Frühwald um 9 – Nachrichten und Informationen vom 16.03.2022 (Textausgabe)

Ukraine-Krieg: Das militärische Lagebild am 21. Kriegstag

Am 21. Kriegstag machen in westlichen Medien ukrainische Meldungen die Runde, wonach Rußland massive Verluste zu beklagen hätte. „Die russische Armee soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereits bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren haben, die seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar an Kämpfen beteiligt waren. Diese Truppen seien entweder vollständig zerschlagen worden oder hätten ihre Kampfkraft verloren, teilte der Generalstab in Kiew in der Nacht zu Mittwoch in einem Lagebericht mit. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden“, faßt die F.A.Z. zusammen.

Zur militärischen Lage am 16. März

Das militärische Lagebild deckt sich nicht mit den offiziellen Verlautbarungen des ukrainischen Generalstabs. Ein Blick auf die unten eingeblendete Karte zeigt, daß die russische Angriffsoperation voranschreitet und täglich Gebietsgewinne zu verzeichnen sind. Der Ring um die Hauptstadt Kiew zieht sich immer weiter zu, in der Ostukraine sind starke ukrainische Truppenverbände eingekesselt (auf der Karte blau markiert), im Nordosten sind weite Teile des Landes eingenommen und der gesamte Süden ist teilweise schon oder droht in russische Hände zu fallen. Zweifelsohne ist der ukrainische Widerstands- und Kampfeswille bemerkenswert, die Verteidiger wehren sich mit allen Mitteln gegen die russischen Invasoren. Dies widerspricht den Lagebewertungen ukrainischer und westlicher Militärs, was eine objektive Analyse schwer macht.

Der militärische Nachrichtendienst Großbritanniens bestätigt beispielsweise die Einschätzung des ukrainischen Generalstabs. Die NZZ faßt dessen Analyse konzis zusammen: „Die russischen Streitkräfte in der Ukraine hätten große Mühe im Umgang mit dem ukrainischen Terrain und seien hauptsächlich an das Straßennetz gebunden, schreibt der militärische Nachrichtendienst Großbritanniens in seinem aktuellen Lagebericht am Mittwochmorgen. Es sei russischen Verbänden kaum möglich, sich im freien Gelände zu bewegen. Entsprechend würde sich die Kontrolle besetzter Gebiete hauptsächlich auf Ortschaften und Straßen konzentrieren. Effektive ukrainische Gegenwehr und die fehlende Lufthoheit würden den russische Vormarsch zudem «verlangsamen und drastisch einschränken». Infolge erlittener Verluste habe die russische Armee Schwierigkeiten, Offensivoperationen durchzuführen, heißt es weiter.“

Am gestrigen Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch blieb die Lage relativ stabil. Aus mehreren Städten wurden Luftangriffe gemeldet. Die heftigsten Kämpfe werden weiterhin aus Mariupol vermeldet, wo die russische Armee versucht, eine Blockade am westlichen und östlichen Stadtrand zu errichten und die Hafenstadt gänzlich zu isolieren. Nach ukrainischen Angaben erlitten die Russen dabei erhebliche Verluste.

In der Region Odessa soll die Küste von russischen Schiffen beschossen worden sein, eine Landungsoperation habe bislang nicht stattgefunden.


Historische Entscheidung: Rußland verläßt den Europarat

Straßburg. Rußland tritt aus dem Europarat aus. Moskau zieht damit die Konsequenz aus der Ankündigung des Gremiums vor zwei Wochen, Rußlands Mitgliedschaft wegen des Ukraine-Einmarsches zu suspendieren – eine historische Entscheidung. Der entsprechende Brief des russischen Außenministers Lawrow sei dem Generalsekretär des Europarats übergeben worden, teilte der Leiter der russischen Delegation, Pjotr Tolstoi, am Dienstag mit.

„Rußland tritt freiwillig aus dem Europarat aus, dies ist eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung“, so Tolstoi. Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten und ist kein EU-Gremium.

Der Leiter des internationalen Ausschusses der russischen Duma, Slutsky, stellte darüber hinaus klar, daß Rußland durch seinen Austritt aus dem Europarat auch gezwungen sein werde, die Europäische Menschenrechtskonvention aufzukündigen.

„Rußland wird sich nicht an der Umwandlung der ältesten Organisation Europas durch die NATO und die ihr gehorsam folgende EU in eine weitere Plattform für westliche Vorherrschaft und Narzissmus beteiligen“, erklärte das russische Außenministerium ergänzend. Der Austritt werde die Rechte und Freiheiten der russischen Bürger nicht beeinträchtigen, weil die russische Verfassung ihnen nicht weniger Rechte garantiere als die Europäische Menschenrechtskonvention. Die Bestimmungen der wichtigsten Abkommen des Europarats seien in das russische Recht übernommen worden. Auch die Umsetzung bereits ergangener Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte werde fortgesetzt, sofern sie nicht gegen die russische Verfassung verstoßen.


Absurde Hoffnung: LNG-Gas ist keine Alternative zum russischen Gas

Berlin. Um die Abhängigkeit der deutschen Energieversorgung von russischen Gaslieferungen zu verringern, wird von der Politik immer wieder die Umstellung auf – teures und umweltschädliches – amerikanisches Fracking-Gas (LNG) ins Gespräch gebracht. Allerdings ist das nach dem aktuellen Stand der Dinge völlig illusorisch.

Einige Zahlen: die derzeit noch in Betrieb befindliche Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 liefert pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas nach Deutschland – Rußland erfüllt bislang seine Verpflichtungen trotz der Eskalationsspirale. Die Vorstellung, dieses Volumen durch amerikanisches Fracking-Gas, das in speziellen Tankschiffen geliefert werden muß, zu ersetzen, ist schon rein rechnerisch abwegig. Die Fassungskapazität eines aktuellen LNG-Tankers liegt bei 147.000 Kubikmeter. Größere Tanker mit 250.000 Kubikmeter Kapazität sind in Planung, einige wenige gibt es bereits.

Um die Jahreskapazität der Nord Stream 1-Pipeline zu ersetzen, würden etwa 374.150 Fahrten quer über den Atlantik benötigt. An jedem einzelnen Tag des Jahres müßten rechnerisch 1025 LNG-Tanker die Häfen anlaufen.

Aber 2018 gab es insgesamt nur etwa 470 dieser Tanker weltweit. Wegen der hohen Konstruktionskosten (etwa 200 Millionen US-Dollar pro Schiff) werden LNG-Tanker erst auf Kiel gelegt, wenn eine Langfristcharter etwa über 20 Jahre vorliegt.

Es gibt aber auch keine adäquate Infrastruktur in Europa, um die benötigten riesigen LNG-Mengen umzuschlagen. In ganz Europa gibt es aktuell nur 29 LNG-Terminals. In Deutschland gibt es derzeit vier Projekte. Mit dem Bau begonnen wurde bislang noch bei keinem einzigen.

Aber auch für die europaweit vorhandenen 29 Terminals würde der rechnerische Bedarf bedeuten, daß die benötigten 1025 Schiffe auf 29 Terminals heruntergebrochen werden müßten: demnach müßten 35 oder 36 Schiffe pro Tag an jedem der 29 Terminals gelöscht werden. Eine komplette Tankerladung müßte in 40 Minuten gelöscht sein. Auch das ist unrealistisch: der Vorgang dauert bei den gängigen Tankern mit 147.000 Kubikmetern Fassungsvermögen 20 Stunden. Bei den künftigen 250.000-Kubikmeter-Tankern würde der Vorgang bis zu 30 Stunden beanspruchen.

Die Hoffnung auf LNG-Gas als Alternative zum preisgünstigen und umweltfreundlichen russischen Gas, auf das die Bundesregierung um jeden Preis verzichten möchte, ist mithin – zumindest auf die nächsten Jahre hinaus – geradezu absurd. Sie erinnert an die Hoffnung auf „Wunderwaffen“ im Zweiten Weltkrieg. (st)


Lauterbach und Dahmen am Ende: Impfpflicht wird laut Union im Bundestag scheitern 

Jetzt müssen Lauterbach, Dahmen und all die anderen, die gehofft hatten, der Pharmaindustrie einen permanenten und rechtssicheren Absatzmarkt zu verschaffen, ganz tapfer sein:

Kurz vor der ersten Lesung der Gesetzentwürfe im Bundestag schließt die Union eine Zustimmung zu einer allgemeinen Impfpflicht aus. Der „Bild“ (Mittwochausgabe) sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Tino Sorge: „Eine allgemeine Impfpflicht wird es mit uns nicht geben. Sie hat keine Mehrheit im Parlament, vor allem wäre sie wissenschaftlich und verfassungsrechtlich fragwürdig.“

Für die 197 Abgeordneten der Union gebe es „keinen Grund, von unserem Antrag eines Impfvorsorgegesetzes abzuweichen“, sagte Sorge weiter. Die Gruppenanträge einer Impfpflicht ab 18 und einer Informations-Pflicht mit möglicherweise nachgeschalteter Impfpflicht ab 50 lägen, so weit auseinander, „dass ein schneller Kompromiss unwahrscheinlich ist“, sagte Sorge der „Bild“. Am Donnerstag sollen die Entwürfe erstmals im Bundestag beraten werden.

So leicht werden die Hardliner aber nicht aufgeben und sich mit Sicherheit etwas einfallen lassen, um die Pandemie im Herbst wieder aufleben zu lassen. Schließlich ist Corona das Geschäft fürs Leben und nicht umsonst wurde der Begriff „Grippe“ abgeschafft und dem Volk die saisonbedingte Volksseuche als „Corona“ verkauft.

Spaziergänge gegen die drohende Impfpflicht, die Corona-Maßnahmen und den Coronawahn

Auch gestern gab es wieder Spaziergänge und Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen.


Hohe Energiekosten – Kindler (Grüne) fordert kartellrechtliche Überprüfung der Mineralöl-Konzerne

Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Kindler, regt eine Überprüfung möglicher Preisabsprachen der Mineralöl-Konzerne an.

Kindler sagte im Deutschlandfunk, in den vergangenen Tagen sei der Ölpreis massiv gesunken, das mache sich aber nicht an den Tankstellen bemerkbar. Er plädiere daher für eine kartellrechtliche Prüfung. Der Grünen-Politiker äußerte den Verdacht, dass ein Großteil der Einnahmen bei den Mineralöl-Konzernen verbleibe. Kindler sprach von „Kriegsgewinnen“ in Milliardenhöhe.

Kindler für „Energiegeld“

Kindler wandte sich auch gegen den von Bundesfinanzminister Lindner vorgeschlagenen Tankrabatt zur Entlastung der Bürger. Der Grünen-Politiker sprach sich stattdessen für eine Entlastung der Bürger in Form eines Energiegeldes aus. Dies wäre sozial gerecht und würde die gestiegenen Preise für Heizen, Lebensmittel und Tanken auffangen, so Kindler.

Sozialverband VdK für Gutschein-System

Auch beim Sozialverband VdK stößt Lindners Vorschlag auf Widerstand. Davon profitierten in besonderem Maße Besitzer großer Autos, die einen hohen Verbrauch hätten, sagte Präsidentin Bentele der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Stattdessen müsse die soziale Bedürftigkeit der Empfänger berücksichtigt werden. Sie forderte stattdessen Gutscheine für Haushalte mit geringem oder keinem Einkommen sowie für Rentner.


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Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 16.03.2022

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Karlchen Klabauterbach heizt jetzt schon wieder Sommercorona an. Dann kommt Herbstcorona, dann Winter usw. Der Kerl will uns weiterhin einsperren.

Der lässt sich doch nicht den guten Profit von der Pharma entgehen.