie beispielsweise das Kernkraftwerk in Saporischschja.

„Russische Einheiten unterließen zudem keinen Versuch, in die südwestlichen Außenbezirke der Hauptstadt Kiew einzudringen, heißt es in dem Bericht weiter. In Kiew wurde in der Nacht zu Sonntag mehrmals Fliegeralarm ausgelöst. Russische Truppen versuchten zudem, sich der Autobahn von der Kiewer Vorstadt Browary nach Boryspil, wo der internationale Flughafen Kiews liegt, zu nähern. In Richtung Koselets, das rund 70 Kilometer nordöstlich von Kiew liegt, sei die Bewegung von 100 Einheiten an Waffen und anderer militärischer Ausrüstung beobachtet worden, darunter vor allem Raketenwerfer.“ (F.A.Z.)

Schwerpunkt der russischen Offensive ist weiterhin die Einkesselung von Kiew, Charkow im Osten sowie Mykolajiw im Süden. 

Im Nordosten der Ukraine stehen nach Angaben lokaler Behörden die Städte Sumy und Lebedin unter heftigem Beschuß russischer Invasoren. In der nahegelegenen Kleinstadt Ochtyrka sei bereits am Sonnabend bei einem russischen Luftangriff ein Lager für Lebensmittel und Baumaterialien dem Erdboden gleichgemacht worden. Ebenso sei am Freitag ein Heizkraftwerk zerstört worden, wobei fünf zivile Mitarbeiter getötet worden sein.

Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, die ukrainische Armee habe innerhalb von 24 Stunden achtmal vier Siedlungen in der Volksrepublik Luhansk (LNR) beschossen. Demnach wurden bei dem Angriff mindestens zwei Zivilisten verletzt sowie 23 Wohnhäuser, eine Gas- und eine Hochspannungsleitung getroffen.


Vorsicht, Feind hört mit: EU und Rußland setzen auf Zensur und verbieten Medienangebote

Brüssel. Vor dem Hintergrund des militärischen Konflikts in der Ukraine läuft auch der Medien- und Informationskrieg auf Hochtouren. Jetzt hat der EU-Rat jede Verbreitung der Sendungen und Inhalte der russischen Nachrichtenplattformen RT und „Sputnik“ untersagt. Im Gegenzug schränkt auch Rußland die Meinungs- und Pressefreiheit immer weiter ein.

Die EU-Maßnahme trat am Mittwoch mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Umgesetzt werden muß sie von den Medienregulierern der EU-Staaten. Die Verordnung ändert die seit 2014 geltende Verordnung des EU-Rates Nummer 833/2014 „Über restriktive Maßnahmen angesichts der Handlungen Rußlands, die die Lage in der Ukraine destabilisieren“. Mit ihr wurden Handelsbeschränkungen eingeführt, die bis heute gelten. In der Zwischenzeit gab es mehrere Änderungen der Verordnung, zuletzt am 25. Februar 2022, wodurch der russische Finanzsektor sanktioniert wurde.

Die jetzt veröffentlichte Änderung wurde handstreichartig beschlossen und verabschiedet. Die beteiligten EU-Beamten nahmen es deshalb mit der inhaltlichen und sprachlichen Korrektheit nicht so genau, weshalb zahlreiche Fragen offen bleiben. So ist unklar, ob sich das Ausstrahlungsverbot auf Rundfunk und Fernsehen erstreckt oder auch auf Online-Angebote, die eigentlich keiner Regulierung unterliegen. Unklar ist auch, an wen sich die Verordnung richtet, denn der Begriff des „Betreibers“ ist weder in der jetzt beschlossenen Änderung noch in vorausgehenden Fassungen definiert.

Doch solche Details sind nicht so wichtig. Der Facebook-Konzern Meta und die Video-App TikTok beschränkten bereits den Zugang zu Inhalten von RT und Sputnik in der EU. Die Nachrichtenplattform „Sputnik“ (seit einigen Monaten als sna.de im Netz) mußte am Donnerstag ihr Angebot im Internet einstellen.

Aber auch Rußland steht dem nicht nach und verbietet im eigenen Land sowohl westliche Medien als auch eigene Presse- und TV-Anstalten, die kritisch über Rußland, den Krieg oder die Staatsführung berichten. (st)


 Folge des Ukraine-Krieges: Memel wieder unter deutschem Schutz

Memel. Im Zuge des westlichen Truppenstationierung an der NATO-Ostgrenze zu Rußland wurden Ende Februar zwei deutsche Kriegsschiffe als Teil von Verbänden des US-geführten Militärbündnisses in Richtung Ostsee abkommandiert. Ergänzend soll das formal nicht der NATO unterstellte, aber natürlich faktisch für diese operierende Flottendienstboot Alster das russische Militär von Königsberg bis St. Petersburg beobachten.

Neben eine Verstärkung der von der Bundeswehr geführten NATO-Kampfgruppe im östlich gelegenen alt-litauischen Rukla um zunächst über 360 weitere Soldaten sowie zusätzliches Gerät – ein zweiter NATO-Kampfverband unter bundesdeutscher Leitung wird zur Zeit in der Slowakei aufgestellt – will die Bunderepublik Deutschland darüber hinaus eine weiterentwickelte Variante von Leichten Flugabwehrsystemen des Typs Ozelot nach Litauen zu verlegen, mit denen Stinger-Raketen auf Ziele bis zu einer Entfernung von rund sechs Kilometern verschossen werden können.

Zusätzlich ist bemerkenswerterweise die Entsendung einer Bundeswehr-Marineschutzkompanie ins ostpreußische Memel geplant – so schnell gerät heutzutage ein Teil Ostpreußens wieder „unter deutschen Schutz“! Thomas W. Wyrwoll


Vertreter ukrainischer Delegation: Dritte Verhandlungsrunde mit Russland am 7. März

Die dritte Runde der Verhandlungen zur Lösung der Ukraine-Krise zwischen Moskau und Kiew findet am Montag, dem 7. März, statt. Dies schrieb das Mitglied der ukrainischen Delegation und Vorsitzender der Regierungsfraktion der Partei „Diener des Volkes“ im ukrainischen Parlament, David Arachamija, auf seinem Facebook-Account.

Auch Leonid Sluzki, der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten in der russischen Staatsduma und Vertreter der russischen Delegation, brachte am Samstag in einer Radiosendung den 7. März als mögliches Datum für die nächste Verhandlungsrunde ins Gespräch. Laut Medienberichten soll das Treffen an der weißrussisch-polnischen Grenze stattfinden und eventuell um 15 Uhr beginnen.


EU stellt 500 Millionen Euro für Flüchtlinge aus der Ukraine bereit

Die EU-Kommission hat das erste Finanzpaket im Umfang von 500 Millionen Euro zur Unterstützung der Flüchtlinge aus der Ukraine besiegelt. Dies teilte Behördenchefin Ursula von der Leyen via Twitter mit. Sie kündigte außerdem an, dass allen Asylsuchenden ein EU-Aufenthaltsrecht für mindestens ein Jahr gewährt wird. Die EU-Kommissionsleiterin erklärte:

„Die Flüchtlinge aus der Ukraine verdienen unsere Solidarität und Unterstützung, und das gilt auch für die Länder, die sie aufnehmen.“


Volksrepublik Donezk: Humanitäre Korridore aus Mariupol und Wolnowacha sollen am Sonntagmorgen wieder öffnen

Der Vizechef der Volksmiliz der Volksrepublik Donezk, Eduard Bassurin, hat am Sonntagmorgen angekündigt, dass die humanitären Korridore zur Evakuierung von Einwohnern der Städte Mariupol und Wolnowacha wieder öffnen würden. Dabei brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass ukrainische Kräfte diesmal der Zivilbevölkerung erlauben würden, sich in Sicherheit zu bringen.

Am Samstagabend hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die Evakuierung der zivilen Bevölkerung der ukrainischen Städte Mariupol und Wolnowacha durch die zuvor eröffneten humanitären Korridore aufgrund von Handlungen ukrainischer Nationalisten gescheitert sei. Generalmajor Igor Konaschenkow betonte auf dem Pressebriefing in Moskau, die Bevölkerung dieser Städte werde von den Nationalisten festgehalten und als menschlicher Schutzschild genutzt.


Zehntausende demonstrierten gestern gegen die Corona-Maßnahmen und die Corona-Diktatur in Deutschland – Während in Erfurt ein Autokorso stattfand, waren in Frankfurt am Main, Reutlingen und hunderten anderer Orte Menschen spazieren gegangen.

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Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 06.03.2022

Anmerkung der Redaktion staseve: In Mariupol sitzt das Nazi-Batallion Asow

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