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Wegen ausbleibender Rubel-Zahlungen – Russland stellt Gas-Lieferungen an Polen und Bulgarien ein

 
Dienstag, 26.04.2022, 21:54

Russland wird ab Mittwoch die Gas-Lieferungen an Polen und Bulgarien einstellen. Zunächst war das Vorgehen in Polen bekannt geworden. Begründet wurde er damit, dass Polen sich weiterhin weigere, das Gas in Rubel zu bezahlen.

Russland wird alle Erdgaslieferungen an Polen einstellen. Ab Mittwoch sollen keine Lieferungen über die Jamal-Pipeline an Polen mehr erfolgen, teilte der polnische Erdgaskonzern PGNiG am Dienstag in Warschau mit. Man sei durch den russischen Erdgaskonzern Gazprom informiert worden. Wenige Stunden später folgte die Nachricht, dass auch Bulgarien ab Mittwoch keine Gas-Lieferungen mehr erhalten werde.

Das bulgarische Gasunternehmen Bulgargas sei am Dienstag darüber informiert worden, dass Gazprom die Erdgaslieferungen ab dem 27. April aussetzen werde, teilte das Wirtschaftsministerium in Sofia mit. „Die bulgarische Seite hat seine Verpflichtungen vollständig eingehalten und alle Zahlungen gemäß seines aktuellen Vertrags fristgerecht vorgenommen“, betonte das Ministerium. Bulgarien ist stark von russischem Gas abhängig.

dpaDie Jamal-Pipeline (hier: Yamal-Pipeline) führt durch Polen bis nach Deutschland.

Morawiecki: „Wir haben Drohungen von Gazprom erhalten“

Polen und Bulgarien wollen ihr Erdgas nicht wie von Russland gefordert in Rubel bezahlen. Am Freitag war demnach ein Ultimatum der russischen Seite abgelaufen, die Lieferungen fortan in Rubel zu bezahlen. Dies hätte jedoch die Sanktionen gegen Russland in Folge des Überfalls auf die Ukraine ausgehebelt. Westliche Staaten hatten die Forderung stets zurückgewiesen und auf die Einhaltung der Verträge mit Russland gepocht, die Zahlungen für die russischen Gaslieferungen ausschließlich in Euro oder Dollar vorsehen.

Der polnische Erdgaskonzern PGNiG sieht in der Entscheidung einen Bruch bestehender Verträge. Man wolle Schadenersatz wegen Vertragsbruch fordern. Die europäischen Gaspreise stiegen nach den ersten Berichten über den Gasstopp um bis zu 17 Prozent. Auch die Börsen reagierten verunsichert. Der Dax gab vor Handelsschluss, als die ersten Gerüchte aus Polen aufkamen, deutlich nach.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte am Dienstag in Berlin nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz: „Wir haben Drohungen von Gazprom erhalten, die Gaslieferungen einzustellen.“ Vielleicht versuche Russland, Polen auf diese Weise zu erpressen. Polen habe sich aber sich im Vorfeld auf die Diversifizierung der Gasversorgung vorbereitet. Die Wirtschaft sei nicht gefährdet. 55 Prozent der polnischen Gasimporte kamen zuletzt aus Russland. Die Gasspeicher seien jedoch zu 76 Prozent voll. Die Regierung in Warschau hatte bereits zuvor angekündigt, den Vertrag mit Gazprom nicht zu verlängern, der Ende 2022 ausläuft.

Für Deutschland ist die Jamal-Pipeline die drittwichtigste Gasleitung

Für Deutschland ist die Jamal-Pipeline eine von drei russischen Haupt-Gasleitungen. Von diesen dreien ist sie die unbedeutendste. Bereits in den vergangenen Monaten waren die Gasflüsse immer wieder mal niedrig. Vor dem Krieg flossen über diese Pipeline jedoch rund 33 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Durch die Pipeline Transgas über die Ukraine, fließen pro Jahr die 40 Milliarden Kubikmeter. Die wichtigste Pipeline ist Nord Stream 1 über die Ostsee mit einer jährlichen Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas.

Quelle: Focus-online vom 26.04.2022

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